Liebe Ist Furcht
wirken. Hmm .
Ja, sie wusste, dass die Fey an Versprechen gebunden sind. Sie nickte.
„Ich schwöre Euch — ich verspreche — dass ich Euch kein Leid zufügen werde. Ich erkenne an, dass ich tief in Eurer Schuld stehe, dafür, dass Ihr mir geholfen habt; und ich werde Euch nur die reine Wahrheit sagen, solange Ihr hier seid. Bittet mich um eine Gunst, und wenn ich sie Euch ohne Schaden für mich oder mein Volk gewähren kann, verspreche ich, es zu tun. Die Wahrheit ist, dass Lucas ein Mörder ist. Ein Schlächter jeder Kreatur, der er begegnet.“ Er war nahe, seine Präsenz sogar noch näher, als ginge sie ihm voraus. Und da war wieder dieses Gefühl: Elektrizität. Es war nicht sexuell, nur charismatisch.
„Doch niemand ist größerer Gefahr durch ihn ausgesetzt als ein Empath. Ihm zu vertrauen, zu ihm aufzusehen, wenn Ihr jeglicher Verbündeter, die Ihr haben solltet, beraubt seid, ist...“ Er schüttelte den Kopf, sprachlos. Dann sah er sie mit einer solchen Ernsthaftigkeit an, dass sie vergaß zu atmen, denn sie fürchtete und wollte dennoch unbedingt hören, was er sagen würde. „Er wird Euch töten. Ihr habt keine Vorstellung von den Dingen, die er getan hat.“
Sie fühlte ein Summen in ihren Ohren. Ihr wurde schlecht bei seiner Überzeugung, dem Abscheu, den er für Lucas, und dem Mitleid, das er für sie empfand. Ein Teil von ihr glaubte ihm. Sie sprach im Autopilot-Modus, gab sich linientreu: „Ich weiß, was er getan hat. Das tut er auch. Er bedauert, was er —“
„Nein, das tut er nicht“, unterbrach Cer sie plötzlich und hob einen Finger. „Bedauern ist eine Emotion. Ein Teil Schuldgefühl, ein Funken von Leid. Er fühlt nichts von dem. Die Vampire haben Empathen getötet, weil sie nichts fühlen wollten und keine Notwendigkeit für ein Gewissen sahen. Ihr wisst nicht, was er getan hat, denn sonst würdet Ihr zu mir kommen, um Hilfe zu erbitten, und aus Dankbarkeit auf die Knie fallen!“
Die Worte waren wie ein Schlag. „Er hat sich geändert“, sagte sie. Sie fühlte sich wie Bill Clinton, der sagte, er hätte nichts mit Monica Lewinsky gemacht.
Seine Stimme war nahezu hypnotisch. „die Anzahl an Toden, für die er verantwortlich war, ist nicht zu ermessen. Lucas Tiberius Junius, Schlächter von Gaius, dem König, der zu einer Zeit vor der Geburt des christlichen Gottes geherrscht hatte. Ihr habt keine Ahnung von der Anzahl Eurer Angehörigen, die er getötet hat. Wenn Ihr das hättet, würdet Ihr bei mir Schutz suchen. Ihr würdet Euch eher selbst töten, als zu ihm zu gehen. Als ich mit ihm auf Erden wandelte, war er ein König, so mächtig, dass niemand es wagte, ihn zu verdrängen, egal wie verdorben er geworden war.“
Er hielt inne, als wollte er ihr Zeit geben, das was er sagte zu verarbeiten. Wie bittere Medizin konnte die Wahrheit nur in kleinen Mengen verabreicht werden, da ihr Körper sonst rebellieren würde. Seine Augen untersuchten ihr Gesicht, während er wartete. „Seine eigene Art hielt ihn für pervers, Kind. Vampire nahmen sich vor Empathen in Acht. Alle von ihnen taten das — außer ihm. Er war ein Nimmersatt , was sie betraf. Er konnte ebenso wenig darauf verzichten sie zu verschlingen, wie ein Rüde darauf verzichten konnte eine Hündin zu besteigen. Instinkt .“
Sie wollte schreien. Irgendetwas tun, um ihn zum Aufhören zu bringen. Um die Worte davon abzuhalten, sich in ihr Gehirn einzubrennen.
„Zu meiner Zeit lebten die Empathen und die Werwölfe zusammen. Nur selten ließ sich einer in die Arme eines Vampirs locken. Die Anziehung ist gegenseitig. Empathen fühlen sich zu Vampiren hingezogen — es liegt in eurer Natur. Und ab und zu war ein Vampir neugierig herauszufinden, wie sich die Umarmung eines Empathen wirklich anfühlt. So ähnlich, wie einen hohen Berg zu sehen und sich selbst beweisen zu müssen, dass man es bis zum Gipfel schafft, es ist ein Wettkampf: man selbst gegen die Natur. Doch das war eine kranke Abscheulichkeit, das sich Paaren der beiden. Weil es immer im Tod endete. Immer. Lucas hat sich die Freiheit aller Sieger genommen — er hat die Geschichte umgeschrieben, so wie es ihm passte.“
Er war ihr nah genug, dass er sie hätte küssen können, wenn er sich dazu entschlossen hätte. So nah, dass sie nichts außer der Wahrheit seiner Worte sehen konnte. Kein Entkommen. „Ihr mögt selten sein. Ihr mögt sogar die Letzte Eurer Art sein, aber das bedeutet nicht, dass er Euch beschützen wird. Lucas wird Euch behandeln wie
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