Liebe ist Finsternis (Valerie Dearborn) (German Edition)
hinterher schwindelig?“
Es schien keine gute Idee zu sein, ihr zu sagen, dass Lucas ihr Blut nicht wollte. Er hatte ihr gesagt, dass ein Vampir sie vielleicht töten würde, weil sie eine Empathin war. „Es ist seine Entscheidung. Wir machen, was auch immer er will.“
Marion schnaufte und hob eine Hand an ihre Brust, als wäre sie schockiert. „Lass mich dir mal einen Ratschlag geben. Von Frau zu... Mädchen“, sagte sie herablassend.
Da Marion jedem unter 300 Jahren die Wiege stahl, fasste Val dies nicht als Beleidigung auf.
„Gib ihm nicht, was auch immer er will. Du wirst ihn sehr schnell verlieren. Lass ihn nie gelangweilt werden. Obwohl, eigentlich ist Lucas schon seit gut zweihundert Jahren gelangweilt, nichts, was du tust, kann ihn sehr lange bei der Stange halten, schätze ich. Wie unterhält man einen Mann, dessen Ausgabe des Kamasutra aus Holzschnitten besteht?“ Marion lachte.
War das ein Witz? Meinte sie es... ernst?
Val zog sich fertig an, legte einen Mantel um und ging ihre Handtasche holen. Sie brauchte die Handtasche. Sie wusste nicht, wie viel das Weihwasser und der Pflock ihr wirklich nützen konnten. Wenn es zum Nahkampf kommen würde, war sie erledigt, aber sie musste wenigstens irgendetwas haben!
Sie trug ihre Handtasche quer über den Körper, damit sie nicht herunterfallen würde, während Marion sie aufmerksam beobachtete. Sie warf die Zeitschrift leicht zur Seite, doch ihre übermenschliche Kraft ließ sie mit enormer Wucht an die Wand knallen, so dass eine kleine Wolke aus Farbe und Putz abbröckelte und auf dem Cover landete.
„Richtig. Du weißt, wie man das macht. Leg die Arme um mich, Liebling“, sagte Marion frivol.
Val blinzelte und sah weg, wollte nicht sehen, wie Marion auf sie zukam, fürchtete sich aber gleichzeitig davor, wegzusehen. Sie fühlte, wie Marions knochige Arme sie umklammerten und sie vorwärts zogen, so dass ihre Körper einander berührten.
Sie musste ihren Kopf drehen, um nicht in Marions kleine Brüste gedrückt zu werden. Die Kälte begann an ihren Füßen, peitschte um sie herum, sich aufwärts ausbreitend, als wäre sie eine Pflanze, die im Winterfrost gefangen wurde.
Die Reise war fürchterlich, schmerzhaft und desorientierend. Als sie sich in einem dunklen kellerartigen Raum materialisierten, hingen kleine Eisstücke an ihren Fingern.
Val rieb ihre eisigen Hände an ihrer Kleidung, und Marion zuckte mit den Schultern, während ein Grinsen ihre Lippen umspielte. „Verdammt sei dieser Mann, er ist in allem so gut. Er lässt mich wie eine Amateurin aussehen. Bring nächstes Mal einen Hut mit.“
Val sprach und bemerkte, wie ihr Atem Wolken vor ihr bildete: „Warum ihn verdammen?“
Marion schüttelte leicht den Kopf und sah sich um, als versuchte sie, sich zu orientieren. „Nun, zuallererst, weil er es verdient. Er ist die letzten paar hundert Jahre unmöglich gewesen. Weißt du, früher war er unglaublich – fabelhaft im Bett und wenn du zerstören und plündern wolltest, war er der Mann, den du im Rücken haben wolltest.“
Sie schüttelte angewidert den Kopf. „Aber jetzt? Die schlechteste Unterhaltung! Keine Partys. Er versucht noch nicht einmal, uns zu unterhalten oder glücklich zu machen. Früher hatte er Durchsetzungsvermögen!“ Sie machte eine Pause, ihr Kopf vogelartig zur linken Seite geneigt, als sie aufmerksam horchte.
Valerie hörte nichts.
„Ich kann ihn hier irgendwo spüren. Na dann, komm schon!“
Marion eilte los und Val beeilte sich, um mitzuhalten, fast joggend. Ihre Gelenke schmerzten von dem kalten Trip, und sie musste sich fragen, warum es so anders gewesen war als mit Lucas zu reisen. War es rohe Macht oder schützte er sie irgendwie?
Sie kamen an eine Treppe und Marion eilte hinauf, war schon oben, als Val bloß ein paar Stufen gegangen war. Sie bog um die Ecke und lief weiter, während Val versuchte, sich schneller zu bewegen. Sie hielt es für keine gute Idee, sich zu verirren.
Sie musste zu Lucas gelangen. Er würde sie beschützen. Selbst wenn sie versuchte abzuhauen, würde sie nicht sehr weit kommen, da Marion so schnell war. Sie hörte Marion eine freundliche Begrüßung rufen; dann kam sie zurück und sah Val die Treppe herunter an, ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht, als könne Val sich auf eine Überraschung freuen.
Oh Scheiße .
Marion hielt einen Finger an ihre Lippen, Valerie signalisierend, dass sie still sein solle, bevor sie wieder verschwand.
Was sollte sie machen? Sollte sie
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