Liebe 2000
Territorium s aufgestiege n un d w ü rd e de r a rm e n Polyphem a bei m kleinsten Anzeiche n vo n Schwäch e ihr e Spitzenpositio n entrei ßen.
Be i diese r Nachrich t gerie t Eddi e i n beträchtliche Erregung . E r hatt e of t a n s e in e Mutte r gedach t un d sich gefragt , wa s si e woh l m achte . Seltsamerweis e hatten diese Tagt r ä u m e me istens d ami t geendet, daß er ihr, fast hörbar vor sich hin murmelnd , vorwarf , ih n im Stich gelassen und keinen V e rsuc h z u seine r Befreiung unte r no mme n zu h a b e n. Als er sich jedo c h der Unlog i k diese r Gedanke n bewuß t wurde , schämt e e r sic h . Trotzdem war und b l ieb s e in e Denkweis e vo n einem Gefüh l de s Verlassensein s überschattet.
Nun , d a e r wußte , d a ß si e noc h lebt e un d i n Gefangenschaf t gerate n wa r – v e rmutlic h be i de m Versuch, ihn zu befreien –, schüttelte e r di e Lethargi e ab , di e ihn seit kurzem dazu verführt hatte, ununterb r och e n vor sic h hi n z u däm m ern . E r b a t Pol y phema , i h m ihr e P for t e zu öf f nen, da m it er sich dir e kt m it dem ande r e n Gefangene n unterhalte n könne . Si e wa r einverstanden ; d a sie da ra u f br a n nte , e i n Ge s pr äc h z wei e r B e w e gli c he r m i ta nzuhören , z eigt e si e sic h über a us zuvo r ko mme nd. Es wü r de ein e Meng e übe r da s Gehört e z u pl a ude r n geben . Da s e inzige , w a s ihr e Freude ein we nig beeinträchtigte , wa r de r Gedanke , d a ß di e a nd e r e Mutter ebenfall s zuhöre n k onnte . Dan n abe r fie l ih r ein , daß si e j a Königi n wa r un d des w ege n sämtlich e Einzelhei ten zuerst send e n konnte, und sie beg a nn vor Stolz u nd Begeisterung s o sehr zu z ittern, daß Eddie den Fußboden beb e n fühlte.
Al s sic h di e Iri s geöffne t hatte , schrit t e r hindurch un d blickt e übe r da s Tal . Die Be rgh ä nge waren no c h i mm er grün, rot und gelb, den n au f Baudelair e warfen di e Pflanz e n i m W i n t e r di e Blä t te r nich t a b. N ur a n einigen weißen Stellen erk a nnt e man , da ß de r Winter begonn e n hatte . Di e scharf e Kält e au f seine r nackten Hau t lie ß Eddi e erzittern . D i e Kleide r hatt e e r schon vo r lange r Zei t abgelegt . De r Anzu g wa r ih m i n der Wärm e de s Mutterleib s z u unb e que m gew o rd e n; außerde m mußt e er , d a e r ei n Mensc h war , sein e Abfall produkt e loswerden , un d Po l yph em a , al s Mutter , m uß t e de n Sch m ut z vo n Zei t z u Zei t mi t warme m Wasse r aus eine m ihre r Mäg e n f o rtspülen . J e desma l wen n di e Tracheen-Öffnunge n di e Ström e ausspien, V on denen die unerwünschte n Produkt e du r c h di e Tür-Iri s hinausgefeg t wu r d en , wa r Eddi e bi s au f di e Hau t dur c hn ä ßt wo r den. A l s er sich dann au s gezogen hatte, waren sein e Kleide r m i t hinausgeschwem m t worden . Sei n Gepäc k hatt e e r vo r demsel ben Sch i cksal nur retten können , inde m e r sic h einfac h darauf s etzte.
Anschli e ßend waren e r und di e S l uggo s vo n warmer Luf t au s denselbe n Öffnunge n getrockne t worden . Dies e Luf t stammt e au s de n mächt i ge n Batterie n de r Lungen . Eddi e fühlt e sic h eigentlic h durchau s woh l – er hatt e scho n imme r seh r ger n gedusch t – , do c h de r Verlus t seine r Kleide r wa r ei n weitere r Fakto r gewesen, ihn a n einer Flucht nach draußen zu h i ndern. De n n wen n e r di e Jach t nich t gle i c h fand , würd e e r unfehlbar erfrieren. U nd ob er den R ückwe g finde n würde , wußte e r nicht.
Deswege n zo g e r sic h jetzt , al s e r hinausgetreten war , gleic h wiede r u m ein , zwe i Schritt e zurück , bis sic h di e warm e Luf t au s Polyphema s Lei b wi e eine Deck e u m sein e Schulter n legte.
Dan n sp ä ht e e r ang e streng t üb e r di e halb e Meile hinweg, d i e ihn von seiner Mutte r trennte , konnt e sie abe r nich t erkennen . Da s Däm m erlich t un d da s D u nkel i m unbeleuchtete n Inner n ihre s Gefängnisse s verbarg e n sie vor seinen A ug e n.
Mi t Morsezeiche n funkt e e r: »Schalt e au f Sprechfun k um , selb e Frequenz. « P a u l a Fett s gehorchte . Sie erkund i gte sich besorgt, ob es ihm gut g e he.
E r antwortete , e s geh e ih m großartig.
»Has t d u mic h seh r v e rmißt , mei n Kind?«
» O ja . Mutter . Sehr.«
Al s e r da s sagte , überlegt e e r vage , waru m seine Sti mm e so tonlos klang. Sicherlic h au s Verzweiflung be i de m Gedanken , da ß e r sein e Mutte r ni
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