Liebe deinen nächsten
wieder an zu stinken.
Materialien zu einem E. M. Remarque-Projekt … Hg. von
Tilman Westphalen und Lothar Schwindt. Osnabrück 1984
(Schrifenreihe E. M. Remarque-Archiv, Bd. 2), S. 35.
8 Kopie im Remarque-Archiv Osnabrück, Nr. 11.2.2.011.
Weitere Dokumente zur NS-Verfolgung: siehe Erich Maria
Remarque. Bibliographie, Abschnitt 11.2.2. Nr. 1-18 (vgl.
Anmerkung 1)
9 In bitteren Sarkasmus spitzt Remarque die Bürgerrechts
frage schon beim ersten Wiener Gefängnisaufenthalt Kerns
zu, indem er einen Berufskriminellen auf die Frage der Mit
häflinge, warum er eingesperrt sei, antworten läßt: »Ich bin
kein windiger Flüchtling ohne Papiere. Ich bin ein anständi
ger Taschendieb und Falschspieler mit vollem Bürgerrecht.«
(S. 19)
10 Zuvor sagt Kern, als er von dem Exil-Experten Binder erste
Informationen über die Schweiz erhält: »Also das Übliche:
legal oder illegal, verhungern oder gegen die Gesetze ver
stoßen.« (S. 160) Später, in Paris, resümiert Kern: »Es war
in allen Ländern das gleiche. Trotzdem lebten Tausende
von Emigranten, die den Gesetzen nach längst verhungert
sein müßten.« (S. 240)
11 Remarque, der als Staatenloser Aufenthalts- und Lebensrecht in der Schweiz genießt, läßt seine Romanfigur Steiner zu Kern sagen, der in die Schweiz will: »Die Schweiz ist kein Kinderspiel.« (S. 152) Einige Seiten später gibt der schon er wähnte Binder (Anmerkung 10) Kern einen Überblick über die Situation in unterschiedlichen Regionen der Schweiz. Dabei kommt Remarques Gast-Kanton ganz gut weg: »Das Tessin ist auch nicht schlecht, aber die Städte sind zu klein.« (S. 160) Aus den Worten, die Remarque Binder in den Mund legt, wird auch ein gewisses Verständnis für sein Gastland erkennbar: »Die Schweiz ist ein kleines Land und hat selbst genug Arbeitslose.« (S. 160)
12 Interview mit Friedrich Luf, Sender Freies Berlin, 3. 2. 1963 (Remarque-Archiv Nr. 2.2.005).
13 Der amerikanische Titel wird für die englische Ausgabe (London: Hutchinson 1941) übernommen und beeinflußt den spanischen Titel Naúfragos (Die Schifrüchigen), sonst aber setzt sich der von Remarque intendierte deutsche Titel durch in der dänischen, italienischen, niederländischen und serbokroatischen Ausgabe. Die französische Übersetzung (Paris 1962) wählt weder die Titel-Metapher ›Strandgut‹ noch das Bibel-Zitat; sie setzt statt dessen eine Sachausgabe: Les Exiles (Die Exilierten).
14 Vgl. den Titel von Remarques KZ-Roman Der Funke Leben (1952). Diese Metapher findet sich mehrfach in seinen
Romanen, mit der die Gefahr des vorzeitigen Verlöschens
wie die Hoffnung des Weiterglühens als positiv erfahrenes
Leben (bis zum Aschewerden im unvermeidlichen natür
lichen Tode) zum Ausdruck gebracht wird.
15 Im Entwurf eines Abrisses von Lebensdaten vom 18. September 1944, der im Nachlaß erhalten ist, schreibt Remarque mit Bezug auf den Panama-Paß: »without citizenship, for travelling« (siehe Faksimile in: Tomas Schneider: Erich Maria Remarque. Ein Chronist des 20. Jahrhunderts. Eine Biographie in Bildern und Dokumenten. Bramsche: Rasch 1991, S. 94; Panama-Paß, S. 76).
16 Das erste im Nachlaß erhaltene Schweizer Ausweisdokument ist ein Certificat d’Identite, ausgestellt von der Bundesregierung in Bern, datiert 21. November 1939 (Kopie im Remarque-Archiv, Nr. 11.1.1.013). Der erste Paß der USA für Remarque wurde am 30. April 1948 ausgestellt (Nr. 11.1.1.015).
17 Siehe Anmerkung 5.
18 Siehe Bericht von Margret Schulz: »Geächtet und vogelfrei. Tagung über Ausbürgerung im Dritten Reich«, Aachener Volkszeitung, 19. November 1986.
19 Siehe auch Erich Maria Remarque 1898–1970, Hg. T. Westphalen, Bramsche: Rasch 1988, insbesondere S. 17f. und Anmerkung 17.
20 Dieses und die folgenden Pressezitate übersetzt vom Verf. des Nachwortes.
21 Zitiert in einer Verlagsanzeige von Little, Brown & Co. in der New York Times Book Review, 11. Mai 1941.
22 S. 9. Remarque-Archiv, Nr. N8.9.021/1.
23 Siehe Anmerkung 1.
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