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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne McCarthy
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vom Zigarettenrauch einer langen Nacht. Natasha hatte die Übersicht über die Summe im Topf verloren. Die bunten Plastikblöcke waren aufgehäuft und breitflächig verteilt, sahen aus wie billiges Kinderspielzeug - und es war unglaublich, welchen Geldbetrag sie darstellten.
    Der Scheich und der Texaner waren ausgestiegen, aber Lord Neville schien ein gutes Blatt zu haben. Vielleicht würde er gewinnen - und das wäre nicht das Schlechteste, dachte Natasha.
    Dann bliebe ihr die Entscheidung erspart, ob sie sich über Hugh Garratt als Gewinner freuen oder ärgern sollte.
    Und dann erhöhte Lester den Einsatz noch einmal, dabei lächelte er spöttisch und arrogant.
    “So, dann wollen wir mal sehen, wie viel Vertrauen Sie in Ihren kleinen König haben. Ich erhöhe um weitere einhundert.”
    Natashas Herz klopfte so aufgeregt, als würde sie selbst spielen. Einhunderttausend Dollar!
    Hinter sich und um sich her hörte Natasha Gemurmel des Erstaunens. Hugh hatte nicht die besten Karten - einen König und eine Acht. Die Chancen, dass diese beiden sich mit anderen zu einem Gewinnblatt kombinierten, standen zehn zu hundert. Noch schlechter sogar, weil Lester schon wieder einen der Könige hatte. Aber was waren die verdeckten Karten?
    Hugh saß immer noch völlig entspannt da. Er sah nicht aus wie ein Mann, der mehr Geld aufs Spiel gesetzt hatte, als die meisten Menschen im Lauf ihres ganzen Lebens jemals sahen.
    Nicht, dass es mir etwas ausmacht, wenn er verliert, rief sie sich ins Gedächtnis. Er war nur einer von vielen Spielern - er bedeutete ihr nichts. Wenn sie sich wünschte, er würde gewinnen, dann nur wegen Lester. Mit ihren beunruhigenden Gefühlen hatte das absolut nichts zu tun.
    Alle blickten auf Hugh, doch seine kühle Miene verriet nicht das Geringste. Er sah über den Tisch hinweg Lester an, und immer noch umspielte dieses kleine Lächeln seine Lippen. “Sie glauben, ich hätte kein Vertrauen in meine Karten? Na schön - ich verdopple Ihren Einsatz.”
    Lester zog die Luft ein, zischend wie eine Schlange. “Sie haben ziemlich viel Vertrauen in Ihr Glück”, bemerkte er zynisch.
    Hugh zog die Brauen hoch und lächelte wieder. “Glück?” Er wiederholte dieses Wort, als wäre es ihm völlig fremd, und schüttelte den Kopf. “Ich brauche kein Glück, um Sie zu schlagen.”
    Lesters Gesicht wurde rot vor Zorn. Einen gefährlichen Moment lang sah es so aus, als wollte er seinen Stuhl zurückschieben und seinen jungen Gegner zu einem Faustkampf herausfordern - dann hielt er es offensichtlich doch für besser, die Karten sprechen zu lassen.
    “Also, spielen wir”, sagte er kurz angebunden.
    Natasha musste lächeln. Dieses kleine Ablenkungsmanöver war bewusst eingeplant. Jetzt war Lester wütend, und ein wütender Spieler war unvorsichtig. Argwöhnisch warf sie einen Blick auf Hugh, und ein bestimmter Verdacht keimte in ihr auf. Das hier war nicht einfach ein Pokerspiel, es war etwas ganz Persönliches. Dabei wusste sie, dass die beiden Männer sich erst vor einigen Tagen kennen gelernt hatten. Was ging hier vor?
    Lord Neville lachte plötzlich wild drauflos und trank einen kräftigen Schluck Whisky, dabei zitterte seine Hand, und die Eiswürfel klirrten im Glas. “Das ist verrückt - total verrückt.” Er packte seine Karten und warf sie mit der Bildseite nach unten auf den Tisch. “Mir reicht es -
    ich steige aus.”
    Ein Raunen ging durch den Saal. Lord Neville war sehr beliebt - ein ausgeglichener Mann, der, betrunken oder nüchtern, eine Niederlage ebenso gelassen hinnahm wie eine Glückssträhne und immer der perfekte Gentleman war. Er kam drei-oder viermal im Jahr auf die Insel, für gewöhnlich mit einer Schar ebenso betuchter Freunde. Sie blieben ein paar Wochen, besuchten das Kasino an den meisten Abenden und verloren viel Geld untereinander.
    Dieses Mal jedoch war es ein bisschen anders. Weniger als ein Monat war seit seinem letzten Besuch vergangen, das an sich war schon seltsam. Und er war mit keinem seiner üblichen Freunde gekommen, nur mit Hugh Garratt.
    Wieder blickte sie verstohlen zu dem Engländer hinüber und musterte ihn unter halb geschlossenen Lidern. Er war ganz anders als Lord Nevilles sonstige Freunde. Er war älter als sie und hatte im Unterschied zu ihnen etwas … Hartes an sich.
    Lester war an der Reihe, und zum ersten Mal wirkte er unsicher. Eine kleine Schweißperle hatte sich von seiner Schläfe gelöst und zog ihre Spur langsam abwärts, während er auf die verdeckten

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