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Liebe Ist Finsternis

Liebe Ist Finsternis

Titel: Liebe Ist Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroilne Hanson
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sein, aber Val befürchtete, dass der Dekorateur eher bloß dachte, dies sei das Aussehen, das die Leute von einem französischen Cafe erwarteten, als dass es ihm wirklich entsprach.
    Der Kellner, stinkend und authentisch aus Frankreich importiert, war damit beschäftigt, an der Theke zu quatschen, und hatte Valeries bring-mir-die-Rechnung-bevor-ich-hier-sterbe Blick die letzen fünf Minuten ignoriert. Sie langte in ihre Tasche und zog ihr Portemonnaie heraus, überzeugt, dass das Winken mit Geldscheinen dazu beitragen könnte, die Angelegenheit zu beschleunigen.
    Als sie sich aufrichtete, sah sie einen Mann ihr am Tisch gegenüber sitzen, so als ob er schon die ganze Zeit da gewesen wäre.
    Oh Scheiße ! Erschrocken ließ sie ihre Tasche auf den Boden fallen.
    „Lucas“, sagte Val im Flüsterton, als ob seinen Namen zu laut auszusprechen ihm Macht geben würde — oder sie aus einem Traum aufwecken würde. Was konnte er wollen? Sie erhob ihre Hand und steckte sich nervös eine lange braune Haarsträhne hinter das Ohr.
    Seine Augen — ein Blau, so arktisch und kalt, dass es Gefrierbrand verursachen könnte — verfolgten die Bewegung, sich nur geringfügig regend um sie zu beobachten, bevor sie minimal nach unten wanderten, und sie wusste einfach, dass er den Puls an ihrem Handgelenk betrachtete. War das das Äquivalent zum Ein-Auge-auf-sie-werfen? Ihren Puls anzuglotzen? Sie war wirklich verarscht !
    „Es ist helllichter Tag!“, sagte sie, als ob es ihm nicht aufgefallen wäre, dass er jeden Augenblick in Flammen aufgehen könnte.
    „Ein Vorzug meiner Langlebigkeit“, sagte er ruhig.
    „Können andere Vampire während des Tages nach draußen kommen?“ Sie sah sich im Restaurant um, als ob sie möglicherweisee eine riesige Gruppe Vampire sehen würde, die Blutwurst zu Abend aß und die Gäste hungrig beäugte.
    „Nein.“
    Wie alt ist dieser Kerl ?
    Sie sah hastig von seinem Gesicht weg, um nicht in den Bann seines Blickes zu geraten — wieder. Alles, was sie über ihn wusste, schoss ihr durch den Kopf wie eine Flutwelle. Seit er sie gerettet hatte, hatte sie versucht, mehr über ihn zu erfahren. Sie wusste nicht viel, nur, dass er Gerüchten nach weit über tausend Jahre alt war. Und zu seinen sterblichen Zeiten war er ein Krieger gewesen. Er war extrem privat, und niemand wusste irgendetwas über ihn.
    Niemand fand jemals seine Leichen. Was auch immer er mit ihnen machte, es gab nie etwas, das einen Tod mit ihm in Verbindung brachte. Ihr wurde bewusst, dass sie aus Anspannung den Tisch mit ihrem Bein trat, und sie hörte damit auf.
    Er sah aus wie ein Krieger. Verdränge jegliche Gedanken daran, erobert zu werden !
    Sein Aussehen war kühl und nordisch. Patrizische Züge, ein blauer Blick, ein eckiger Kiefer und ein grimmiger Mund. Und dennoch, wenn Valerie an Krieger dachte, dachte sie an Taten, Leidenschaft und Geschwindigkeit. Lucas war zurückhaltend, fast reptilienhaft in seiner Gelassenheit. Er war ruhig, geduldig und distanziert, als ob er äußerste Kontrolle über sich selbst, seine Emotionen und alles um ihn herum hätte. Alles drehte sich um ihn, weil er so anziehend war.
    Falls es Tatkraft und Leidenschaft in ihm gab, waren sie tief unter einem Mantel aus eisiger Langeweile verborgen.
    Lucas wartete auf sie, fast höflich, seine Beine übereinander geschlagen, Macht und Zuversicht im Zaum gehalten, so als ob er sie nicht verschrecken wollte. Er lächelte sie an. Er war wunderschön. Auf eine unmenschliche Weise.
    Er jagte ihr eine Heidenangst ein.
    Sein Haar war lang und dicht, die Farbe reifen Weizens, bereit für die Ernte. Es fiel ihm bis über die Schultern, schwer und glatt. Seine Lippen waren blassrosa, heller als die eines Menschen, aber passend zu seiner übrigen Blässe.
    Seine Hand war plötzlich über den Tisch ausgestreckt, um ihre zu schütteln. Val blinzelte, sie hatte nicht mal gesehen, dass er sich bewegte.
    „Valerie Dearborn. Wir treffen uns erneut.“ Sie hatte vergessen, dass er einen Akzent hatte. Es war, als ob er zwölf Sprachen zusammengemixt und sie in einem Schluck hinuntergestürzt hätte, so dass die Worte merkwürdige Pausen und Tonfälle hatten.
    Ich werde dir kein Leid zufügen , hatte er ihr in der Nacht im Wald gesagt. Erinnerte er sich daran noch? Irgendeine Chance, dass das noch galt?
    Valerie sah sich um. Die Kellner und Kellnerinnen bemerkten überhaupt nichts. Warum schauten sie nicht herüber und sahen den wunderschönen und unglaublich Furcht

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