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Liebe auf den zweiten Blick

Liebe auf den zweiten Blick

Titel: Liebe auf den zweiten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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Witty darüber aufregte, dass Amelia Interesse an Tyler hatte, und noch hatte sie keine Ahnung, wie sie ihrer Tante klarmachen sollte, dass sie sie deswegen trotzdem liebte.
    Die Nacht, in der Tyler und sie sich geliebt hatten, hatte ihre Beziehung verändert. Bisher hatte Amelia nicht gewusst, dass es möglich war, gleichzeitig verliebt und mit den Nerven am Ende zu sein. Wenn sie Tyler nicht bald von ihrem Betrug erzählte, würde sie noch durchdrehen. Sie hoffte nur, dass sie ihn nicht verlieren würde, wenn er die Wahrheit erfuhr.
    Es klopfte.
    Rosemary sprang auf, zupfte an ihrem Haar und ihrem Kragen herum, und ihre Wangen
    röteten sich. „Er ist da.”
    Amelia lächelte. Man hätte denken können, es wäre Rosemary, die einen Verehrer hatte.
    „Ich mache auf.” Amelia ging zur Tür. Wenn ihre Tante öffnete, würde sie, Amelia, Tyler nie für sich haben. Sie hatte ihn seit ihrer gemeinsamen Nacht nicht mehr gesehen, und es war ihr sehr schwer gefallen, ihn danach zu verlassen. Seitdem hatte sie kaum geschlafen. Sie musste ständig daran denken, wie es gewesen war, sich in den Armen dieses starken
    Mannes zu verlieren.
    Wilhemina sah Amelia missgelaunt nach. Sie nahm es sowohl ihr als auch Rosemary übel, dass sie sich mit dem Feind einließen. Dadurch fühlte sie sich von den zwei Menschen, die sie liebte, verlassen.
    Gerade als Tyler wieder klopfte, öffnete Amelia die Tür.
    Einen Moment lang betrachtete sie ihn einfach nur, die breiten Schultern, die langen Beine
    … Sie erschauerte leicht, als sie sich daran erinnerte, wie es gewesen war, all das zu fühlen.
    Doch statt sich in seine Arme zu werfen, musste sie sich jetzt mit einem keuschen Kuss begnügen.
    „Hallo, Tyler. Ich bin froh, dass du hier bist. Hattest du Probleme mit dem Chrysler?”
    Tyler erinnerte sich ebenfalls und ihm stockte der Atem. „Ich
    bin auch froh, dass ich hier bin”, flüsterte er. Danach sprach er etwas lauter. „Es gab keine Probleme. Der Wagen scheint normal zu laufen.”
    Rosemary freute sich, dass der Chrysler wieder da war. „Das ist eine gute Neuigkeit.” Sie blickte an dem Paar vorbei zu dem alten Auto.
    Tyler bemerkte den Glanz in Rosemarys Augen. Es war Zeit, seine Idee vorzutragen. Er drückte Amelias Hand und begrüßte dann Wilhemina.
    „Miss Wilhemina, ich hoffe, Sie erholen sich gut.”
    Sie schnaubte. Wenn er unhöflich gewesen wäre, hätte sie es leichter gefunden, ihn zu hassen. „Danke, Tyler. Ich schätze, das tue ich.”
    Er lächelte. „Das ist gut, weil ich einen Vorschlag habe, der Sie interessieren könnte.”
    Wilhemina verzog den Mund und überprüfte, ob ihr verbundener Knöchel auch durch den
    Rock verdeckt war.
    „Darf ich?” Er wartete, bis sie ihm erlaubte, sich neben sie zu setzen.
    Sie seufzte und nickte.
    „Nun, da Amelia das neue Auto hat, habe ich mich gefragt, ob Sie vielleicht daran denken, den Chrysler zu verkaufen. Da durch den neuen Highway nach Savannah jetzt viel mehr Verkehr herrscht, dachte ich mir, dass Sie und Miss Rosemary vielleicht lieber nicht mehr selbst fahren möchten.”
    Amelia verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken, weil sie sonst in Versuchung geraten wäre, Tyler zu umarmen. Das war der liebste und diplomatischste Weg, den man hätte wählen können. Wilhemina und Rosemary hatten auf diese Weise die Entschuldigung, die sie brauchten. Nun würden sie nicht zugeben müssen, dass sie nicht mehr länger Auto fahren konnten. Sie brauchten bloß zuzustimmen. Amelia hielt den Atem an. Hoffentlich würden ihre Tanten sich nicht sträuben.
    Wilhemina war ärgerlich. Sie wusste, was Tyler tatsächlich meinte, und es störte sie, an ihr Alter erinnert zu werden. Allerdings war ihr auch klar, dass es pures Glück war, dass Rosemary neulich keinen Unfall gebaut hatte. Glück und die Tatsache, dass Tyler sie nach Hause gefahren hatte. Es gefiel Wilhemina nicht, dem Mann etwas schuldig zu sein. „Wenn wir unser Auto verkaufen, wie sollen wir dann noch irgendwohin kommen?” fragte sie mürrisch.
    „Dank Ihnen wird Amelia offensichtlich nicht mehr lange hier bleiben.”
    Das bereute sie, sobald sie es ausgesprochen hatte. Amelias schuldbewusster Ausdruck machte sie ganz krank. Aber nun war es zu spät.
    Rosemary schnappte nach Luft. Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass Wilhemina je zuvor so egoistisch gewesen war.
    „Willy! Amelia hat doch ein Recht auf ein eigenes Leben. Sie ist nicht verpflichtet, für uns zu sorgen, und das weißt du auch. Ich

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