Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
übrig, Jungs! Mutti hat sich die Nase gebrochen, und die muss heilen.«
     
    Jody spürte, dass ihre Zähne wuchsen und ihre Kniescheiben zitterten, während Elijah sich an ihr gütlich tat, aber ansonsten konnte sie sich nicht bewegen. Wie hatte sie so dumm sein können? Er war achthundert Jahre alt. Selbstverständlich hatte er ihr nicht alles beigebracht. Selbstverständlich war er stärker als sie. Sie war auch stärker als Tommy, und dabei war sie nur zwei Monate länger Vampir als er.
    Wenn sie bei Bewusstsein blieb, konnte sie ihr Glück vielleicht versuchen, sobald er fertig war. Konnte er sie in Staub verwandeln wie einen Menschen, oder was musste er tun, um sie zu töten? Blöd. Blöd. Blöd. Wieso wusste sie das alles nicht? Wieso konnte sie nicht instinktiv handeln? Wo war das Raubtier, wenn man es brauchte?
    Langsam bekam sie einen Tunnelblick. Sie verlor das Bewusstsein. Da hörte sie von draußen eilige Schritte. Erst unten, dann auf der anderen Straßenseite, dann wieder unten. Auch Elijah hörte die Schritte, und für einen Augenblick lockerte er seinen Griff, doch bevor sie sich daraus befreien konnte, grub er ihr seine Finger wieder in den Hals. Dann flog ein schwarzer Schatten durch das Fenster, und sie hörte, wie drüben in der Küche etwas dumpf auf dem Boden aufschlug. Dann der nächste dumpfe Schlag. Elijah ließ los, und sie fiel hin. Sie versuchte, sich aufzurichten, doch man warf ihr etwas über den Kopf, und sie hörte ein Summen. Sie hörte Schreie, roch verbrannte Haut. Glas klirrte, dann wurde sie hochgehoben und getragen. Sie konnte sich nicht bewegen, nicht wehren. Sie ließ los, ließ sich gehen, doch als Letztes hörte sie noch eine Mädchenstimme sagen: »Habt Ihr auch an Chet gedacht?«
     
    Der Kaiser saß auf dem Dock des St. Francis Yacht Clubs und beobachtete, wie der Seenebel über die Mole rollte. Er hatte den Rat der beiden Detectives, im Supermarkt zu bleiben, nicht befolgt. Es war seine Stadt und deshalb auch seine Aufgabe, denen zu trotzen, die ihr schaden wollten. Lange genug hatte er vor Angst den Kopf eingezogen. Sein spitzes Schwert lag neben ihm auf dem Pier. Die Männer – Bummer und Lazarus – schliefen als haariger Haufen hinter ihm.
    »Oh, ehrenwerte Recken, wie können wir in der Schlacht bestehen, wenn sich unser Feind so heimtückisch verhält? Vielleicht sollten wir zum Supermarkt zurück und unseren Beitrag zu seiner Verteidigung leisten.«
    Bummers linkes Ohr zuckte, und er gab im Schlaf ein dumpfes wuff von sich.
    Eine dicke Nebelbank schob sich über die Einfahrt der Mole. Sie fiel ihm auf, weil es aussah, als kreuzte sie den Westwind. ]a, tatsächlich. Sie kam direkt von Norden her. Der Nebel schien zu brodeln, schien seine Fühler auszustrecken und sich tastend vorwärtszubewegen.
    Der Kaiser kam auf die Beine und weckte seine Mannen, hob Bummer hoch, bevor der verschlafene Terrier überhaupt wusste, was los war, und lief mit Lazarus im Schlepptau zum Klubhaus hinüber. Er kauerte im Schatten beim Eingang zu den Toiletten, hielt seine Meute zurück und wartete ab, was passierte.
    Die Nebelbank erreichte das Ende des Anlegers, verharrte und zerstreute sich, als hätte jemand einen Ventilator eingeschaltet. Plötzlich standen drei hochgewachsene Gestalten auf dem Pier, ein Mann und zwei Frauen. Sie trugen lange Mäntel, Kaschmir, wie der Kaiser dachte, wenn er auch nicht hätte sagen können, woher er das wusste. Sie kamen den Anleger entlang, schwebten ihm entgegen. Im Mondlicht konnte der Kaiser ihre Umrisse erkennen: Kinn und Wangenknochen wie gemeißelt, breite Schultern und schmale Hüften. Sie hätten Geschwister sein können, nur dass eine der Frauen offensichtlich afrikanischer Herkunft war und die andere griechisch oder italienisch aussah. Der Mann war einen Kopf größer als die Frauen, ein nordischer Typ, vielleicht Deutscher, mit kurzem, blondem Haar. Alle drei waren weiß wie bleiche Knochen.
    Als sie an ihm vorüberkamen, drückte der Kaiser seine Meute fester an sich, und Bummer stieß ein drohendes wuff aus.
    Sie blieben stehen. Der Mann drehte sich um. »Wie lange sind Sie schon hier?«, fragte er.
    »Ewig, glaube ich«, sagte der Kaiser.
    Der Mann lächelte und nickte, dann wandte er sich ab und ging. Ohne sich noch einmal umzudrehen, sagte er: »Ich weiß genau, wie Sie sich fühlen.«
     
    Gustavo und Jeff fanden Barry in seinem Versteck zwischen dem Toilettenpapier. Als sie ihm zu nahe kamen, sprang Barry aus dem Regal hervor und

Weitere Kostenlose Bücher