Liebe bringt die höchsten Zinsen
erreichte.
Kathi ließ sich anstecken von seinen Zärtlichkeiten, wanderte hastig mit ihren Händen seinen Körper entlang, wollte suchend jede Stelle kennenlernen. Ihre Finger erreichten seinen Unterleib, streichelten ihn mit wilden Griffen. Dann schlang sie ihre Arme um seinen Hals und drückte sich so fest an seinen Oberkörper, als würde sie ihn sonst unweigerlich verlieren.
Sie hatte kein Zeitgefühl mehr. Langsam wand sie sich noch dichter zu ihm hin, bis auch ihre Oberschenkel die seinigen berührten und sich eng an sie schmiegten.
Kathi spürte den Druck seines Körpers. Sie presste sich noch fester an ihn und genoss seine Kraft, die sich zwischen beider Körper drängte.
Wenn er mich jetzt nehmen will, lasse ich es geschehen, dachte sie. Ich kann ihm einfach nicht mehr widerstehen.
Wenn ich jetzt weitermache – wie wird sie reagieren, überlegte Thomas. Ob sie es genauso will wie ich?
Er wollte nicht zurück, er konnte nicht mehr zurück. Sein Atem beschleunigte sich. Seine kraftvollen Arme hoben sie ein stückweit an. Kathi näherte sich verführerisch seinem Mund, Thomas kam ihren Lippen entgegen. Mit nie gekannter sanfter Zärtlichkeit berührten sich ihre Gesichter. Seine Küsse streichelten ihren Hals, ihre Wangen, ihre Lippen. Bis sich beide ihrer Leidenschaft ergaben und auch ihre Zungen den Weg zueinander fanden.
Kathi war hingerissen wie von einem magischen Zauber. Atemlos winkelte sie ihre Beine um ihn, so dass sie fast auf seinen schlanken Hüften sitzend ruhte und ihre Füße hinter seinem Rücken schloss. Sie streckte ihre Arme so weit aus, dass sie sich gerade noch an seinem Genick festhalten konnte. Sie ließ sich vom Wasser tragen, seine Hände stützten sie und gaben ihr Halt.
Kathi warf ihr nasses Haar nach hinten und hielt die Augen geschlossen. Sie spürte seine wachsende Erregung und ließ sich anstecken von seinem Verlangen. Es erfasste sie und riss sie mit.
Seine Hände wanderten schnell und zielbewusst unter ihren Oberschenkeln weiter. Seine Leidenschaft führte Regie.
Nur für einen Augenblick öffnete sie die Augen und blickte verträumt und erwartungsvoll zu Thomas, der ihren Blick fordernd erwiderte.
Ich will ihn spüren, jetzt sofort, wünschte sich Kathi.
Ihre Beine umklammerten immer leidenschaftlicher seine Hüften, hielten ihn eng umschlossen. Aufgewühlt wartete sie auf seine Reaktion.
Und Thomas fand seinen Weg.
Kathi stieß einen überraschten Seufzer aus. Für den Bruchteil einer Sekunde stockte ihr Atem. Dann nahm sie nur noch wie aus weiter Ferne wahr, was mit ihr geschah und ließ sich forttragen von ihren Gefühlen.
Für einen Augenblick verharrten beide regungslos und genossen lustvoll ihr wachsendes Verlangen – bis er sie vollends eroberte.
Kathis Fingernägel krallten sich in seinen Nacken. Sie atmete immer heftiger und ließ sich auf die Wasseroberfläche inmitten der Seerosen sinken, während ihre Hände zu seinen Oberarmen rutschten und an ihnen Halt suchten.
Ihre nasse Haut glitzerte in der Sonne, ihre Brüste bildeten einen sinnlichen Kontrast zu den saftig-grünen Blättern auf der Oberfläche des Sees – wie ein Kunstwerk der Natur.
„Wie schön und anmutig du bist", flüsterte Thomas. „Deine Haut schimmert wie Seide."
Kathi war gefangen in zärtlicher Hingabe. Welch wunderbares Gefühl! So konnte sie Thomas in einer Intensität spüren, die sie bisher noch nie wahrgenommen hatte. Die Augen geschlossen, sog sie begierig und gleichermaßen verzückt seine innige Umarmung ein.
Sie wünschte sich, dieser Augenblick des lustvollen Verlangens würde nie vergehen...
Ein paar Minuten umschlangen sich beide weltvergessen, als bangten sie davor, sich zu verlieren. Ihre Körper gingen über in einen Rhythmus, gegen den ein Aufbegehren sinnlos war. Thomas' Bewegungen waren kraftvoll und intensiv; sie erzeugten tiefes, himmlisches Empfinden. Kathi ergab sich bedingungslos dem Zauber des Augenblicks und passte sich an in sinnlicher Harmonie. Beider Atem raste, wie von fremden Mächten bestimmt, einem Höhepunkt entgegen - begleitet vom Zwitschern der Vögel am Seeufer.
Kathi hätte aufschreien können vor Lust. Sie zwang sich so leise zu sein, wie die wilden Enten, die aufmerksam aber sprachlos und scheinbar erstaunt durch die grünen Blätter der Seerosen schwammen.
48. Ein Bilderbuch der Lüge
Der Dienstag
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