Liebe geht durch den Döner 1 (German Edition)
erkennen müssen, dass dieses Hecheln, das ich vernommen habe, von einem Hund stammt. Aber irgendetwas in mir drin hat wohl gehofft, dass Mathis in seiner Erregung solche Geräusche von sich gibt, was mich nur noch geiler gemacht hat. Tja, schon meine liebe Großmutter pflegte zu sagen: ‚Wenn’s unten juckt, wird’s oben leer‘. Erst jetzt verstehe ich wirklich, was sie damit gemeint hat.
Niedergeschlagen fahre ich mir durch die Haare. Dabei hatte sich der Blowjob, den ich Mathis verabreicht habe, so gut angefühlt. Noch während ich bei der Sache war habe ich festgestellt, dass noch kein Mann für mich so betörend gerochen hat. Ich bin doch eher der Typ, der sich selbst einen blasen lässt, allein schon weil ich die meisten Typen nicht wirklich riechen mag. War bis dahin ja auch nicht nötig, da ich lediglich meinen Schwanz irgendwo versenken wollte. Bei Mathis aber hat es mir nicht nur gefallen ihn auf diese Art zu verwöhnen, sondern mich gleichzeitig erregt.
Vermutlich fühle ich mich deshalb so hintergangen, weil ich es genossen habe und schlussendlich von ihm derart mies verarscht wurde. Der Gedanke an Mathis Racheakt lässt in mir erneut die Wut hochkommen und während ich noch versuche mich wieder zu beruhigen, schmiedet mein Hirn den Plan für einen Gegenschlag. Rache ist ja bekanntlich süß, oder? Na, dann wollen wir mal sehen!
Am nächsten Tag kommt der kleine Scheißer doch tatsächlich zur Arbeit. Mit gesenktem Kopf bleibt er vor dem Tresen stehen und blickt mich schließlich fragend an.
„Kann ich heute arbeiten?“ Seine Stimme hat die Festigkeit, die sie gestern vor der ganzen Blasgeschichte noch hatte, eingebüßt.
Ich sehe ihn einen Moment an und nicke ihm dann auffordern d zu, mir nach hinten in den Personalbereich zu folgen. Gerade als er sich anschickt die Jacke abzulegen, halte ich ihn auf.
„N ein, lass die mal an. Ich denke es ist besser, wenn wir zusammen zur Polizei gehen um die Nötigung anzuzeigen. Ich werde alles gestehen, bitte dich aber, Pascal aus der Sache raus zu lassen.“ Mit diesen Worten ziehe ich meine Schürze aus und mache Anstalten, meine Jacke anzuziehen.
Ein Blick aus dem Augenwinkel zeigt mir, dass Mathis geschockt ist. Natürlich ist er das, denn erst gestern, nach dieser Blasaffäre, ist mir aufgegangen, dass Mathis selbst bei der Polizei aktenkundig sein muss. Hätte er sonst einen Bewährungshelfer? Also gehe ich einfach mal davon aus, dass er hier einen Rückzieher machen wird, was mir dann wieder die Oberhand gibt. Und ich werde d as nutzen, denn jetzt werde ich diesem kleinen Stinker eins auswischen.
„ Das ist - doch nicht nötig - Gian Luca“, höre ich da auch schon den Kleinen atemlos stottern. Hämisch grinse ich in mich rein, bringe aber meine Mimik sofort wieder unter Kontrolle und drehe mich ihm zu.
„Doch, ich glaube es ist besser, wenn wir reinen Tisch machen. Das gestern hat mir gezeigt, dass es so nicht weitergehen kann. Du hast mich zutiefst verletzt! Natürlich habe ich mich dir gegenüber zuvor ebenfalls falsch benommen, aber mit dieser Aktion gestern bist du weit über das Ziel hinaus geschossen. Das kann ich mir nicht gefallen lassen. Also werden wir uns bei der Polizei beide für unsere Vergehen stellen.“
„Ich kann nicht zur Polizei gehen“, sagt Mathis leise.
„Was hast du gesagt? Ich habe dich nicht richtig verstanden?“, frage ich, obwohl ich ihn sehr wohl gehört habe.
„Ich - ich kann nicht zur Polizei gehen“, wiederholt er und senkt dabei den Blick.
„Warum denn nicht?“ Ich bin nun wirklich gespannt, was er mir jetzt für eine Erklärung auftischen will.
„Hab ne Akte dort“, nuschelt er vor sich hin.
„Wie bitte?“ Ich genieße es ihn dabei zu beobachten, als er sich windet wie ein Aal.
Schwer seufzend blickt er wieder hoch und sagt mit festerer Stimme. „Ich habe eine Akte dort. Wegen verschiedener Delikte. Drogenmi ssbrauch, Einbruch, Diebstahl.“
Mathis sieht mich traurig an und offenbar erwartet er jetzt von mir, dass ich irgendetwas Abschätzendes äußere, was ich aber nicht mache.
„Wie ist es d azu gekommen?“, frage ich ruhig und bemerke, dass ich es wirklich wissen will. Was hatte es gebraucht, um ihn so tief sinken zu lassen?
Er zuckt mit den Schultern und schüttelt den Kopf.
„Ich weiß nicht. Ich habe irgendwie mit den falschen Typen herumgehangen, dann kamen die Drogen, gefolgt von der ganzen Beschaffungskriminalität“, erklärt er beinahe emotionslos. „Heute bin
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