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Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Titel: Liebe auf den zweiten Blick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Augen.«
    »Was?« Clarissa starrte den dunklen Schatten neben ihr entgeistert an.
    »Wenn Sie die Augen geschlossen halten, wird Ihnen nicht schwindlig«, beteuerte der Unbekannte. Clarissa nahm schemenhaft wahr, dass er einen Arm hob und ihr galant seine Hand hinhielt, als wollte er sie zum Tanzen auffordern.
    Sie wollte schon den Kopf schütteln, überlegte es sich jedoch anders, als seine Hand unversehens ihre umschloss und ein heißes Prickeln über ihren Arm lief. Es war ein eigenartiges Gefühl – erregend, ja, wild erregend wogte es durch ihren Körper.
    »Ich … ich kann das nicht«, stammelte sie und stockte, als er mit seiner anderen Hand ihr Kinn anhob und ihr tief in die Augen schaute. Er war nah genug, um sie zu küssen, wirbelte es ihr durch den Kopf. Grundgütiger, er war ihr so nah, dass sie ihn sehen konnte! Sie konnte es kaum fassen. Einen Herzschlag lang schaute sie in die schönsten braunen Augen, die sie je erblickt hatte; dann wich er kaum merklich zurück, aus ihrem Fokus.
    »Vertrauen Sie mir einfach.« Es war mehr Befehl als Bitte. Und Clarissa besann sich auf seine freundlichen schokoladenschmelzenden Augen und nickte. Sie fasste seinen Arm, und er geleitete sie durch die umstehenden Paare direkt auf die Tanzfläche.
    »Und jetzt …« Seine Stimme klang beruhigend zuversichtlich, während er abermals seinen Blick in ihren senkte. »Schließen Sie die Augen«, wies er sie an und schob ihre freie Hand auf seine Schulter. »Entspannen Sie sich.«
    Seine Stimme war irgendwie hypnotisierend, fand Clarissa.
    »Verlassen Sie sich ganz auf mich. Sie werden nicht stolpern, versprochen.«
    Obwohl sie ihn kaum kannte, glaubte Clarissa ihm. Er führte geschickt und hielt sie sicher in seinen starken Armen. Sie hielt die Augen geschlossen, lauschte auf die Musik und ergab sich dem Zauber seiner rhythmischen Bewegungen.
    Die Musik war so laut, dass eine Unterhaltung unmöglich wurde. Ihr Begleiter führte sie, indem er ihre Hand fasste, den anderen Arm um ihre Taille geschmiegt. Es war himmlisch, wie er sie über das Parkett wirbelte. Sie hatte kein einziges Mal das Gefühl zu stolpern oder auszugleiten. Zum ersten Mal seit Wochen – genau genommen seit ihrer Ankunft in London – fühlte sich Clarissa nicht wie ein ungeschicktes Schusseltier. Sie fühlte sich leicht und grazil wie ein Schmetterling.
    Als der Tanz endete, schob er seinen Arm unter ihren und führte sie galant durch den Saal.
    »Sie tanzen fantastisch, Mylady«, raunte er dicht an ihrem Ohr, während er sanft ihren Arm gefasst hielt und Clarissa durch lauter leuchtend bunte Farbkleckse geleitete. Eine leichte Röte flog über ihre Wangen, und sie lächelte fast ein bisschen stolz. Dann schüttelte sie seufzend den Kopf.
    »Nein, Mylord«, wehrte sie schüchtern ab. »Keine falschen Komplimente. Ich bin überzeugt, Sie sind derjenige, der fantastisch tanzt, denn ich bin es bestimmt nicht. Das weiß ich, da ich anderen Tänzern dauernd über die Füße stolpere.«
    »Dann machen die anderen irgendetwas falsch. Sie sind so leicht wie eine Feder und schweben über die Tanzfläche wie eine anmutige Elfe.«
    Clarissa überlegte kurz, dann nickte sie unschlüssig. »Das mag durchaus sein, Mylord. Trotzdem sind Sie ein begnadeter Tänzer. Vielleicht waren meine anderen Tanzpartner ja auch ein bisschen nervös und deswegen ungeschickt.«
    »Wie erfrischend.«
    Sie bemerkte die Belustigung in seiner Stimme und hob fragend ihre Brauen. »Mylord?«
    »Ihre Ehrlichkeit. Ich verabscheue falsche Bescheidenheit, dieses Aufgesetzte, was die Leute in der Stadt so an sich haben. Ich finde Ihre Ehrlichkeit herzerfrischend.«
    Clarissa fühlte förmlich, wie sie abermals rot anlief. Dann erfüllten die ersten Akkorde der nächsten Melodie die Luft. Ihr Begleiter blieb stehen und zog sie von Neuem in seine Arme.
    Clarissa schloss die Augen und entspannte sich. Wahrscheinlich tanzten sie viel zu eng zusammen, mutmaßte sie, aber wenn sie sich sittsam aus seiner Umklammerung löste, würde sie bloß tollpatschig herumstolpern wie sonst auch. Außerdem fühlte sie sich sicher und geborgen in seiner Umarmung.
    »Und wieso setzen Sie sich nicht über die Anordnungen Ihrer Stiefmutter hinweg?«
    Clarissa öffnete halb die Lider und versuchte sein Gesicht auszumachen. Vergeblich. Sie gab es auf und schloss die Augen wieder. »Wie meinen Sie das?«
    »Wie ich das meine? Wieso tragen Sie nicht einfach Ihre Brille?«
    »Oh, das hab ich am ersten Tag nach meiner

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