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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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dich töte.« Jody gab sich Mühe, es freundlich klingen zu lassen, doch die Drohung war nicht zu überhören.
    »Okay, also … bis dann.«
    »Ja«, sagte Jody. »Pass auf dich auf.«
     
    »Welche Häutung?«, fragte Tommy, als er zur Tür hereinkam. Jody stand am Tresen, mit ihrer neuen, roten Lederjacke, in Stiefeln und knallengen, schwarzen Jeans.
    Jody konnte hören, wie Abby die untere Tür abschloss, so dass sie Tommy ein paar Sekunden für sich allein hatte.
    »Hör mal, hätte ich ihr denn sagen sollen, dass du nur ein orangefarbener Idiot bist?«
    »Wohl nicht. Hey …«
    »Sie nennt dich Flood?«
    »Ich konnte ja schlecht Tommy sagen. Immerhin bin ich ihr Dunkler Lord. Ein Dunkler Lord kann unmöglich Tommy heißen. Flood umgibt so eine Aura der Macht.«
    »Und Feuchtigkeit.«
    »Ja, eine gewisse Feuchtigkeit spielt sicher auch eine Rolle.«
    Abby kam herein, schwer atmend. Sie hatte geschwitzt, und ihr schwarzer Eyeliner war total verlaufen. »Wir haben ihn nicht gefunden. Ich hätte schwören können, dass er tot war. Gerochen hat er so.«
    »Hast du was gegen Tote?«, sagte Jody mit schneidender Stimme. »Willst du damit sagen, mit toten Leuten stimmt irgendwas nicht? Meinst du, du bist was Besseres als die Toten?«
    Abby stellte sich hinter Tommy und spähte um ihn herum. Die Kleine war noch völlig aus der Puste, da sie versucht hatte, mit Tommy Schritt zu halten, und jetzt bekam sie es auch noch mit der Angst zu tun. »Nein, Herrin. Ich finde die Nichtlebenden voll super. Ich steh total auf tote Leute. Ich hab sogar ein I Fuck the Dead -T-Shirt. Ich könnte es morgen anziehen, wenn Ihr möchtet. Ich wollte doch nicht …«
    »Ist schon okay, Abby«, sagte Jody und winkte ab. »Ich verarsch dich nur.«
    »Jody«, sagte Tommy tadelnd. »Mach unserer Lakaiin keine Angst!«
    »Entschuldige«, sagte Jody und befürchtete schon wieder, dass sie im Grunde ihres Herzens böse war. »Was ist mit der neuen Wohnung? Hast du sie dir angesehen?«
    »Wir sind eben daran vorbeigekommen. Nur ein paar Häuser weiter. Wir müssen nicht mal auf die andere Straßenseite.«
    »Hältst du das für eine gute Idee? Meinst du, da finden sie uns nicht?«
    »Also, hier finden sie uns jedenfalls nicht. Bestimmt vermutet niemand, dass wir nur ein paar Häuser weiterziehen. Sie werden denken, wir haben die Stadt verlassen. Welcher Idiot würde nur ein paar Häuser weiterziehen? Das ist genial!«
    »Und außerdem praktisch beim Umzug«, sagte Jody. »Den schafft ihr zwei auch ohne Möbelwagen.«
    »Wir zwei?«
    »Ich muss William suchen, und bis deine Häutung abgeschlossen ist, kannst du ja wohl schlecht da draußen rumrennen. Abby, hast du genug Make-up dabei, um sein Gesicht und seine Hände abzudecken?«
    »Tonnenweise«, sagte Abby. Sie hielt ihre Tasche hoch. »Aber ich hab nicht viel Zeit. Ich muss bald nach Hause.«
    »Wieso?«, fragte Tommy. »Deine Dienste sind hier wohlgelitten.« Es sollte hochgestochen und europäisch klingen, ließ aber eher eine sexuelle Anspielung vermuten.
    »Er meint den Umzug«, sagte Jody. »Um die anderen Dienste kümmere ich mich schon.«
    »Ich kann nicht«, sagte Abby. »Meine Schwester hat Läuse.«
     
    »Mir scheint, die Gräfin ist 'ne ganz schöne Ziege«, sagte Abby.
    »Nein, sie ist nur eine besonders finstere Dienerin des Bösen«, sagte Tommy. Er schleppte den Futon auf seinem Rücken die Straße entlang, Abby auf den Fersen, die in der einen Hand eine Lampe trug und in der anderen einen Mixer. »Aber eigentlich ganz nett«, fügte er hinzu, damit Abby keinen allzu schlechten Eindruck bekam.
    Mochte es auch etwas ungewöhnlich sein, wenn am frühen Abend jemand mit einem Futon die Straße entlanglief, gefolgt von einem Gruftimädchen mit einer Lampe und einem Mixer in der Hand, so wäre man sich doch blöd vorgekommen, wenn man jemanden fragte, was da vor sich ging, und dann als Antwort bekam, das sei Modern Dance oder eine Performance oder ein Pärchen, das eine Wohnung ausraubte. San Francisco ist eine kultivierte Stadt, und abgesehen von einem Bettler, der im Vorübergehen fragte, ob Tommy seine Möbel aus einem Andenkenladen am Fisherman's Wharf hatte, gelang es ihnen, die Hälfte von dem Zeug in die neue Wohnung zu schaffen, ohne neugierige Fragen zu provozieren.
    »Braucht Ihr Blut?«, fragte Abby, als sie wieder in die alte Wohnung kamen. Sie standen im großen Raum, der so gut wie leer war, bis auf Bücherregale und die drei Bronzestatuen.
    »Hm?«, machte Tommy.
    »Ich

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