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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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sich, ob sie damals, nachdem David ihre Ehe beendet hatte, einen Riesenfehler gemacht hatte. Aus Rache natürlich. Denn was konnte befriedigender sein, als den ungeheuer erfolgreichen Geschäftsmann Piers Delaney zu heiraten – und das nur wenige Wochen, nachdem die Scheidungsunterlagen in ihrem Briefkasten gelegen hatten.
    Mona lächelte steif und zeigte ihre perfekten weißen Zähne, die sie regelmäßigen Behandlungen in der Visage Lifestyle Clinic verdankte. Der Beauty-Tempel war praktisch ihr zweites Zuhause. Botox. Laserbehandlungen. Zähnebleichen. Massagen. Akupunktur. Sie war vermutlich die beste Kundin, was man aber nicht sah. In Monas Gesicht gab es keine überspritzte Lippe, keine festgetuckerten Augenbrauen, keine erstarrten Gesichtszüge. So natürlich auszusehen kostete eine Stange Geld.
    Piers lehnte sich zurück, während der Ober ihm ein Bier einschenkte. Es nervte Mona, dass er sich den teuersten Champagner leisten konnte, zum Essen aber immer nur Bier trank.
    »Und? Was gibt’s diese Woche Neues in der Welt der Handtaschen und Schuhe?«
    Die Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf. Blöder Idiot! Aber heute Abend war nicht der Zeitpunkt für einen Streit. Es war anstrengend genug gewesen, ihn dazu zu überreden, die bevorstehende Reise mitzumachen, und sie wusste, dass er verzweifelt nach einer Ausrede gesucht hatte, nicht mitfahren zu müssen. Am Ende hatte sie ihr gesamtes Überzeugungsgeschick aufbringen müssen. Sie hatte ihm eingeredet, dass es wichtig für sein Unternehmen sei, ein enges Verhältnis zum Boss von Schottlands größtem Zeitungshaus zu haben. Sie hatte zwölf viagraunterstützte Stunden Sex mit ihm gehabt. Und ganz zum Schluss hatte sie noch ein Ass aus dem Ärmel gezogen und seinen Sohn Max eingeladen. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn war immer distanziert gewesen – sowohl räumlich als auch emotional. Max’ Mutter hatte ihn schon als Baby mit nach London genommen, und bis auf gelegentliche Wochenend- und Ferienbesuche hatte er keinen Kontakt zu seinem Vater gehabt. Inzwischen war Max Mitte dreißig, und die beiden Männer trafen sich, so oft es ihre Zeit erlaubte. Der Meisterstreich hatte Piers schließlich erweicht. Er hatte versprochen mitzukommen und Mona hatte ihr Ziel erreicht. Nicht, dass sie je daran gezweifelt hätte …
    Erst nach einem anständigen Schluck Kir Royal traute sie sich zu, einigermaßen ruhig zu sprechen. Wie war noch mal seine Frage gewesen? Sie brauchte einen Moment, um sich zu erinnern und eine nicht allzu aggressive Antwort zu formulieren.
    »Nichts worüber es sich zu reden lohnt. Lass uns nicht über die Arbeit sprechen. Freust du dich darauf, Max wiederzutreffen? Wie lange habt ihr euch nicht gesehen?«
    Piers kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Ein paar Monate. Ich weiß auch nicht, wo meine Zeit immer bleibt.«
    Ich wohl. In einem Hotel. In New York. Bei einer Frau mit einem Faible für bequeme Schuhe.
    »Er klang auf jeden Fall ganz schön aufgeregt«, log sie. In Wahrheit hatte es drei Anrufe, eine Hochglanzbroschüre und einiges Bitten und Betteln erfordert, um ihn zum Mitkommen zu bewegen. »Er freut sich riesig, dich wiederzusehen.« Noch eine Lüge. Soweit sie sich erinnerte, waren Max’ Worte folgende gewesen: Glaubst du nicht, ich bin ein bisschen zu alt, um mit meinem Dad in Urlaub zu fahren? »Es wird bestimmt ganz toll.« Mona sah Piers beschwörend an. »Und es bedeutet David eine Menge, dass ihr mitfahrt. Du weißt ja, wie sehr er diese Familienzusammenkünfte liebt.«
    »Tut mir leid, aber ich verstehe einfach nicht, wieso er unbedingt seine Exfrauen mitnehmen will.«
    Mona lachte. »Weil wir alle gute Freunde sind. Die Tatsache, dass wir wieder verheiratet sind, ändert nichts daran. Ich bin seine engste Freundin und Vertraute, und dich mag er auch sehr.«
    Das war so nicht ganz richtig, aber auch diese kleine Schummelei musste sein. Die Wahrheit würde ihn vielleicht noch einmal umstimmen. Doch es war wichtig, dass Piers mitkam; das war im Moment alles, was sie interessierte.
    Denn wo könnte man besser an einer Trennungsstrategie arbeiten als unter mediterraner Sonne?
    »Ich will hier raus!«, protestierte Beth.
    »Nein.«
    »Sofort.«
    »Nein.«
    »Ich schwöre dir, sonst schreie ich. Oder betätige den Feueralarm. Oder rufe die Polizei.«
    Patsy kicherte und packte Beth an den Schultern. »Reiß dich zusammen, Mensch!«
    Lachend imitierte sie einen Filmhelden, der versuchte, eine hysterische Frau zu

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