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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Kaffeeorgasmus gehabt, diese angenehme Erlösung, die sonst nur Leute in der Fernsehwerbung für Schickimicki-Kaffee oder Hämorriden-Creme erleben. Dieses Phänomen mit den Blutgetränken gab ihrem Leben eine ganz neue Wendung. Ein Gläschen Wein? Eine Cola Light vielleicht – Moment, scheiß auf Light – eine vollgezuckerte, zahnzersetzende Coca Cola. Was war mit fester Nahrung? Klar war es toll, eine göttergleiche Kreatur der Nacht zu sein, aber wie wäre es mit einem Marmeladendonut? Pommes frites? Sie war Irin. Sie hatte einen elementaren Drang nach Kartoffeln.
    Sie spielte schon mit dem Gedanken, einen kleinen Spaziergang zu McDonald's an der Market Street zu machen und eine extragroße Portion tiefgefrorener Glückseligkeit in Williams Blut einzuweichen, als das Telefon klingelte. Die Nummer des Anrufers wurde unterdrückt. Auf dem Display stand nur Mobil. Vielleicht war es Tommy. Er hatte die Wegwerfhandys aktiviert, aber wahrscheinlich nicht die Nummern aufgeschrieben.
    »Hallo, Möhrchen«, sagte Jody.
    Sie hörte es am anderen Ende der Leitung klappern. »Entschuldige, mir ist eben das Telefon runtergefallen.«
    Ups. Nicht Tommy. »Wer ist da?«
    »Äh, hier ist … äh … Steve. Ich bin der Medizinstudent, der dich wegen deines … äh … Problems angerufen hat.«
    Er war ihr über den Weg gelaufen, als sie an einem Treffen der Anonymen Bluttrinker in Japan Town teilgenommen hatte, die sich als Bande schräger Vögel entpuppten, die nicht zwischen Phantasie und Wirklichkeit unterscheiden konnten. Er hatte sie aus der Ferne beobachtet und dann von einer Telefonzelle aus angerufen, ein paar Blocks entfernt, damit er schnell in sein Auto steigen und flüchten konnte, falls sie ihm zu nahe kommen sollte. Er wusste, was sie war.
    Er sagte, er hätte eines von den Opfern des alten Vampirs untersucht. Elijah hatte ihnen das Genick gebrochen, damit die Leichen gefunden wurden, statt zu Staub zu verfallen.
    »Was willst du?«
    »Also, wie gesagt, ich studiere Medizin in Berkeley. Ich bin in der Forschung. Gentherapie.«
    »Ja, danke. Nächste Lüge bitte.« Jody war auf Hundertachtzig. Zu viele Leute wussten Bescheid. Vielleicht hätte sie doch lieber mit Tommy die Stadt verlassen sollen.
    »Wieso Lüge?«, fragte Steve.
    »In Berkeley kann man nicht Medizin studieren«, sagte Jody. »Also, was willst du?«
    »Ich will überhaupt nichts. Ich versuche nur, Ihnen zu erklären, dass ich das Blut der Opfer untersucht habe. Ich glaube, ich könnte Ihren Zustand rückgängig machen. Sie zurückverwandeln. Ich müsste nur mit Ihrem Blut ein wenig Zeit im Labor verbringen.«
    »Unsinn, Steve. Das hat nichts mit Biologie zu tun.«
    »Hat es wohl. Das habe ich auch Ihrem Freund erklärt, an dem Abend, als Sie ihn verwandelt haben.«
    »Woher wusstest du …?«
    »Ich hatte ihn gerade am Telefon, als Sie zu ihm gesagt haben, dass Sie noch sehr lange zusammenbleiben werden.«
    »Also wirklich … das war aber unhöflich, so einfach mitzuhören.«
    »Tut mir leid. Ich habe den Opfern am Hals Gewebe entnommen, und es ist mir gelungen, die Zellen zu klonen, um die Opfer wieder in ihren natürlich Zustand zu versetzen.«
    »Also tot«, sagte Jody.
    »Nein, es sind lebende Zellen. Ich müsste mich nur mal mit Ihnen treffen.«
    Auf ein Treffen hatte er schon früher gedrängt, und Jody war auch darauf eingegangen, aber leider hatte Tommy sie, während sie schlief, ein paar Tage in die Tiefkühltruhe gelegt, und deshalb hatte sie den Termin versäumt. »Kein Treffen, Steve. Vergiss einfach, dass du je von uns gehört hast. Du wirst deine Arbeit über irgendwas anderes schreiben müssen.«
    »Aber notieren Sie sich meine Nummer, falls Sie es sich anders überlegen sollten, okay?«
    Er gab ihr die Nummer, und Jody schrieb sie auf.
    »Es ist ein Prepaid-Handy«, sagte Steve. »Sie können mich darüber nicht finden.«
    »Ich will dich gar nicht finden, Steve.«
    »Ich schwöre, ich werde niemandem von Ihrem … Ihrem Zustand erzählen. Sie brauchen mich also nicht zu suchen.«
    »Keine Sorge«, sagte Jody, »ich will dich gar nicht suchen.« Bleib auf dem Teppich, hätte sie gern hinzugefügt.
    »Was ist mit diesem anderen, vor dem Sie mich gewarnt haben?«
    Jody warf einen Blick auf die Bronzestatue, in der Elijah Ben Sapir steckte. »Der wird dich nicht mehr belästigen.«
    »Oh, gut.«
    »Steve?«
    »Ja?«
    »Wenn du es jemandem erzählst, werde ich dich finden und dir langsam jeden einzelnen Knochen im Leib brechen, bevor ich

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