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Liebe im Zeichen des Nordlichts

Liebe im Zeichen des Nordlichts

Titel: Liebe im Zeichen des Nordlichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen MacMahon
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und das Schwimmbad ist inzwischen auch besser besucht. Die Armen, sie versuchen, sich nicht runterziehen zu lassen. Es ist nicht leicht, arbeitslos zu sein.«
    Aber er hörte ihr gar nicht zu.
    »Vielleicht schreibe ich ja an die
Irish Times
«, meinte er. »Sei so gut und hol ein Stück Papier und einen Stift. Ich muss dir diktieren.«
    »Darf ich dich daran erinnern, dass ich deine Tochter bin und nicht deine Sklavin?«
    »Dann darf ich dich daran erinnern, dass ich nur deinetwegen überhaupt in diesem gottverdammten Schlamassel stecke.«
     
    Er war über den Hund gestolpert, deshalb der Gips.
    Ein Glas Wein in jeder Hand, war er aus der Küche gekommen und hatte gar nicht bemerkt, wie sich Lola, den kleinen Körper an die Wand gepresst, an ihm vorbeischob. Gerade rief er Addie zu, sie solle eine Schale mit Cashewnüssen holen. Dass der Hund ihm den Weg versperrte, sah er erst, als es zu spät war.
    Instinktiv hatte er versucht, den Wein zu retten. Als Addie angerannt kam, um zu sehen, was passiert war, lag er im Flur auf den Knien und umklammerte die Stiele von zwei Weingläsern, die auf wundersame Weise nicht zerbrochen waren. Natürlich war der Wein beim Sturz in alle Richtungen gespritzt. Die Wände waren über und über voll mit Burgunderflecken. Doch die Weingläser selbst waren unversehrt. Die dämlichen Weingläser, die im Haushaltswarengeschäft nur einen Euro das Stück gekostet hatten.
    Und er hatte sich beide Handgelenke gebrochen, das war ihm sofort klar. Die Handgelenke hatten die volle Wucht des Falls abbekommen.
     
    Nun verbringt er seine Tage damit, die Dinge zu zählen, die er nicht tun kann.
    »Ich kann mir nicht einmal selber den Arsch abwischen, verdammt«, hatte er bei seinem letzten Termin in der Krankenhausambulanz gesagt und auf Mitgefühl oder wenigstens einen Lacher gehofft. Doch das war bei diesen Leuten Fehlanzeige. Verknöcherter, humorloser Haufen!
    »Wie bedauerlich«, meinte der junge Orthopäde, der ihn betreute. »Was hat Oscar Wilde noch mal gesagt? Sich ein Handgelenk zu brechen …«
    Ihm wäre jemand lieber gewesen, den er kannte.
    »Mit einem Fremden fahren Sie besser«, hatte es geheißen. »So gibt es weniger Komplikationen.« Seit wann wurden die Dinge denn so abgewickelt?
    Allerdings ahnte er nicht, dass sie seine Akte weitergereicht hatten wie eine scharfe Handgranate.
    »Ich verdiene nicht genug, um mir diesen Ärger anzutun«, verkündete der Assistenzarzt in der Chirurgie. »Da muss ein Oberarzt ran.«
    Die Schwestern hatten sich vor Lachen gebogen, bis die Oberschwester eingeschritten war. »Professor Murphy ist ein Patient wie jeder andere«, meinte sie. »Also müssen wir ihn respektvoll behandeln.« Worauf das Gekicher nur noch zugenommen hatte.
    Also hatte jeder seinen Fall so schnell wie möglich auf einen Kollegen abgewälzt. Pechvogel war ein selbstgerechter junger Mann aus Cork, der gerade von einem Auslandsaufenthalt in Boston zurückgekehrt war. Er war der Letzte, der noch stand, als bei der Reise nach Jerusalem die Musik verstummte. Es fielen sogar die Worte Feuertaufe und Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft.
    »Ich bin mit dem Heilungsverlauf recht zufrieden«, verkündete der Mann aus Cork beim Betrachten der Röntgenbilder an der Wand.
    Er zog die Vokale in die Länge wie ein Amerikaner, was bei ihm lächerlich klang.
    »Ein eindeutiger Colles-Bruch«, fügte er hinzu. »Benannt nach einem Dubliner Arzt namens Colles, aber das wissen Sie ja. Wir schauen Sie uns in vierzehn Tagen noch einmal an. Doch bis jetzt kann ich nicht klagen. Bewegen Sie so oft wie möglich die Finger. Mir ist klar, dass das leichter gesagt ist als getan. Wir sehen uns in zwei Wochen wieder. Sie können draußen einen Termin vereinbaren.«
    Natürlich kam es nicht in Frage, noch einmal im Krankenhaus vorzusprechen. Es war von dem Moment, als Addie das Auto vor dem Eingang zum Stehen gebracht hatte und um den Wagen herumgelaufen war, um ihm beim Aussteigen zu helfen, einfach nur demütigend gewesen. Die hämischen Blicke der Portiers waren ihm nicht entgangen. Und die diensthabende Schwester in der Ambulanz hatte so getan, als kenne sie ihn gar nicht, ihn nach einer Überweisung gefragt und ihn allen Ernstes »guter Mann« genannt.
    »Offenbar halten mich alle hier für einen Patienten«, hatte er gewitzelt, als man ihn ins Behandlungszimmer brachte. Er versuchte, leutselig zu sein und seine Machtposition nicht auszunutzen.
    »Verzeihung, dass ich Ihnen nicht die Hand

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