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Liebe gegen jede Regel

Liebe gegen jede Regel

Titel: Liebe gegen jede Regel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grey
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ihn, neigte den Kopf zur Seite und küsste ihn liebevoll, bevor er sich langsam umdrehte und zur Vordertür hinausging. Geoff hörte die Hunde draußen zu ihm rennen und um Streicheleinheiten betteln. Nach ein paar Minuten knarzten die Stufen der Veranda unter Elis Schritten.
    Geoff stand eine halbe Ewigkeit unbeweglich da. Er musste sich aufs atmen konzentrieren, als würde er sonst einfach damit aufhören, wenn er seine Lungen nicht dazu zwang, Luft einzusaugen. Langsam, ganz langsam drehte er sich um und ging die Treppe zurück nach oben. Als er den Absatz erreichte, sah er, dass die Tür zu Elis Zimmer offenstand. Und er wusste genau, dass das in seinem Kopf immer Elis Zimmer bleiben würde.
    Er ging hinein. Auf dem Bett lagen die Jeans und Shirts, die Eli während seiner Zeit auf der Farm getragen hatte, zusammen mit der pinken Badehose und einer Notiz. Mit zitternden Händen griff Geoff nach dem Stück Papier.
     
     
    ‚Mein geliebter Geoff,
    Ich habe nichts anderes, was ich dir geben könnte, also schreibe ich dir diesen Brief. Während ich dies schreibe, liegst du noch drüben im Bett und ich höre immer noch deinen Atem an meinem Ohr. Ich wollte diese Gelegenheit nutzen, um dir zu danken, dass du mich aufgenommen, mir einen Platz zum Leben gegeben hast und vor allem für deine Liebe.
    Du hast mir beigebracht, dass ich es wert bin, geliebt zu werden und dafür werde ich dir ewig dankbar sein. Wohin ich auch gehe, was auch immer ich tue, ich werde oft an dich denken. Ich werde dich immer in Erinnerung behalten, wie du auf Kirk über die Weiden fliegst, als würdest du den Wind selbst jagen und wie du aussiehst, wenn wir uns lieben.
    Ich werde dich nie vergessen. Es spielt keine Rolle, wie lange ich lebe oder wo mich das Leben hinträgt, du wirst immer bei mir sein. Ich werde nie wieder ein Pferd reiten, eine Wiese mit Wildblumen sehen oder an einer Weide mit grasendem Vieh vorrübergehen können, ohne an dich und unsere Liebe zu denken.
    Ich liebe dich für immer.
     
    Eli‘
     
     
    Geoff ließ das Papier fallen, als er sah, dass Eli die Worte ‚Dein Tiger‘ unter seinen Namen gekritzelt hatte. Benommen wanderte er zurück in sein Schlafzimmer, schloss die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Langsam gaben seine Beine unter ihm nach und er rutschte an der Tür nach unten, bis er auf dem Boden zum sitzen kam. Er bedeckte sein Gesicht mit den Händen, als seine Gefühle wie eine Welle über ihn schwappten und er schluchzte unkontrolliert.
    Er weinte, bis er keine Tränen mehr hatte. Dann kam er zittrig auf die Füße und trat zum Fußende des Bettes. Plötzlich erkannte er mit erschreckender Klarheit, dass er nun eine Antwort auf die Frage erhalten hatte, die er sich am Tag seines Umzugs hierher gestellte hatte. Er starrte auf das Bett – das Bett, das er und Eli geteilt hatten, das selbe Bett, in dem Len und sein Vater gelegen hatten – und auf einmal wusste er es. Er wusste, was sein Dad und Len in ihrer letzten, gemeinsamen Nacht getan hatten. Er hoffte, dass sie sich noch ein letztes Mal lieben konnten, aber er wusste mit Sicherheit, dass sie einander festgehalten hatten und dann, als es an der Zeit war, hatte Len seinen Vater gehen lassen, so wie Geoff Eli hatte gehen lassen.
    Er wusste, dass sie miteinander gesprochen, und sich gesagt hatten, wie sehr sie sich liebten, wie viel sie einander bedeuteten. Er wusste auch, dass sie sich am Morgen verabschiedet und sich ein letztes Mal geküsst hatten. Er konnte Len praktisch vor sich sehen, wie er aufstand und den Raum verließ, die Tabletten auf dem Nachttisch zurückließ und dabei tat, was er tun musste, ungeachtet des Schmerzes.
    Er fragte sich, wie man jemandem für zwanzig Jahre voller Liebe dankte.
    Und er kannte auch die Antwort darauf. Obwohl er Eli erst seit zwölf Monaten kannte, wusste er es. Die Antwort war so einfach.
    ‚Man musste es nicht‘.
    »Geoff«, hörte er Lens Stimme von unten rufen.
    Er zwang seine Füße, sich zu bewegen, öffnete die Tür und schaffte es irgendwie in die Küche.
    »Sagst du Eli Bescheid, dass das Frühstück fertig ist?«
    Geoff schüttelte den Kopf. »Eli ist weg.«
    »Weg... weg wohin?«
    Geoff stieß die Worte aus und hoffte, dass er nicht wieder zusammenbrach. »Er ist zurück zur Gemeinschaft. Er ist weg.«
    »Mein Gott, Geoff, es tut mir so leid.« Schon war Len neben ihm, nahm ihn fest in die Arme und obwohl Geoff die Tränen zurückhalten wollte, hatte es keinen Sinn. Sie schossen ihm wieder in

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