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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne McCarthy
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gedacht”, antwortete er leicht verblüfft.
    Ein spannungsgeladenes Schweigen folgte - zehn Sekunden, fünfzehn -, während jeder den langsam voranrückenden Sekundenzeiger der Wanduhr beobachtete. Er glitt über die römische Sechs am unteren Rand des Zifferblatts und bewegte sich aufwärts.
    Der Perlenvorhang hinter der Galerie bewegte sich, und Hugh kam gemächlichen Schrittes die Stufen herunter und zu seinem Stuhl. Gelassen setzte er sich darauf, dann ließ er den Blick über die am Tisch Sitzenden gleiten, so überrascht, als hätte er eben erst bemerkt, dass alle ihn anstarrten. Er sah auf die Wanduhr, genau in dem Moment, als der Sekundenzeiger die Zwölf erreichte.
    “Nun - spielen wir?” fragte er.
    Natasha schloss das Gehäuse der Uhr und beobachtete dann, wie die Spieler zwei neue Kartenspiele auswählten. Lord Neville gab. Geschickt riss er die Zellophanverpackungen auf und breitete die Karten fächerförmig vor sich aus, so dass er sich von der Vollzähligkeit der Farben überzeugen konnte. Er mischte, bot al-Khalid den Talon zum Abheben und begann zu geben.
    Die Atmosphäre war jetzt noch gespannter, das Spiel noch aggressiver, die Einsätze wurden immer höher, Lester war hoch in Führung, vor sich hatte er die wertvollen Chips hoch aufgestapelt. Aber Lord Neville befand sich auf Erfolgskurs, und auch Hugh hatte schon gute Gewinne erzielt. Nichts Großartiges bis jetzt, doch Natasha hatte das Gefühl, dass er noch einiges in Reserve hielt, wenig durchblicken ließ und zu gegebener Zeit bieten würde.
    Einige Male fühlte sie sich von ihm beobachtet und hielt den Blick sorgsam von ihm abgewandt. Wenn sie dann aber doch einmal einen Blick über den Tisch wagte, sah Hugh jedes Mal ganz woanders hin. In einem unvorsichtigen Moment, als sie es sich erlaubte, sein markant es Gesicht mit der hohen Stirn und den kantigen Wangenknochen zu betrachten, blickte er auf - und sie war gefangen von diesen unergründlichen grauen Augen, die sie in ihren Bann zogen, dem sie nicht entkommen konnte.
    Plötzlich raste ihr Puls, und sie fühlte sich ein wenig schwindlig. Unbewusst öffnete sie leicht die Lippen, als sie scharf einatmete. Zu lebhaft war die Erinnerung an seinen Kuss, an seinen Mund, der eine heiße, prickelnde Spur ihren Hals hinabzog … Rasch wandte sie den Blick ab und bemühte sich angestrengt, ihre Aufmerksamkeit auf das Spiel zu lenken.
    Lord Neville schien betrunken zu sein, doch Natasha wusste von früher, dass sein Scharfsinn beim Kartenspiel dadurch nicht beeinträchtigt wurde. Lester wirkte nervös.
    Niemand sonst hätte das vermutlich bemerkt, aber Natasha kannte diese winzigen verkniffenen Züge um seine Mundwinkel. Seine Einsätze waren niedrig. Damit versuchte er, die etwas unsicheren Spieler einzuschüchtern, was aber nicht notwendigerweise bedeutete, dass er das beste Blatt hielt.
    Hugh saß völlig entspannt da, einen Arm locker auf der Armlehne seines Stuhls. Die Rolle, die er während der vergangenen Tage gespielt hatte, hatte er in den letzten paar Stunden abgelegt. Jetzt war der Blick seiner grauen Augen kühl und berechnend, und sein ganzes Verhalten verriet ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, fern jeglicher Arroganz.
    Und er war ein verdammt guter Pokerspieler.
    Natürlich hatte er nichts Unerlaubtes getan: Absichtlich Geld zu verlieren und den Dummen zu spielen, um Lester zu ködern, damit der sich ein falsches Urteil über ihn bildete und er ihn dann umso leichter ausnehmen konnte, daran war nichts Illegales. Und sie hatte kein bisschen Mitleid mit Lester. Ganz bestimmt nicht. Er verdiente alles, was noch auf ihn zukam.
    Falls aber Lester einsehen musste, dass er seinen Gegner völlig falsch eingeschätzt hatte, würde er nicht so einfach aufgeben.
    Es wurden noch weitere Runden gespielt. Lord Neville machte einen ganz ordentlichen Gewinn, auch Hugh, schließlich ho lte Lester das meiste heraus.
    “Sie hätten sich denken können, dass ich ohne einen Straight so nicht gewettet hätte, mein Junge”, wies er Hugh zurecht, der sich etwas zu gewagt mit zwei Paaren verspekuliert hatte.
    Hugh zuckte nur gleichgültig die breiten Schultern. “Ich spiele Poker und nicht Flohhüpfen”, antwortete er mit einem geringschätzigen Blick auf den beachtlichen Haufen Chips vor Lester.
    Lester wurde leicht wütend. “Ich auch, mein Junge”, erwiderte er mürrisch. “Ich auch.”
    “Wenn das so ist, warum spielen wir dann überhaupt mit einem Limit?” fragte Hugh kühl.
    “Gehen wir

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