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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne McCarthy
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augenblicklich zu Dampf. Innerhalb von Sekunden war Natasha bis auf die Haut durchnässt, doch das war ihr egal - sie wusste, dass sie fast ebenso schnell wieder trocken sein würde. Sie hob das Gesicht dem Regen entgegen und ließ ihn sich mit den Tränen vermischen, die sie nicht zurückhalten konnte.
    Es regnete etwa fünfzehn Minuten lang, dann hörte der Regen ebenso unvermittelt auf, wie er eingesetzt hatte. In der darauf folgenden Stille war das einzige Geräusch das leise Rauschen des Regenwassers, das durch das Blätterdach herabrieselte. Silbrige Nebel waberten in den Niederungen der steilen, baumbestandenen Abhänge und verdunsteten rasch in den goldenen Sonnenstrahlen, die die Wassertropfen auf den Blättern wie Diamanten glitzern ließen. Über der Bucht spannte sich ein leuchtender Regenbogen.
    Natasha atmete tief den betörenden, süßen Duft von Jasmin und Hibiskus ein, den die warme, feuchte Luft zu ihr herauftrug. Die Schö nheit der sie umgebenden Natur war Balsam für ihre verwundete Seele. Lange saß sie so da und fühlte sich eins mit ihrer Umgebung.
    Schließlich stand sie seufzend auf und machte sich auf den Weg zurück den Hang hinunter.
    Um diese Zeit am Nachmittag war es fast überall im Kasino ruhig. Die meisten Leute dösten bei der drückenden Hitze. Natasha sah Lester an der Bar sitzen, ging jedoch geradeaus weiter.
    Sie wollte nicht mit ihm reden. Sie war sich nicht sicher, ob sie das Wissen um seine außerplanmäßigen Aktivitäten für sich behalten konnte.
    Sie ging hinunter in den Keller, um den Bestand an Vorräten zu kontrollieren. Das war eigentlich Aufgabe des Barmanagers, aber der war ja in Urlaub. Außerdem war es im Keller angenehm kühl.
    Sie ließ sich Zeit mit ihrer Arbeit. Einige Kisten Champagner mussten bestellt werden, denn davon brauchten sie immer viel.
    Der Chambertin lief nicht ganz so gut. Sie sah nach bei den Weißweinen. Der Hauswein war ein bewährter australischer Chardonnay, aber fürs Restaurant hatten sie stets auch einige Qualitäts-Burgunder verfügbar.
    Sie wollte gerade die Flaschen in einem der unteren Gestelle zählen, als ein plötzliches Geräusch hinter ihr sie zusammenfahren ließ. “Lester…! Hast du mich erschreckt!” sagte sie und fasste sich rasch wieder.
    “Es tut mir ja soo Leid”, sagte er und grinste höhnisch. Er war betrunken, wie sie etwas überrascht feststellte. Denn dafür war es noch zu früh, selbst für ihn. “Ich wollte dich nicht stören, da du doch so hart arbeitest.”
    “Ich überprüfe nur die Weine”, antwortete sie kühl.
    “Oh! Interessante Arbeit.” Er schwankte leicht. “Das hier ist kein Weinkeller - es ist ein verdammter Selbstbedienungsladen. So schnell die Flaschen von den Lieferwagen hereinkommen, so schnell sind sie durch die Hintertür auch wieder draußen.”
    Natasha runzelte die Stirn. “Du willst doch sicher nicht Ricardo des Diebstahls bezichtigen?” fragte sie scharf. “Er arbeitet seit mehr als zehn Jahren für uns.”
    Lester zuckte die Schultern. “Ich sage nur, dass er der Einzige ist, der außer dir und mir den Kellerschlüssel hat. Gestern Abend habe ich nach dem 78er Chambertin gesucht - es sollten wenigstens noch drei Flaschen davon da sein.”
    “Zufällig sind noch vier da”, informierte sie ihn mit sichtlicher Genugtuung. “Ich habe sie gerade gezählt.”
    “Wo?” fragte er.
    “Am unteren Ende des Gangs.” Sie ging den Weg voraus und zeigte auf das Gestell.
    “Überzeug dich selbst.”
    “Ah, ja … also sind sie …” Aber er schien gar nicht daran interessiert zu sein. “Nun, hat dir deine Verabredung gestern Abend Spaß gemacht?” fragte er schmierig. “Hast du dich gut amüsiert?”
    Natasha warf ihm einen alarmierten Blick zu. Sie hatte so eine Art Verhör schon halb erwartet - und musste sehr aufpassen, wie viel sie sagte. “Ja, danke.”
    “Muss schon ziemlich spät gewesen sein, als du nach Hause gekommen bist”, fuhr er fort.
    “Ich war lange vor dir zu Hause”, antwortete sie. “Ich habe dich kommen hören.”
    “Ah ja.” Er nickte mehrmals. “Dann hast du also nicht geschlafen?”
    “Du hast mich aufgeweckt”, erwiderte sie, aber ihr Herz schlug vor Aufregung schneller.
    Wohin sollte das führen?
    “Tatsächlich? Bist du sicher, dass dich nicht irgendetwas anderes wach gehalten hat?” Seine Stimme troff vor Sarkasmus. “Oder irgendjemand anders?”
    “Ich habe … keine Ahnung, wovon du sprichst”, wehrte sie ab.
    Er lachte, hart und

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