Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
sie dann einholte, war sie schon halb über den Parkplatz, hielt wieder auf den Ghirardelli Square zu, und kleine Glasstückchen glitzerten in ihrem Haar. Sie lächelte mich an, als ich sie eingeholt hatte, und ich konnte einfach nicht an mich halten, denn das war das Coolste, was ich je gesehen hatte. Jemals! Und ich voll so: »Gräfin, ich liebe Euch!«
    Und sie hat ihren Arm um mich gelegt und mir einen Kuss auf die Stirn gegeben und gesagt: »Holen wir Tommy ab!«
    Ich schätze, ich werde meine Vampirkräfte wohl erst morgen Abend spüren, denn im Moment fühle ich mich wie ausgelutscht. Aber ich werde so was von abgehen, wenn erst wieder Schule ist.
     

-18-
Kein Mensch mag tote Huren
     
    Ihren Freund nackt an ein aufrecht stehendes Bettgestell gefesselt vorzufinden, blutverschmiert, mit einer toten, blauen Domina zu seinen Füßen, würde manche Frau an der Stabilität ihrer Beziehung zweifeln lassen. Die eine oder andere würde es vielleicht sogar als ein Anzeichen von Problemen deuten. Jody jedoch war jahrelang Single gewesen, war mit Rockmusikern und Börsenmaklern ausgegangen und kannte die Schlaglöcher, mit denen die Straße der Liebe gelegentlich gepflastert war. Deshalb seufzte sie nur und trat der Nutte in die Rippen – eher als Einleitung des Gesprächs, nicht so sehr, um zu sehen, ob sie tot war – und sagte: »Und? Netten Abend gehabt?«
    »Hammer«, hauchte Abby, als sie zur Tür hineinsah, dann zog sie sich augenblicklich wieder auf den Flur zurück.
    »Ich hatte mein Codewort vergessen«, sagte Tommy.
    Jody nickte. »Tja, das war bestimmt peinlich.«
    »Sie hat mich geschlagen.«
    »Geht's wieder?«
    »Ja, aber es hat wehgetan. Und zwar ziemlich.« Tommy sah an Jody vorbei zur Tür. »Hi, Abby!«
    Abby kam um die Ecke. »Lord Flood«, sagte sie und nickte leise lächelnd. Dann warf sie einen Blick auf seinen Körper. Ihre Augen wurden groß, und sie zog sich wieder auf den Flur zurück.
    »Was machen die Läuse von deiner Schwester?«, fragte Tommy.
    »Das Shampoo hat nichts gebracht«, rief Abby, ohne hinzusehen. »Wir mussten ihr den Kopf rasieren.«
    »Tut mir leid, das zu hören.«
    »Ist schon okay. Sie sieht ganz cool aus, irgendwie so nach SOS-Kinderdorf.«
    Jody sagte: »Abby, wieso kommst du nicht rein und machst die Tür zu? Falls draußen jemand vorbeiläuft und hier reinsieht, könnte er vielleicht, ich weiß nicht … mittelschwer ausflippen.«
    »Na gut«, sagte Abby. Sie trat ein und schloss die Tür ganz leise hinter sich, als könnte das Klicken jemanden wecken.
    »Ich glaub, ich hab sie umgebracht«, sagte Tommy. »Sie hat auf mich eingeschlagen und wollte, dass ich sie beiße, und das hab ich dann getan. Ich glaub, ich hab sie leergelutscht.«
    »Tja, die ist wohl tot.« Jody bückte sich und hob den Arm der blauen Nutte hoch. Er fiel wieder zu Boden. »Aber leergelutscht hast du sie nicht.«
    »Nein?«
    »Dann wäre sie jetzt Staub. Herzinfarkt oder Schlaganfall oder so was. Sieht aus, als wäre das meiste Blut sowieso auf den Teppich gegangen. Und du bist auch total vollgeschmiert.«
    »Ja, ich hab ihr irgendwie die Kehle rausgerissen, und dann ist sie umgekippt, bevor ich fertig war.«
    »Was hat sie denn erwartet? Du warst gefesselt.«
    »Es scheint dir gar nichts auszumachen. Ich dachte, du wärst vielleicht eifersüchtig.«
    »Hast du sie darum gebeten, dich hierher zu bringen und dich zu verprügeln, bis du ausrastest und sie umbringst?«
    »Nein.«
    »Hast du sie dazu ermutigt, dich zu verprügeln, bis du ausrastest und sie umbringst?«
    »Natürlich nicht.«
    »Und du bist kein bisschen darauf abgefahren, dass sie dich verprügelt, bis du ausrastest und sie umbringst.«
    »Ehrlich?«
    »Du bist nackt und an ein Bettgestell gefesselt, und ich habe sowohl eine Reitgerte als auch deine Genitalien in Reichweite. Ehrlichkeit scheint mir die beste Taktik.«
    »Also, ehrlich gesagt, hat mich das Töten irgendwie angetörnt.«
    »Aber nicht sexuell.«
    »Überhaupt nicht. Es war die reine Mordlust.«
    »Dann ist alles okay.«
    »Wirklich? Du bist nicht böse?«
    »Ich bin nur froh, dass nicht mehr passiert ist.«
    »Ich weiß, ich sollte ein schlechtes Gewissen haben. Hab ich aber nicht.«
    »Kommt vor.«
    »Manche wollen es doch nicht anders«, sagte Abby mit kurzem Blick auf Tommy, dann wurde ihr bewusst, dass er unter dem Blut ganz nackt war, und sie wandte sich schnell wieder ab.
    »Da hörst du es«, sagte Jody. Sie trat einen Schritt vor und wollte seine Fesseln

Weitere Kostenlose Bücher