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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne McCarthy
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Karten blickte, die sein Gegner vor sich auf dem Tisch liegen hatte. Natasha meinte fast zu hören, wie es in seinem Kopf arbeitete: Bluffte Garratt? Er musste bluffen.
    Seine Reaktion auf die gezogene Karte war clever gewesen, aber nicht clever genug.
    “Also dann, nichts wie ran!” Lester ließ Natasha zu sich kommen, öffnete mit etwas unsicherer Hand die Aktentasche zu seinen Füßen und übergab ihr die letzten vier Bündel Banknoten, die darin waren. “Ich verdopple den Einsatz noch einmal.”
    Die Atmosphäre im Raum schien vor Spannung zu knistern - mehr als eine halbe Million Dollar waren im Topf. Und noch immer war die einzige davon anscheinend ungerührte Person Hugh. Er beobachtete Lester, ein leicht spöttisches Lächeln um die Lippen. Und dann begann er bedächtig, seine Chips abzuzählen. Er legte sie vor sich hin, dann schob er sie in die Tischmitte.
    Lester zog tief und lang die Luft ein, ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht, und er brach in ein schadenfrohes Gelächter aus. “Füll House!” verkündete er, drehte alle seine Karten um und zeigte drei Könige und zwei Fünfen. “Könige und Fünfen. Können Sie das überbieten?”
    Es war eindeutig als rhetorische Frage gemeint, aber Hugh lächelte immer noch. Sein König und seine Acht lagen mit der Bildseite nach oben auf dem Tisch, und eine nach der anderen drehte er jetzt seine übrigen Karten um: die Pik-Acht, die Karo-Acht, die Kreuz-Acht. “Vier vom gleichen Rang”, sagte er leise. “Der Topf gehört wohl mir.”
    Es machte niemandem etwas aus, dass es schon sechs Uhr früh war - jeder wollte feiern.
    Lord Neville hatte einen Stapel Chips von Hughs Gewinnen weggenommen und sie dem Barkeeper gegeben, zusammen mit der großzügigen Anweisung, dass alle Drinks auf Hughs Rechnung gingen. Natasha half hinter dem Tresen mit, um dem Ansturm Herr zu werden.
    Lester war verschwunden.
    Der Einzige, der nicht feierte, war Hugh Garratt selbst. Er war allein im Kartenraum geblieben, saß ruhig am Tisch und nickte kurz, wenn sich jemand hin und wieder an den eigentlichen Anlass der Feier erinnerte und ihm gratulierte.
    Es verging einige Zeit, bevor es an der Bar ruhiger wurde und Natasha das Personal sich selbst überlassen konnte. Sie zögerte einen Moment, ging dann rasch durch den Spielsalon und zog den schweren Vorhang zur Seite, der den Salon vo n den etwas abgelegeneren Kartenräumen trennte.
    Hugh blickte auf, als sie erschien, und lächelte sie an. Sie blieb auf der obersten Stufe der kurzen Treppe stehen, die von der Galerie hinunterführte, eine Hand locker auf dem Pfosten.
    “Ich gratuliere”, sagte sie kühl. “Das war ein gutes Spiel.”
    “Macht es dir nichts aus, dass ich deinem Stiefvater so viel Geld abgenommen habe?”
    Sie zuckte die Schultern. “Warum sollte es? Es ist Lesters Geld. Und es ist sein Problem, wenn er so dumm ist, mehr Geld zu verspielen, als er es sich leisten kann.”
    “Du stehst wohl nicht sehr gut mit deiner Familie, wie?”
    “So könnte man sagen. Nun, ich nehme an, du möchtest das bisschen hier …” Mit einem Anflug von Lächeln deutete sie auf den Haufen Chips auf dem Tisch. “… einlösen. Ich werde den Hauptkassierer kommen lassen, damit er die Chips für dich abzählt. Wünschst du einen unabhängigen Zeugen? Lord Neville vielleicht?”
    Er lachte trocken und schüttelte den Kopf. “Ich vertraue dir. Außerdem wäre es ein Wunder, wenn Nev noch nüchtern genug wäre, um seine fünf Finger abzuzählen.”
    Da musste sie ihm Recht geben. Jose’, der Hauptkassierer, kam ihrer Aufforderung zuvor und stürmte durch den Perlenvorhang herein. Er streckte Hugh die Hand entgegen und lächelte breit. “Meine Glückwünsche, Sir. Das war das beste Pokerspiel, das ich seit langem auf dieser Insel gesehen habe.”
    José setzte sich an den Tisch und betrachtete respektvoll den Berg Chips. “Wenn Sie die Zählung nach mir bitte überprüfen?” schlug er Hugh vor. “Falls es Unstimmigkeiten gibt, zählen wir noch einmal. Wenn wir dann beide übereinstimmen, geben wir Ihnen gern einen Scheck über die entsprechende Summe.”
    Hugh akzeptierte diese Vereinbarung mit einem kurzen Nicken. Auch Natasha setzte sich jetzt an den Tisch und sah zu, wie José begann, die Spielmarken nach ihren einzelnen Werten zu sortieren.
    Die Nacht war also vorbei, und Hugh Garratt hatte bekommen, was er hier gesucht hatte.
    Unter halb geschlossenen Lidern betrachtete sie ihn verstohlen und weigerte sich, den

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