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Liebe, die der Teufel schenkt

Liebe, die der Teufel schenkt

Titel: Liebe, die der Teufel schenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jeder in seiner Wohnung.«
    »Das stimmt.«
    »Wie heißen Sie eigentlich?« Ich wechselte das Thema.
    »Kannst mich Bea nennen. Eigentlich heiße ich Beatrice. Aber alle sagen Bea zu mir.«
    »All right, Bea. Mein Name ist übrigens John Sinclair.«
    »Ich weiß.«
    Die Kleine überraschte mich immer mehr. Sie schien es faustdick hinter den Ohren zu haben. »Wie ist das möglich? Ich habe Ihnen meinen Namen nicht genannt.«
    »Ich hörte ihn.«
    »Gut, belassen wir es dabei.« Ich schritt im Zimmer auf und ab, schob den Tüll zur Seite, schaute auf die Maschine und die zahlreichen leeren Blätter, die daneben lagen »Schreiben Sie, Bea?«
    »Na klar.« Ihre Stimme war lauter geworden. Das Girl hatte sich von der Tür gelöst und »rauschte« auf mich zu. »Davon versuche ich zu leben. Ich schreibe Gedichte.«
    »Lyrischer Art?«
    »Auch. Aber ich habe einen bestimmten Themenkreis.« Jetzt blieb sie neben mir stehen, drehte den Kopf und fuhr mit der Zungenspitze über die Lippen »Ich liebe das Leben, mein kleiner Bulle!« flüsterte sie, »aber ich schreibe über den Tod.«
    Darauf erwiderte ich nichts. Im Laufe der Zeit kommt man mit vielen Menschen zusammen, Geschäftsleuten, Gangstern, Künstlern, die Palette ist wirklich vielfältig, und die Kleine hier passte in den Rahmen. Wenn auch nur am Rande, denn irgendwie kam sie mir selbst wie ein Geist vor, wenn ich sie so anschaute. Ober den Tod wollte sie schreiben. Das musste einen Grund haben. Nach dem fragte ich sie.
    »Es ist ganz einfach. Der Tod ist noch etwas Unbekanntes. Deshalb beschäftige ich mich mit ihm. Er ist so etwas Herrliches. Fast beneide ich meine Freundin Rita, dass sie es geschafft hat.«
    »Ich kann mir etwas Besseres vorstellen.«
    »Sie haben eben keinen Sinn für das Schöne.«
    »Vielleicht gerade doch.«
    »Nein, der Tod ist überall.« Jetzt streckte sie die Arme aus und drehte sich. »Deshalb auch die Särge.«
    »Da schlafen Sie aber nicht?«
    Sie blieb stehen und hob den Stoff des Kleides an. »Manchmal lege ich mich in den Sarg, um zu schauen, was das für ein Gefühl ist. Ein herrliches. Der Sarg gibt mir so etwas Endgültiges. Ich fühle mich zu ihm hingezogen.«
    »War Rita auch so?«
    Bea blieb stehen und hob ihre Schultern »Rita?« Sie lachte. »Ja, sie gehörte zu mir. Wir waren Freundinnen.«
    »Sehr mitgenommen scheint Sie der Tod Ihrer Freundin aber nicht zu haben?«
    »Wozu? Sie hat es hinter sich. Der Weg zu ihm liegt nicht mehr vor ihr.«
    »Zu wem wollte sie denn?«
    »Zu unserem großen Freund, Mr. Sinclair. Zu unserem allergrößten, den wir alle lieben.«
    »Den Namen wollen Sie mir nicht sagen?«
    »Nein, es ist ein Freund.« Nach diesen Worten schwebte sie wieder durch den Raum und breitete weiterhin ihre Arme aus. Ich wurde aus Bea nicht schlau. Entweder war sie ein raffiniertes Luder oder völlig naiv. Ich glaubte eher an die erste Möglichkeit. Da ich im Moment keine Fragen hatte und sie sich auch nicht um mich kümmerte, hatte ich Zeit, meine Blicke über den ebenfalls weißen Schreibtisch gleiten zu lassen. Da stach mir ein kleines Buch ins Auge. Auch diese Schrift besaß einen weißen Einband, und ich konnte den Titel lesen:
    HULDIGUNG AN IHN.
    Mehr stand nicht darauf. Keine Erklärung, nichts. Ich schlug das Buch auf. Als Verfasserin zeichnete sich eine gewisse Beatrice Monet, und als ich eine Seite weiterblätterte, da wusste ich plötzlich, wer mit »ihn« gemeint war.
    Der Teufel!
    Im Augenblick war alles anders. Plötzlich kam mir das Mädchen überhaupt nicht mehr so weltfremd oder versponnen vor. Im Gegenteil. Für mich war dies alles nur Tarnung, und als ich ein Gedicht überflog, wusste ich noch besser Bescheid.
    Diese Bea betete in ihrem Schriften den Teufel nahezu an. Sie buhlte um seine Liebe, die er ihr geben sollte, damit sie endlich das wahre Leben erringen konnte.
    Es war ziemlicher harter Tobak, den man mir da zu schlucken gab. Manch anderer hätte gelacht. Mir verging das Lachen. Ich dachte an das brennende Mädchen und auch daran, dass ich mit dem Teufel schon verdammt trübe Erfahrungen gesammelt hatte. Hier fand ich wieder eine dieser Erfahrungen. Sogar schriftlich niedergelegt. Särge, Teufel, das Mädchen. Ich musste nur noch nach dem Zusammenhang suchen.
    »Wie finden Sie meine Gedichte?« fragte Bea, die mich die ganze Zeit über beobachtet haben musste.
    Ich drehte mich zu ihr um. »Zumindest ein wenig seltsam. Oder sagen wir außergewöhnlich.«
    »Jetzt sind Sie geschockt, wie?«

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