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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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geheiratet. Wahrhaft groteske Paarungen.
    Ich will nicht behaupten, daß der Sex Hauptzweck einer Ehe ist oder daß man unbedingt den Vertreter einer Gattung heiratensollte, mit dem die physische Kopulation leicht durchzuführen ist. Aber in einer Ehe sollte es irgendeine Art von Wärme geben. Wie kann man für eine Hhinamor-Frau wahre Liebe empfinden, wenn dieses Wesen genaugenommen aus sieben blaßblauen Reptilien besteht, eingehüllt in ein Gasgemisch von Argon?
    Landy gehörte wenigstens zur Gattung der Säugele bewesen und war humanoid. Selbstverständlich bleibt eine suvornesisch-terrestrische Paarung unfruchtbar, denn im Grunde meines Herzens bin ich ein konventioneller Mensch und versuche, Abscheulichkeiten zu vermeiden. Ich überlasse die Aufgabe der Arterhaltung gern jenen, deren Geschäft die Fortpflanzung ist, und Sie können überzeugt sein, daß ich selbst dann, wenn unsere Chromosomen die gleiche Struktur gehabt hätten, mit Landy niemals dieses ekelerregende Geschäft angefangen hätte. Ehe ist Ehe, und Fortpflanzung ist Fortpflanzung, und was hat denn überhaupt das eine mit dem anderen zu tun?
    Während der sechs folgenden Wochen unserer Reise vergnügten wir uns an Bord des Raumschiffes auf die verschiedensten Weisen. Es versteht sich, daß wir uns unzählige Male liebten. Wir gingen zum schwerelosen Schwimmen und spielten in der Sternenhalle Paddelpo lo. Wir machten die Bekanntschaft mit anderen frischvermählten Paaren, unter anderem mit einer neu eingegangenen Super-Verbindung, die aus drei Banamonen und einem Paar Ghinver bestand.
    Und außerdem ließ sich Landy ihre Zähne verpflanzen. Als besondere Überraschung für mich.
    Die Suvornesen haben zwar auch Zähne, aber diese gleichen nicht den Zähnen der Terrester, warum sollten sie auch? Es sind elegante, kleine, spitzige Nadeln, befestigt auf rotierenden Basen, die der Suvornese in die Nahrung gräbt, wobei er von rückwärts mit der Zunge dagegenraspelt. Für suvornesische Ansprüche sind diese Zähne vollkommen funktionsgerecht, und meiner Meinung nach paßten Landys Zähne sehr gut zu ihrer Erscheinung. Jedenfalls hatte ich sie nie gebeten, ihre Zähne auszutauschen. Aber sie mußte eine versteckte Anspielung gehört haben, ich würde ihre Zähne unerotisch finden oder so etwas Ähnliches. Vielleicht strahlte ich einen unterschwelligen Widerwillen gegen ihr fremdartiges Gebiß aus, während ich mir auf der Bewußtseinsebene einredete, ihre Zähne wären schön. So ging sie zum Arzt des Raumschiffes und bekam den Mund voller terrestrischer Zähne.
    Ich wußte nicht, wohin sie ging. Sie verschwand nach dem Frühstück und sagte nur, sie hätte etwas Wichtiges zu erledigen. Ahnungslos, wie ich war, legte ich die Kiemen an und ging schwimmen, während Landy ihre hübschen Zähne dem Arzt überließ. Er säuberte die Wundhöhlen und pflanzte eine neue Zahnwurzelschicht aus homogenem Gummigewebe ein. In dieses synthetische Material meißelte er neue Zahnhöhlen. Mit dem Bohrer schliff er einen Satz Zähne passend zu, fügte sie in die periodentale Membrane und verband sie mit einem raschen Abstrich von substanzgleichem Zement. Die ganze Operation dauerte weniger als zwei Stunden. Als Landy zurückkam, leuchtete der Streifen farbveränderlicher Haut auf ihrer Stirn violett, ein Zeichen hoher Gefühlserregung. Ich war darüber ein wenig beunruhigt.
    Sie lächelte. Sie zog die Lippen des Eßschlitzes zurück und zeigte mir ihre neuen Zähne.
    »Landy! Was zum Teufel –«
    Bevor ich es verhindern konnte, fühlte ich mit jeder Pore den Schock und die Bestürzung. Und Landy empfand Bestürzung über meine Bestürzung. Ihre Stirne leuchtete nicht mehr im sichtbaren Farbspektrum, sondern badete mich in einer Flut von Ultraviolett, das mich traurig machte, obwohl ich es gar nicht sehen konnte. Sie ließ ihre Lippen hängen, ihre Augen blitzten, und ihre Nasenlöcher zogen sich zusammen.
    »Gefallen sie dir nicht?« fragte sie.
    »Ich war nicht darauf gefaßt – du hast mich überrascht –«
    »Ich tat es deinetwegen!«
    »Aber mir gefielen deine früheren Zähne«, beteuerte ich.
    »Nein. Nein, das ist nicht wahr. Du hattest Angst vor ihnen. Ich weiß, wie ein Terrest küßt. Du hast mich nie in dieser Weise geküßt. Aber jetzt habe ich schöne Zähne. Küß mich, Paul.«
    Sie fiel zitternd in meine Arme, und ich küßte sie.
    Wir hatten unsere erste Gefühlskrise zu überstehen. Sie hatte diese dumme Geschichte mit ihren Zähnen nur gemacht, um mir

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