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Liebe - heiß und himmlisch!

Liebe - heiß und himmlisch!

Titel: Liebe - heiß und himmlisch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Schräglage gerieten.
    „Das wäre der Weg des geringsten Widerstands“, rief er gegen eine heftige Windbö zurück, die ihm das Haar straff nach hinten aus dem Gesicht wehte. „Ist doch langweilig.“ Er lachte, weil ihm das Segelmanöver großen Spaß machte. „Achtung, Halse! Kopf einziehen!“
    Lily duckte sich, als der Baum über das Deck schwang und das Boot zum Schaukeln brachte, ehe es Fahrt in die neue Richtung aufnahm.
    „Ist sie nicht bildschön?“, fragte Jack und strich liebevoll über das Ruder der Lady Sam. „Reggie segelt viel zu wenig mit ihr.“
    „Warum?“
    „Er ist ein Workaholic. Selbst wenn er nach Nantucket kommt, veranstaltet er entweder ein Brainstorming, oder er arbeitet mit einem Kunden, oder er vergräbt sich in einem Berg Akten.“
    „Das wird sich ja jetzt ändern“, erwiderte Lily leise, nicht sicher, ob Jack ihre Bemerkung bei dem Gegenwind gehört hatte.
    Doch seiner Miene nach hatte er sie verstanden. Ehe er antwortete, spritzte Gischt über den Bootsrand auf seine Schultern und Haare. Laut lachend schüttelte er den Kopf, um das Wasser abzuschütteln.
    Lily beobachtete ihn gebannt. Er sah aus wie die Reklame für einen Mann in der Blüte seiner Jahre, der es mit den Elementen aufnahm und siegte, der die Herausforderung liebte und über eine kalte Dusche herzlich lachte.
    Sie verspürte einen Stich in der Brust, ein seltsames, beängstigendes und dennoch schönes Gefühl, eine Mischung aus Ehrfurcht, Staunen und panischer Angst.
    Jackson Locke mit seiner Verachtung für Widerstände und seiner Freiheitsliebe, mit seinem Witz und frechen Mundwerk, mit all seiner Respektlosigkeit und seinem Talent und seiner Kreativität, seinem weichen Herz und seinem ungezügelten sexuellen Appetit war der faszinierendste Mensch, den sie je getroffen hatte.
    Und das war es, was ihr zu schaffen machte, was ihr in der letzten Woche fast die Luft zum Atmen genommen hatte. Liebe.
    Sie könnte sich in ihn verlieben.
    Das Boot schoss über eine Welle, schlug hart auf dem Wasser auf, und Lily wurde regelrecht durchgerüttelt.
    „Achtung!“
    Sie könnte sich in ihn verlieben. Leicht sogar, um ehrlich zu sein …
    „Lily! Duck dich!“
    Sie riss die Augen auf, als der Baum so schnell auf sie zukam, dass sie keine Zeit zum Nachdenken hatte. Instinktiv zog sie den Kopf ein und vermied so in allerletzter Sekunde, dass sie einen gefährlichen Schlag abbekam. Sie konnte das Knattern des Segels über ihrem Kopf beinah spüren. Verlegen und wie betäubt blieb sie in der Hocke. Ihre Gedanken überschlugen sich, und das Blut rauschte in ihren Adern wie der Wind im Segel über ihr.
    Was war los mit ihr? In ihn verlieben? Von allen törichten Wahlmöglichkeiten auf der Welt war das die törichtste.
    „He.“
    Lily hatte gar nicht gemerkt, dass Jack das Ruder verlassen hatte und vor ihr kniete. „Bist du okay?“
    Sie nickte nur.
    „Du wärst beinah getroffen worden.“
    „Ich bin okay.“ Ansehen konnte sie ihn immer noch nicht. Er würde es merken. Er würde es in ihren Augen lesen und ihr ein weiteres Geheimnis entlocken.
    „Ist dir schlecht, Lil?“
    „Nein.“ Langsam setzte sie sich auf. „Ich habe bloß dein Kommando überhört, und … mir geht’s gut.“
    Er hatte seine Sonnenbrille hochgeschoben und betrachtete Lily aufmerksam. „Du sieht ein wenig blass aus. Bist du sicher, dass du nicht seekrank bist? Falls du spucken musst, beugst du dich einfach über die Reling.“
    Beinah hätte sie lachen müssen. „Nein, ich muss nicht spucken, Jack.“
    „Was ist dann los mit dir?“
    Los ? Wie wär’s, dass sie eben festgestellt hatte, dass sie dabei war, sich in den absolut falschen Mann zu verlieben? Einen Mann, der nichts mit dem anfangen konnte, was sie ersehnte, einen Mann, auf dem ein Verfallsdatum in Bezug auf Beziehungen stehen sollte? Einen Mann, der …
    „Nichts. Wirklich, es hat mich nur ein wenig aus der Fassung gebracht. Ich werde vorsichtiger sein.“
    Er zwinkerte ihr zu. „Wir können den Anker werfen und nach unten gehen, wenn du dich dadurch besser fühlst.“
    „Sex ist nicht die Antwort auf alles, Jack.“ Der Wind blies ihm eine Haarsträhne ins Gesicht, und sie strich sie ihm automatisch zurück. Dabei wartete sie auf seinen unvermeidlichen Witz, dass Sex sehr wohl die Antwort auf das war, was sie plagte.
    Doch er kam ihrem Gesicht nur ganz nah. „Du hast mir Angst gemacht, Lil. Ich dachte schon, ich hätte dich verloren.“
    Letzten Endes würde er sie verlieren.

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