Liebe auf den zweiten Blick
Zeit, dich zu beruhigen, Amelia.
Dann komme ich zurück, und wir gehen zum Dinner aus. Nachher fahren wir zu mir. Unter anderem werden wir uns unterhalten, und ich will keinen Widerspruch hören, verstanden?”
Sie seufzte und blickte auf. „Okay”, sagte sie, aber er hatte gar nicht auf ihre Antwort gewartet, sondern ging bereits zur Tür.
Das Dinner verlief ziemlich angespannt.
Amelia hätte nicht mal genau sagen können, was sie gegessen hatte. Und sie hatte auch keine Ahnung, worüber sie gesprochen hatten, obwohl sie sich vage erinnerte, eine halbherzige Konversation aufrechterhalten zu haben. Es gab so viele Dinge zu sagen, aber sie wusste einfach nicht, wie sie anfangen sollte.
Tyler fuhr durch ein Schlagloch und griff nach Amelias Oberschenkel, um sie im
Gleichgewicht zu halten, während er einem noch größeren Schlagloch auswich. „Verdammte Straße”, murmelte er. „Bei jedem Regen, wird es schlimmer, und geregnet hat es ja in letzter Zeit reichlich.”
Schlechte Straßen und das Wetter waren nicht das, was Amelia Sorgen bereitete. In der Ferne sah sie die Einfahrt von
Tylers Haus. Sie hielt den Atem an, weil sie damit rechnete, dass er ihr gleich erklären würde, warum sie sich nicht mehr sehen sollten.
Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie starrte auf ihre Hände hinunter, während sie sich verzweifelt bemühte, nicht zu weinen. Sie würde es überleben. Dies war ihr schon einmal passiert. Damals hatte sie es überlebt. Das würde sie wieder schaffen.
Dann blickte sie auf, sah Tylers Profil und wusste, dass sie auf keinen Fall darüber hinwegkommen würde, wenn sie diesen Mann verlor. Das wäre so, als würde sie einen Teil von sich selbst verlieren.
Sie hoffte, dass Tyler sie doch genug liebte, um sich auch mit ihren Tanten abzufinden.
Tyler parkte und stellte den Motor ab. Dann beugte er sich zu Amelia hinüber und küsste sie. „Komm rein, damit wir reden können”, flüsterte er und lächelte, als er sah, dass Amelias Miene sich aufhellte.
Als sie im Haus waren, schaffte Amelia es kaum, Tyler anzusehen. Sie waren allein, es war schrecklich still, und ihr Geheimnis schien sie von innen her aufzufressen.
Wo sollte sie anfangen? Sollte sie gestehen, dass sie eine Betrügerin war? Und damit zulassen, dass er Schluss machte, und dann versuchen, das zu überleben?
Sie atmete tief ein und drehte sich zu ihm um. Er war näher, als sie erwartet hatte.
Tatsächlich war er ihr so nahe, dass sich ihre Lippen berührten. Amelia stockte der Atem, und sie wurde ganz schwach, als Tyler sie in die Arme nahm und das erforschte, was sie ihm unwillkürlich geboten hatte.
„Ich habe etwas von dir.” Er küsste sie noch mal. „Warte hier.”
Als er mit ihrem vermissten BH zurückkam und ihn ihr reichte, stöhnte sie leise und steckte den BH in ihre Handtasche.
Tyler lachte und hob Amelia hoch. „Lass noch Platz für den, den du gerade anhast, denn der wird auch gleich ausgezogen.”
Sie unterdrückte einen Schluchzer. Sie würde Tyler erlauben was immer er wollte.
Womöglich war es das letzte Mal, dass sie solche Freude erlebte. Sie wollte sich später, wenn sie alt und allein war, an alles erinnern.
Doch als Tyler sie auf sein Bett legte, vergaß sie ihre Sorgen. Er hob ihr Haar hoch, um ihren Reißverschluss zu öffnen. Dann verteilte er kleine Küsse auf der Haut, die dort zum Vorschein kam. „Ich liebe dich, Amelia — so sehr.”
Sie erschauerte, als er ihre Brüste umfasste, und lehnte sich zurück, als ihr das Kleid bis zur Taille herunterrutschte. „Ich liebe dich auch, Tyler. Aber ich will nicht, dass du dich durch das, was Tante Rosie gesagt hat, unter Druck gesetzt fühlst.”
„Tut mir Leid, Darling, aber ich spüre so viel Druck, dass ich womöglich gleich explodieren werde.” Er nahm ihre Hand und legte sie auf seinen Schritt, um zu verdeutlichen, was er damit meinte.
Sie seufzte und erschauerte wieder, als er ihr das Kleid ganz abstreifte. Gleich darauf lagen sie Seite an Seite auf dem Bett, verloren in dem überwältigenden Bedürfnis, einander zu gehören.
Amelia streichelte Tyler auf eine Weise, die es ihm unmöglich machte, klar zu denken. Er rollte sich herum, schob sich über sie, und dann stockte ihm der Atem, so starke Gefühle weckte Amelia in ihm, als sie ihre Hände tiefer hinunterschob und ihn umfasste und
liebkoste.
Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie die Freude in Tylers Gesicht sah. Das würde sie niemals vergessen. Es war kaum zu fassen, dass
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