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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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über die Größe des Rings.
    »Hast du einen Juwelierladen ausgeräumt?«, wandte er sich an Jase und hätte dem Typen am liebsten eine Ohrfeige versetzt, dass er Lu so jung binden wollte.
    »Die Porzellanvitrine meiner Mutter«, sagte Jase und wirkte für einen frischverlobten Mann ein wenig niedergeschlagen. »Willst du es denn wirklich?«, fragte ihn Gabe, ohne Lu zu beachten. »Oder gibst du nur nach, weil du sie sonst verloren hättest?«
    »Ich will es«, beharrte Jase und sein Gesicht verdüsterte sich angesichts Gabes Tonfall. »Wir werden erst heiraten, nachdem ich das Studium abgeschlossen habe. Allerdings werden wir nicht warten, bis Lu ihres abgeschlossen hat. Das ist unser Kompromiss.«
    »Und wir ziehen zusammen.« Lu umarmte ihn noch fester. »Im nächsten Semester. Jase hat eine Wohnung direkt auf der High Street. Die ist richtig cool, mit einer Sonnenterrasse und allem Drum und Dran.«
    »Und du erwartest von mir, dass ich dazu finanziell etwas beisteuere«, sagte Gabe.
    »Nein«, erwiderte Jase, noch bevor Lu irgendetwas sagen konnte. »Das habe ich abgedeckt.«
    »Du hast einen Job«, sagte Gabe und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    »Ich hatte schon immer einen Job«, erwiderte Jase. »Und jetzt werde ich eben ein paar Überstunden machen. Ganz zu schweigen von der Summe, die ich einsparen werde, weil ich nicht mehr mit anderen Frauen ausgehe.« Er blickte auf Lu herab. »Das muss ich doch aufgeben, nicht wahr?«
    Sie grinste zurück. »Nur, wenn du am Leben bleiben möchtest.«
    Jase zuckte mit den Schultern. »Na also, jede Menge Geld.« Gabe schüttelte den Kopf in Richtung Lu. »Man sollte dich übers Knie legen für das, was du diesem jungen Mann antust.«
    »Ich habe doch gar nichts getan.« Lus Lächeln begann zu schwinden.
    »Du hast den Atem angehalten und bist blau angelaufen, bis er dir das gegeben hat, was du von ihm wolltest«, sagte Gabe. »Und nun wird er auch noch Überstunden schieben, nur um sicherzugehen, dass du auch alles bekommst, was du brauchst. Ich schäme mich für dich.«
    Lus Lächeln schwand nun völlig.
    »Moment mal«, sagte Jase.
    »Den ganzen Rest deines Lebens«, begann Gabe und sah seiner Tochter dabei unverwandt in die Augen, »wirst du dich daran erinnern, dass er dich unter diesen Umständen gebeten hat, ihn zu heiraten. Nicht, weil er es wollte, sondern weil er Angst hatte, dich zu verlieren.« Er hielt inne, denn ihm wurde klar, dass er genau das mit Nell machte.
    »Ich wollte es«, sagte Jase, doch Lu blickte entsetzt zu ihm auf.
    »Das ist nicht das, was ich wollte«, sagte sie.
    »Warum hast du es dann so gemacht?«, erkundigte sich Gabe. »Was macht es schon, dass er nein gesagt hat, dass er nicht sofort hat heiraten wollen? Es ist doch offenkundig, dass er dich liebt. War dir das nicht genug?« Für Nell war es nicht genug. Der Groll, der bei dieser Vorstellung in ihm aufstieg, fuhr ihm in die Knochen.
    »Ich habe doch nur...«
    »Wenn die Liebe dir nicht genug ist, Lu«, fuhr Gabe fort, »dann hast du ihn nicht verdient.« Die Liebe an sich sollte immer genügen.
    »Hey, eigentlich sollten Sie mich anbrüllen«, sagte Jase und trat vor Lu. »Ich schlafe doch mit Ihrer Tochter, erinnern Sie sich?«
    »Treib die Sache nicht zu weit, mein Lieber«, warnte ihn Gabe, während er Lu nicht aus den Augen ließ.
    Lu zerrte Jase wieder an ihre Seite. »Er hat Recht.«
    »Na wunderbar.« Jase warf Gabe einen wütenden Blick zu.
    »Ich wusste, wir hätten einfach nur eine E-Mail senden sollen. Haben Sie auch nur annähernd eine Vorstellung von dem, was ich für diesen Kompromiss durchstehen musste?«
    »Weil ich dich erpresst habe«, sagte Lu. »Das ist nicht richtig. Papa hat Recht. Ich will nicht den Rest meines Lebens das Gefühl haben, dass ich dich gezwungen habe, mir einen Antrag zu machen.«
    Gabe nickte ihm zu. »Und glaube mir, mein Lieber, du willst ebenso wenig den Rest deines Lebens damit verbringen, sie davon zu überzeugen, dass du auch so um ihre Hand angehalten hättest.« So wie ich es getan habe. Wie ich es wieder tun werde.
    Lu blickte ihn überrascht an. »Hat Mama das denn getan?« Gabe schüttelte den Kopf. »Deine Mutter war immer großartig. Aber wir mussten heiraten. Also hat es mich ein wenig mehr Mühe gekostet, sie davon zu überzeugen, dass ich sie ohnehin geheiratet hätte. Das war nicht immer ein Vergnügen.«
    »Aber du hättest es getan«, sagte Lu.
    Gabe schüttelte den Kopf. »Nein. Ich hätte es nicht getan. Ich war noch

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