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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne McCarthy
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so wunderschöner Ort …” sagte sie seufzend und atmete tief ein, um ihre Lungen von der schweren, verräucherten Luft der vergangenen Nacht zu reinigen.
    Zumindest war es einmal ein wunderschöner Ort. Aber Lester machte ihn hässlich mit seiner Gier nach immer mehr Profit. Natasha blickte über die Schulter, als drinnen das synthetische Glockenspiel eines Spielautomaten einsetzte, da irgendeiner sein Geld hineinpumpte, und sich überschnitt mit dem frühen Morgengesang der Vögel.
    “Du möchtest Lester los sein?” fragte Hugh so leise und ruhig, als würde er in ihre Gedanken hineinsprechen. “Es könnte einen Weg geben.”
    Überrascht sah sie ihn an.
    “Heirat.”
    Sie lachte verunsichert, da sie nicht wusste, ob er scherzte oder nicht. “Was, du meinst …
    eine Anzeige in die Zeitung setzen? Ehemann gesucht. Ich könnte an jeden Verrückten auf der Insel geraten.”
    Er schüttelte den Kopf und lächelte dieses müde Lächeln. “Ich dachte nicht an eine Anzeige in der Zeitung. Woran ich dachte, war: Heirate mich.”

4. KAPITEL
    Natasha sah verblüfft zu Hugh auf. “Was?” war alles, was sie hervorbrachte.
    “Es ist ganz einfach. Du heiratest mich, die Treuhandschaft ist aufgehoben, und du kannst mit dem Kasino tun, was immer du willst. Du bist Lester los, und er ist machtlos dagegen.”
    “Aber … ich kann dich unmöglich heiraten”, beteuerte sie. “Ich meine … ich kenne dich doch kaum.”
    “Das stimmt”, gab er zu. “Vielleicht gibt es sonst jemanden, den du bitten könntest, als überzeugender Bräutigam einzuspringen …?”
    “Nein … gibt es nicht. Aber …” Sie schüttelte den Kopf und bemühte sich, ihre Gedanken zu ordnen - die lange Nacht in der verqualmten Luft und die Aufregung während des Spiels hatten sie anscheinend benommen gemacht. “Also wirklich, dieses ganze Gespräch ist total lächerlich.” Bemüht, ihr gewohnt kühles Lächeln aufzusetzen, reichte sie ihm die Hand zum Abschied. “Danke für den Vorschlag, aber ich habe nicht die Absicht zu heiraten - weder dich noch sonst jemanden. Und nun gute Nacht, Hugh, oder wie du vorhin schon sagtest, guten Morgen.”
    Er sah sie einen Moment schweigend an, dann nahm er ihre Hand. Doch anstatt sie zu schütteln, führte er sie an seine Lippen und drückte einen sanften, warmen Kuss auf die Rückseite ihrer Finger. “Denk darüber nach”, sagte er leise. “Leb wohl, Natasha. Es war mir ein Vergnügen, deine Bekanntschaft zu machen.”
    Er drehte sich um, ging die Terrassenstufen hinunter und den breiten Kiesweg unter den hohen Kokosnusspalmen entlang.
    Natasha stand eine Weile auf der obersten Stufe und sah zu, wie er davonging. Jede Menge Fragen schwirrten ihr durch den Kopf. Er war nicht nur zum Pokern hierher gekommen; er hatte mit Lester eine alte Rechnung beglichen - dessen war sie ganz sicher. Nur, worum war es gegangen? Und hatte sie ihn wirklich angezogen, oder war auch das nur Teil seines Spiels gewesen?
    Und weshalb hatte er vorgeschlagen, sie solle ihn heiraten …?
    “Verdammt …!” Sie durfte ihn nicht gehen lassen, ohne wenigstens auf einige dieser Fragen die Antwort zu haben. Entschlossen hob sie ihren langen Rock an, eilte die Terrassenstufen hinunter auf den Kiesweg und lief ihm nach. “Hugh - warte!”
    Er drehte sich um, überrascht - oder vielleicht auch nicht -, als sie ihn eingeholt hatte.
    “Wer bist du?” fragte sie geradeheraus. “Warum bist du hierher gekommen? Du bist kein Berufsspieler, oder?”
    Er lächelte leicht. “Wie hast du das herausgefunden?”
    “Wenn du es wärst, hätte ich schon von dir gehört”, behauptete sie. “Die Welt ist klein. Gute Pokerspieler sind bekannt. Also, warum bist du gekommen? Es hat mit Lester zu tun, richtig?”
    Er zögerte, schien kurz zu überlegen, ob er antworten sollte oder nicht, dann nickte er.
    “Aber warum?” Ihr fragend er Blick suchte nach einer Antwort in diesen unergründlichen grauen Augen. “Du hast ihn vorher nie gesehen, zumindest kannte er dich mit Sicherheit nicht. Was hat er getan, dass du es ihm so heimzahlen musstest?”
    “Ich hatte meine Gründe”, antwortete er ausweichend. “Aber ich will nicht, dass du da mit hineingezogen wirst.”
    “Das bin ich schon”, erwiderte sie scharf. “Mir gehört das Kasino, falls du das vergessen haben solltest.”
    Er schüttelte den Kopf. “Das habe ich nicht vergessen.” Seine silberfarbene Krawatte war gelockert, sein Hemdkragen geöffnet, seine elegante Smokingjacke hing

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