Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe Ist Finsternis

Liebe Ist Finsternis

Titel: Liebe Ist Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroilne Hanson
Vom Netzwerk:
dass sie fast schwarz waren. Er sah ausgezehrt aus, und sie bemerkte, dass er abgenommen hatte, seit sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Sie konnte die Umrisse seiner Wangenknochen sehen, seine Züge ernster in ihrer Schönheit als sie es je gewesen waren, jegliche Weichheit abgestreift.
    „Er ist tot, Val.“
    Sie leckte sich die Lippen, ihre Kehle trocken und ihr Körper merkwürdig taub. „Hat er irgendetwas gesagt?“
    Jack schüttelte langsam den Kopf. „Nein, er ist nicht wieder aufgewacht. Letzte Nacht haben wir ein paar Vampire angegriffen. Eigentlich viele Vampire, und dein Vater wurde getroffen, wurde bewusstlos. Er ist nicht mehr aufgewacht.“
    „Was soll ich tun?“
    Seine Hände wanderten zu ihren Armen und drückten sie sanft. „Ich weiß es nicht. Wir können gehen, oder du kannst ihn sehen. Er ist immer noch im Krankenzimmer. Ich schätze, es kommt darauf an, ob du ihn noch ein letztes Mal sehen musst. Falls du etwas zu sagen hast...“
    Die Vampire hatten ihn getötet. Sie wollte es sehen, musste wissen, wie es passiert war. Sie fragte sich, welcher Vampir ihren Vater getötet hatte. Jack nahm ihren Koffer, zog ihn hinter sich her, und sie gingen zum Aufzug. Er führte sie an einer geschäftigen Krankenschwesternstation vorbei zu einer geschlossenen Tür. Er zeigte darauf, trat aber dann zurück.
    „Du willst nicht reingehen?“, fragte sie.
    „Nein, ich habe ihn gesehen. Ich weiß Bescheid.“ Er nickte, und ihr wurde klar, dass er wütend auf sie war. Er war da gewesen, und sie nicht.
    Großartig. Dies würde für den Rest ihres Lebens ein weiterer Streitpunkt sein.
    Sie ging in das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Der Vorhang war zugezogen, und sie wollte ihn nicht öffnen, als ob es irgendwie zu laut oder unhöflich wäre. Stattdessen suchte sie nach der Öffnung im Material und trat leise hindurch. Bescheuert .
    Ihr Vater war grau. Es gab keine Schläuche oder Überwachungsgeräte in dem Zimmer. Nur Stille. Er war tot. Wo würden sie ihn hineinlegen? Nates Hand lag auf der Decke, und Val berührte sie leicht. Sie hatte nichts zu sagen. Trotzdem setzte sie sich hin und wartete darauf zu weinen.
    Nichts passierte. Sie hatte im Flugzeug geweint, am Flughafen, sogar im Taxi. Jetzt war sie hier und hatte nichts mehr übrig. Sie stand auf und sah ihn an. Ein blauer Fleck an der Seite seines Gesichts verschwand unter der Binde, die um seinen Kopf gewickelt war.
    Es gab keine Bisswunde. Ihr Vater hätte das gehasst.
    Sie ging und fand Jack auf einem Stuhl sitzend, Arme verschränkt und den Kopf in den Nacken gelegt, ins Leere starrend.
    „Wer hat es getan?“, fragte sie mit scharfer Stimme.
    Jack sah einen Moment lang verwirrt aus. „Ich weiß es nicht. Es ging alles so schnell.“ Er zuckte mit den Schultern, sie aufmerksam beobachtend.
    „Weißt du, wie der Vampir aussah? Männlich oder weiblich?“
    Er runzelte die Stirn. „Ich habe keine Ahnung. Das Ganze war absolutes Chaos.“
    Sie hatte nichts zu sagen. Sie musste Lucas finden. Jack stand vor ihr, und seine Hand erhob sich, als würde er ihren Arm berühren wollen, doch dann hörte er auf und faltete stattdessen die Hände. Eine Krankenschwester rief ihren Namen, während sie ihr mit einem Telefon zuwinkte.
    Jack ging mit ihr mit, erreichte die Krankenschwester zuerst und nahm das Telefon mit neugieriger Stimme entgegen. Es machte ihr nichts aus, dass er das Telefonat entgegennahm, er würde ohnehin die ganzen Beerdigungsvorbereitungen erledigen wollen. Er war ein Kontrollfreak. „Buona sera?“ Die Vokale waren weich und fließend.
    Jacks Blick schnellte zu Valerie. „Wer ist da?“, fragte er auf Englisch.
    Val entriss ihm das Telefon, und er ließ es zu, dabei lehnte er sich mit einer gelassenen Bewegung, die Vals Herz vor Angst schneller schlagen ließ, an die Schwesternstation.
    „Hallo?“ Sie wollte, dass ihre Stimme ausdruckslos war.
    „Valerie“, sagte Lucas tonlos.
    Ihre Stimme zitterte vor Gefühlen. „Wo bist du?“
    „Ich bin in Rom. Soll ich einen Fahrer schicken?“
    „Nein.“ Jack sah sie immer noch misstrauisch an.
    Scheiß drauf. Sie legte auf und warf ihre Hände in die Luft, drehte sich um, um zu gehen. Jack ergriff ihren Arm, wollte sie aufhalten, sein Griff zu stark um angenehm zu sein.
    „Wer war das?“ Jedes Wort war betont und langsam. Er kam näher an sie heran, rückte ihr auf die Pelle und sie wollte zurückweichen. Sie blieb ruhig, lehnte ihren Kopf zurück, um ihn anzusehen, da er

Weitere Kostenlose Bücher