Liebe ist Finsternis (Valerie Dearborn) (German Edition)
Gewalt trieben von den geschlossenen Türen herüber, als sie auf ihrem Weg zum Haupttheater waren.
Das Theater war mit Tischen, zahlreichen Männern und ein paar vereinzelten Frauen gefüllt. Es war Prohibitionszeit und alle tranken völlig maßlos, genossen den Alkohol, solange sie Zugang dazu hatten. Lucas beobachtete Marions Reaktion auf die Menschenmenge um sie herum, als sie sich im Takt und Puls der Herzen und Sehnsüchte der Kunden verlor.
Er ging zu einem Tisch unmittelbar vor der Bühne, ein Reserviert-Zeichen und eine geöffnete Weinflasche standen vor ihnen. Er zog ihr einen Stuhl zurück, und sie setzte sich, strich ihr Haar glatt und rutschte nervös auf ihrem Stuhl herum. Nach sechshundert Jahren reagierte sie immer noch wie eine Sterbliche — leicht zu erzürnen und zu ficken, immer darauf aus zu lachen oder zu weinen, verzweifelt nach mehr suchend.
Aber Lucas kannte die Wahrheit: eines Tages würde es kein mehr geben .
Er hörte ein Stöhnen von der Bühne und sah vom Tisch auf, um zu sehen, dass die Aufführung sich dem Ende näherte. Lucas hatte vermutet, dass sie fast vorbei war, er hatte gehört wie einer der Männer zum Höhepunkt kam und dass der andere nahe dran war, wenn das Quantum an Stöhnen und sich Winden ein Anzeichen dafür war.
Lucas sah zum Tisch zurück. Hoffentlich würde der Wein akzeptabel sein.
Marion streckte ihre Hand aus und berührte seine, ein flehender Ausdruck in ihrem Blick. Sie schüttelte leicht den Kopf, und er sah Tränen in ihren Augen.
Er warf einen Blick zur Bühne, wo die Männer verschwunden waren, eine Flaute, bevor die nächste Vorstellung begann.
„So weise, Lucas. Jedermanns Bedürfnisse zu kennen außer den eigenen. Du bringst mich hier hin und lässt mich nach deiner Geige tanzen. Ich habe auf der Bühne etwas Schönes beobachtet. Was hast du gesehen?“
„Ich habe kein Interesse daran, dich glauben zu lassen, dass ich etwas von dir begehre. Ich will nichts außer deiner Gefügigkeit.“
„Was ist mit meinem Glück?“
Er sah sie schief an.
„Was ist mit deinem Glück?“, sagte sie.
„Meine Wünsche. Meine Zufriedenheit... Für jemanden, der die Nacht vielleicht nicht überlebt, bist du sehr philosophisch.“
Sie zucke vor ihm zurück: „Falls ich so kalt wie du werde, dann werde ich dir wahrlich gestatten, mich zu töten!“
„Hoffen wir, dass ich dann immer noch da bin, um das zu sehen. Sieh jetzt. Hier ist deine Chance.“
Marion sah sich um, als ob irgendetwas sie gleich anspringen würde.
Einige Leute schlurften aus dem Theater. Zwei Männer neben ihr erhoben sich und gingen hinaus, steuerten auf eine Tür zu, die von einer Frau offen gehalten wurde, die lediglich Spitzenunterwäsche trug.
Marion beobachtete, wie die Männer sich umarmten, und er wusste, dass sie Einsamkeit spürte wie einen Pflock durchs Herz.
Dann wurde die Menge still, und eine Frau kam auf die Bühne heraus. Sie war vollständig bekleidet, trug aber Männerkleidung, ihr Hemd strahlend weiß und mehrere der oberen Knöpfe aufgeknöpft, sodass der Schatten eines Dekolletés enthüllt wurde. Sie hatte kurze dunkle Haare und wirkte streng, mit ihrem harten Blick und leuchtend roten Lippen.
Marion starrte sie fasziniert an.
„Ihr Name ist Rachel“, sagte Lucas.
Eine solche Erscheinung eines einfachen Menschen war ungewöhnlich. Rachel stand still, wartete bis eine weitere Frau herauskam, die auf Händen und Knien vorwärts kroch. Sie war nackt, große Brüste schwangen bei jeder Vorwärtsbewegung und sie hatte blondes Haar, gelöst und ihr um die Schultern fallend. Sie hielt eine Reitgerte zwischen ihren Zähnen, den Blick auf Rachel fixiert.
Sie hielt an Rachels Füßen an und setzte sich auf ihren Knien zurück, den Kopf nach oben geneigt, so dass Rachel die Gerte nehmen konnte, ihr Gesicht glänzend vor Anbetung und Unterwürfigkeit.
Rachel griff mit einer Hand nach unten und zog die Blonde auf ihre Füße. Sie nahm die Gerte nicht, sondern ließ sie zwischen den Zähnen der Frau eingeklemmt. Rachel machte ein Sch!-Geräusch und Marion reagierte auf die Stimme, indem sie sich leicht nach vorne lehnt und die Augen geschlossen hin und her bewegte.
Man hätte glauben können, er hätte sie zu einem Hypnotiseur gebracht, so hingerissen benahm sie sich.
Rachel streichelte der Frau mit ihren Händen die Schultern hinunter zu ihren Brüsten, wo sie ihre Brustwarzen brutal kniff. Die Blonde erzitterte und machte noch ein gedämpftes Geräusch. Rachel
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