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Liebe bringt die höchsten Zinsen

Liebe bringt die höchsten Zinsen

Titel: Liebe bringt die höchsten Zinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Egon F. Freiheit
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Wir könnten es zumindest versuchen."

       Als der Morgen graute, verabschiedete sich der Bankmanager: „Da Sie ja nicht meine echte Chefin Stefanie Waldenberg sind - darf ich ‚Du' zu Ihnen sagen?"
       „Wenn du mich nie mehr beim nächtlichen Entspannungsbad erschrickst, sondern mir zumindest das Handtuch reichst: gerne!"

45. Eine Nacht im Stroh

       Der Bauernhof lag doch weiter entfernt als geschätzt. Erst nach einer halben Stunde Fußmarsch unter der sengenden Mittagshitze erreichten sie das Gehöft – und einen hilfsbereiten kroatischen Landwirt. Er warf seinen Traktor an, beide kletterten auf die Seitenbank. Dröhnend setzte sich das Fahrzeug in Bewegung. Ein schwarzer Hofhund begleitete sie laut kläffend und lieferte sich mit dem Traktor ein Rennen. Hoffnungsfroh tuckerten Stefanie und Daniel zurück zu ihrem Fahrzeug.

    Ihre Erleichterung währte nur ein paar Minuten:
       „Ich kann Ihr Auto zwar abschleppen", befand der Bauer, „aber die Bodenwanne ist abgerissen. So kommen Sie nicht weiter."
       „Schleppen Sie es bitte zur nächsten Werkstatt, bitte! Wir müssen so schnell wie möglich weiter", bettelte Stefanie.
       „Das wäre zu weit. Ich kann den Wagen höchstens auf meinen Hof bringen und einen Mechaniker rufen."

       Mit seinem Traktor zog der Bauer das alte Cabrio aus den tiefen Spurrinnen und schleppte es auf sein Gehöft. Gespannt verfolgten Stefanie und Daniel sein Telefonat mit einem Automechaniker.
       „Morgen Vormittag kann er mit einer Ölwanne hier sein", berichtete der Landwirt. „Er muss sehen, wo er ein passendes Exemplar besorgen kann. Für alte Autos hat er keinen Ersatz auf Lager."
       „Und was wird aus uns?", fragte Stefanie Böses ahnend.
       „Sie können heute Nacht hier bleiben."
       „Haben Sie denn Gästezimmer?"
       „Nein, aber Sie können in der Scheune schlafen."
       „Sie meinen doch nicht im Ernst, dass ich in der Scheune schlafe...?"
       „Fünf-Sterne kann ich Ihnen nicht bieten. Aber Schlafsäcke und Kopfkissen."
       „Das wird ja was werden..."
       Die Nacht auf dem Bauernhof verlief ohne Streit. Stefanie und Daniel bemühten sich, „nichts Falsches" zu sagen. So la gen sie noch Stunden später nebeneinander, ohne ein einziges Wort miteinander zu reden.
       Wie wird es jetzt weitergehen, fragte sich Daniel.
       Wenn der glaubt, ich würde mich ihm an den Hals werfen, hat er sich getäuscht, empörte sich Stefanie innerlich.
       Irgendwann presste sie hervor: „Diesmal wirst du die Situation nicht ausnutzen. Ich bin nüchtern und Herrin meiner Sinne."
       „Betrunken bist du aber viel, viel netter."
       „Frechheit."
       „...und weiblicher."
       „Ich warne dich!"
       „...und warmherziger."
       „Sonst noch 'was?"
       „...eben eine richtige Frau."
       „Unverschämtheit. Und das auch noch nachts in einer Scheune..."
       „Und wenn du denkst, ich hätte mich an einer Betrunkenen vergriffen – da irrst du dich: Eine Frau, die mit mir schläft, muss nüchtern sein – und sie vergisst es nicht."
       „Angeber!"
       Dann kehrte wieder Stille ein. Beide fielen endlich in Schlaf. Nur einmal wachte Daniel auf, als er sich auf die andere Seite drehen wollte. Es war nicht möglich: Stefanie hatte sich im Schlaf unbewusst an ihn gekuschelt. Er bewegte sich nicht und genoss die Wärme ihres Körpers und den ruhigen Schlag ihres Herzens.
       Stefanie schlief die letzten Stunden der Nacht tief und fest. In ihrem Unterbewusstsein fühlte sie sich – so eng an Daniel geschmiegt – beschützt und geborgen.

    Nur eine unerfüllte Sehnsucht reiste huckepack durch ihre Träume.

46. Das Glück der Erde

       Der Bauer und seine Frau waren beim ersten Hahnenschrei aufgestanden und auch ihre Überraschungsgäste hatten den Tag schon früh begrüßt. Sie wollten noch am Vormittag ihr Ziel erreichen. Daniel war als Erster wach. Gähnend und sich streckend trat er aus der Scheune; ein paar Minuten später folgte Stefanie, die der aufgehenden Sonne entgegenblinzelte.
       Die Bäuerin hatte im Wohnzimmer bereits aufgetischt: Neben Salami, Spiegeleiern und Räucherschinken standen Honig, Marmelade und selbstgebackenes Brot auf dem Tisch. Stefanie verschwand vor dem Frühstück im Badezimmer der Bauernfamilie. Daniel wollte noch zum Brunnen vor dem Haus gehen, doch die Bäuerin rief ihn zurück. „Es wird alles kalt, wenn Sie jetzt nicht kommen. Der Brunnen

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