Liebe gegen jede Regel
haben, der mir mehr bedeutet als jeder andere. Jemand, der so liebevoll und selbstlos ist, dass er weggegangen ist, weil deine Lügen seine Familie bedrohen!«
Geoff wischte sich über die Augen und fuhr fort: »Und sie haben mich verletzt. Ein Mitglied meiner eigenen Familie hat absichtlich böse Gerüchte verbreitet, um mich zu verletzen. Nun, ich hoffe, du bist glücklich, denn es hat funktioniert. Er ist weg und mir geht’s beschissen ohne ihn.« Er drehte sich um und ging. »Ich will, dass du gehst.«
»Was?« Da war er wieder, der scheinheilige Tonfall.
»Ich will, dass du gehst!«, fuhr Geoff sie an und wies mit dem Finger auf sie. »Du hast fünf Minuten, du gehässiges, neidisches Miststück, um von meinem Grundstück zu verschwinden, oder ich lasse dich wegen Hausfriedensbruch verhaften.« Er deutete auf die Tür. »‘ Raus‘! «
Janelle stand auf. »Komm, Victoria, wir gehen.« Sie ging zur Tür.
»Ich gehe nirgendwohin. Er ist mein Neffe und er hat Recht. Du bist ein gehässiges Miststück und ich hab die Nase voll von dir.«
Janelle hatte verblüffende Ähnlichkeit mit einem Karpfen, wie sie mit offenem Mund dastand, aber keinen Ton herausbrachte.
»Und wie soll ich dann nach Hause kommen?«
»Wir fahren dich, wenn wir hier fertig sind.« Vicki sah aus, als würde sie es sich gerade so richtig gemütlich machen.
Geoff sah auf die Uhr und gab nach. »Du kannst bleiben, bis sie fahren. Aber ich will dich weder sehen noch hören. Geh raus und setz dich auf die Veranda, vielleicht leisten dir ja die Hunde Gesellschaft, wenn sie ihren sozialen Tag haben. Und nach heute will ich nie wieder etwas von dir hören oder mit dir sprechen.«
Sein Zorn flaute langsam ab und ließ ihn leer zurück. »Entschuldigt mich.« Geoff drehte sich um, verließ den Raum und setzte sich in der Küche an den Tisch. Ein paar Minuten später schlossen sich Mari und Vicki ihm an.
»Ich werde mich nicht bei ihr entschuldigen, also fragt gar nicht erst danach. Mir geht’s beschissen und sie ist zum Teil schuld daran«, sagte Geoff.
»Du wirst darüber hinwegkommen und jemand anderen finden. Es ist nicht das Ende der Welt.«
Er wusste, dass Tante Vicki es nur gut meinte. »Es fühlt sich aber verdammt danach an.« Er sah auf. »Ich habe in Chicago viel Zeit mit vielen Männern verbracht. Scheiße, ich hatte manchmal Sex mit drei oder vier verschiedenen pro Woche, aber nichts davon ist mit dem vergleichbar, was ich für ihn empfinde.« Sie verstanden ihn offensichtlich nicht, also versuchte er es anders.
»Glaubt ihr daran, dass jeder einen Seelenpartner hat, jemanden, der so perfekt zu einem passt, wie man es nie für möglich gehalten hätte?« Sie nickten beide. »Nun, Eli war meiner – ich bin mir sicher. Ich kann es mit jeder Faser fühlen und jetzt ist er weg. Er ist weniger als zehn Meilen von mir entfernt, aber er könnte auch genauso gut am anderen Ende der Welt sein. Verdammt, er ist in einer komplett anderen Welt.«
Vicki nahm seine Hand. »Schätzchen, er hat sich entschieden, dorthin zurück zu gehen. Das musst du dir bewusst machen.«
»Ich weiß das. Er hat sich entschieden, weil ihre Gerüchte seine Familie bedroht haben. Wenn man erfahren würde, dass er schwul ist, würde seine gesamte Familie aus der Gemeinschaft ausgestoßen werden. Versteht ihr nicht? Er hat sein eigenes Glück für seine Familie aufgegeben.« Zwei Augenpaare sahen ihn sichtlich verwirrt an. »Er ist schwul. Indem er zurückgeht, hat er sich selbst dazu verurteilt, für den Rest seines Lebens eine Lüge zu leben. Er wird möglicherweise heiraten und Kinder bekommen, aber seine Ehefrau wird ihn nie glücklich machen können, egal wie sehr sie sich bemüht und sie wird nicht wissen, warum, und er wird es ihr nie sagen können. Ich weiß, dass ich unglücklich bin, aber er ist derjenige, der sein Leben lang unglücklich sein wird.«
Der Gesichtsausdruck seiner Tanten zeigte ihm, dass sie zu verstehen begannen.
»Mein Gott, er ist wie in einem Gefängnis.« Mari schlug sich die Hand vor den Mund.
»Und es ist eine lebenslange Haft.« Geoff versuchte gar nicht erst, den Schmerz in seiner Stimme zu verbergen. Er konnte sich ziemlich gut vorstellen, was Eli den Rest seines Lebens würde durchmachen müssen.
»Was können wir tun?«
»Nichts. Der einzige, der etwas tun kann, ist Eli und er hat seine Entscheidung getroffen. Es tut weh, aber seine selbstlose Art ist mit ein Grund, warum ich ihn so sehr liebe. Ich kann nicht von ihm
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