Liebe - heiß und himmlisch!
Er würde das Interesse an ihr verlieren und zum nächsten Abenteuer weiterziehen, zur nächsten unverbindlichen Beziehung, zur nächsten Herausforderung. Sie würde nichts weiter sein als die Frau, die versucht hatte, ihn zu verändern. Und gescheitert war.
Das Boot krängte, und Jack eilte ans Ruder, um es aufzurichten, ehe er Lily einen kurzen Blick zuwarf.
„Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist, Sweetheart?“
Bei der nächsten Welle krampfte sich ihr der Magen zusammen. Ja, sie konnte es vor ihm verbergen. Er brauchte nicht zu wissen, dass sie sich rettungslos in ihn verliebt hatte. Dieses Geheimnis würde er ihr niemals entlocken.
„Ich bin sicher“, erwiderte sie lächelnd. „Ich bin einer Katastrophe doch entgangen.“
Und das würde sie noch einmal tun.
„In Ordnung“, rief er über erneut hoch aufspritzende Gischt hinweg. „Fertig? Achtung, Lil!“
Diesmal wich sie dem herumschwingenden Baum mit Leichtigkeit aus und nutzte die Gelegenheit, ihr Gesicht abzuwenden und die Worte zu flüstern, die sie niemals zu ihm sagen würde. Einfach, weil sie das Hochgefühl erleben wollte, sie auf ihren Lippen zu spüren.
Ich liebe dich, Jackson Locke.
„Also, das nenne ich groß, dunkel und attraktiv.“
Jack brauchte nicht einmal von der Leine hochzusehen, mit der er gerade beschäftigt war, um zu wissen, wer da über den Kai auf sie zugeschlendert kam. Nur ein einziger Mann, den er kannte, entlockte den Frauen diese allgemein gebräuchliche Beschreibung.
„Ja? Ich nenne ihn schnell, wild und mit meiner Schwester verheiratet.“
„Das ist also Deuce Monroe.“
„Genau der. Ich habe ihn gebeten, uns hier am Anleger abzuholen und nach Rockingham zu fahren.“ Jack belegte eine Klampe mit der Leine, dann richtete er sich auf und folgte Lilys Blick. „Wow, sieh ihn dir an.“
„Okay. Wenn ich muss.“
„Ich meine, für einen Exprofispieler sieht er doch verdammt … glücklich aus.“
Als Deuce vor zwei Jahren nach Rockingham zurückgekehrt war, nachdem die Las Vegas Snake Eyes ihn wegen eines Fehlers in einem wichtigen Spiel aus ihrem Baseballteam geworfen hatten, hatte er keineswegs über das ganze Gesicht gestrahlt. Aber das hatte sich offenbar geändert, und Jack wusste genau, wer das zustande gebracht hatte.
Seine Schwester Kendra.
Deuces Lächeln vertiefte sich noch, als er mit einem geschmeidigen Sprung an Bord des Segelbootes kam.
„Sie müssen Lily sein.“ Er streckte die Hand aus, um Lily von ihrem Sitzkissen hochzuziehen und gleichzeitig zu begrüßen. „Ich bin Deuce, der Schwager.“
Dass er das so voller Stolz sagte, überraschte Jack. Er hatte sich daran gewöhnt, dass Kendra seinen besten Freund geheiratet hatte, in den sie schon als kleines Mädchen vernarrt gewesen war. Selbst als er ihr das Herz gebrochen hatte, war sie nie über ihn hinweggekommen. Doch als er dann zehn Jahre später wieder in Rockingham auftauchte, rauften sich die beiden zusammen, Kendra vergab ihm, und inzwischen waren sie seit gut einem Jahr verheiratet.
Lily erwiderte den Gruß mit einem strahlenden Lächeln ihrerseits, und dann begrüßten sich die beiden Freunde herzlich.
„Wie geht’s Kendra?“
„Fantastisch.“ Wieder war Deuce anzumerken, wie stolz er war. „Sie wird eine wunderbare Mutter werden. Natürlich hat sie alles gut organisiert und vorbereitet, an jede Einzelheit gedacht. Sie hat sogar …“
„Sie fühlt sich also wohl? Und mit dem Baby ist auch alles okay?“
„Bestens. Man kann sehen, wie die Kleine strampelt. Das ist so süß. Und warte, bis du das Kinderzimmer gesehen hast, Mann. Alles in Rosa.“
Jack warf Lily einen bedeutungsvollen Blick zu. „Das habe ich befürchtet. Die Außerirdischen waren schneller und haben Deuce entführt.“ Er runzelte die Stirn. „Und wer sind Sie?“
Deuce lachte. „Der Mann deiner Schwester. Der Vater deiner Nichte. Der Trainer des alten Rock-High-Teams.“
„Sie hören sich an wie ein sehr glücklicher, sehr aufgeregter, sehr stolzer Papa“, sagte Lily. „Ich freue mich darauf, Ihre Frau kennenzulernen.“
„Gut, denn ich lasse sie momentan nicht gern länger allein. Lasst uns fahren.“
Nachdem Jack Lily von Bord geholfen hatte, schlenderte sie ein Stückchen am Kai entlang, um einen Blick auf die anderen dort liegenden Segelboote und die alten Gebäude des Hafens zu werfen. Ihm war klar, dass sie ihm einen Moment mit Deuce allein ermöglichen wollte. Bewundernd blickte er ihr nach und fragte sich dabei, wie ihr
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