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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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Kosmos. Man kann Wunderdinge mit einem unbewohnten, bewohnbaren Planeten machen!
    Landy und ich befanden uns noch auf der kalten Seite des Planeten, als wir unser Mutterschiff verließen und in einer Kapsel zu unserer Flitterwochenkabine katapultiert wurden. Sie erwärmte sich sehr schnell unter dem zauberhaften Einfluß der Umgebung. Man hatte uns einen schwebenden Monomolekular-Ballon zugewiesen, der etwa hundert Meter über dem Hauptgebäude ankerte. Wir lebten in völliger Abgeschiedenheit, wie sie von den meisten Neuvermählten verlangt wird.
    (Ich weiß, daß es auch Ausnahmen gibt.)
    Wir bemühten uns nach Kräften, unseren Aufenthalt auf Thalia zu genießen.
    So ließen wir uns in einen Pterodactyl-Drachen zwängen, der uns in einem Rundflug über den ganzen Kontinent führte. Wir schlürften Radon-Cocktails während einer Party. Wir kauten Algensteaks vor einem knisternden Lagerfeuer. Wir fischten. Wir liebten uns. Wir rekelten uns in der wohltuenden Sonne, bis meine Haut kupferfarben wurde und Landys Haut die Farbe von feinem Ochsenblut-Porzellan – genau wie von Kang-hsi – annahm. Wir genossen eine wunderbare Zeit, trotz des sich verbreiternden Netzwerkes von Spannungen, das unser Verhältnis durchdrang wie ein Gewebe metallischer Fäden.
    Alles ging gut, bis das wilde Pferd losbrach.
    Es war nicht eben ein wildes Pferd. Es war ein vierfüßiger Vesilianer von ungeheurer Größe, blau mit orangenen Streifen, ein dicker, mörderischer Schwanz, ein wild fletschendes Gebiß – fast zwei Tonnen wildes, bösartiges Tier. Sie hielten es in einem Korral hinter einer der Protonquellen, und von Zeit zu Zeit zogen sich Mitglieder des Personals als Cowboys an und gaben improvisierte Reiterkunststücke für die Gäste zum besten. Es war unmöglich, das Tier zu bändigen. Niemand war bisher länger als zehn Sekunden auf ihm geblieben. Es hatte Unfälle gegeben, und einer der Pferdeknechte war einmal so übel zugerichtet worden, daß er nicht mehr zum Leben erweckt werden konnte. Man hatte zu wenig von seinem Zellgewebe gefunden, um es in die Zentrifuge zu geben.
    Landy war fasziniert von dem Tier. Fragen Sie mich nicht, warum. Sie schleppte mich zum Korral, wann immer eine Vorführung angekündigt war, und verharrte in Entzücken, während die Cowboys durch die Luft wirbelten.
    Auch an jenem Tag stand sie direkt neben dem Gatter, als das Tier seinen Reiter abwarf, die Stränge niedertrampelte, sich von den Halftern losriß und auf dem weiten, offenen Platz davonstürmte.
    »Töten!« begannen die Menschen zu schreien.
    Aber alle waren unbewaffnet bis auf die Cowboys, und diese verloren den Kopf und waren unfähig, etwas Vernünftiges zu tun. Der Vierfüßler verließ den Korral mit einem gut angesetzten Sprung, hielt an, um nach einem jungen Baum auszuschlagen, schleuderte sich über einige Dutzend Meter, hielt wiederum an, stampfte den Boden und überlegte, was er nun tun sollte. Er sah hungrig aus, er sah bösartig aus.
    Angesicht dieses gefährlichen Tieres hätten die etwa fünfzig jungen Männer, die ihm gegenüber waren, die Chance ihres Lebens gehabt, ihren Bräuten zu beweisen, welch große Helden sie waren. Sie brauchten nur einem der gestrauchelten Pferdeknechte die Peitsche zu entreißen und das Tier zu bändigen, ehe es das ganze Hotel auffraß. Doch sie waren keine Anwärter auf Heldentum. Alle Ehemänner liefen. Einige packten ihre Frauen, die meisten aber rannten allein. Ich wollte auch davonlaufen, muß aber zu meiner Ehrenrettung sagen, daß ich mich um Landy kümmern wollte. Ich sah mich nach ihr um, konnte sie aber in der ersten Aufregung nicht finden. Später entdeckte ich sie dann direkt neben dem schnaubenden Tier. Sie ergriff ein Seil, das von seinen Hüften herabhing, schnellte sich in die Höhe und klammerte sich hinter seiner Mähne fest. Das Tier stieg in die Höhe und schlug aus. Auf seinem massigen Rücken wirkte Landy fast wie ein Kind. Sie glitt vorwärts und berührte mit ihrer Eßspalte das Fell des Tieres. Ich beobachtete, wie ihre winzigen Nadeln das undurchdringliche Fell bürsteten.
    Das Tier wieherte, beruhigte sich und trottete lammfromm dem Korral zu. Landy überredete es, über das Gatter zu springen. Im nächsten Moment hatten die wenigen Cowboys, die noch zu einer Handlung fähig waren, das Tier sicher angebunden. Landy stieg ab.
    »Als Kind ritt ich täglich auf so einem Tier«, erklärte sie mir ernst. »Ich weiß, wie man es behandeln muß. Es ist viel weniger wild, als

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