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Liebe Ist Furcht

Liebe Ist Furcht

Titel: Liebe Ist Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Hanson
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gehen, dass er in Ordnung war. Natürlich ist er in Ordnung. Du kannst ihn nicht anrufen, es ist wie wenn ein Alkoholiker ein Schnapsglas Vick MediNait trinkt, um einer Erkältung vorzubeugen .
    Sie sah auf den Ozean hinaus und beobachtete geistesabwesend, wie die Vorhänge sich von der Nachtbrise in ihr Zimmer bauschten. Sie wallten, wogten mehrmals in ihr Zimmer und wieder hinaus — dann hörten sie auf. Die Vorhänge blieben an einer Form hängen, dem Abdruck einer auf dem Balkon stehenden Person.
    Val sprang aus dem Bett und lief zum Balkon, zog die Vorhänge zurück und rannte fast in ein Paar blutrote Lippen hinein.
    Oh Scheiße. Rachel .
    Ihre Haut war wie Porzellan, ihr dunkelbraunes Haar hinter die Ohren gesteckt. Es war kurz und dicht. Sie sah anders aus als gewöhnlich. W eicher, femininer. Weniger mörderisch .
    Sie trug eine schwarze Leinenhose und ein rosa Seidenmieder, das ihre blassen Arme zeigte. Dazu nicht passend trug sie Flip-Flops mit einer hübschen goldenen Schleife daran. Ihre Zehennägel waren in dem gleichen Rot lackiert wie ihre Lippen, und sie sah aus, als käme sie gerade von einer Pediküre.
    Sie sieht tot besser aus als ich lebendig. Mist .
    „Valerie, Lucas schickt mich, um nach dir zu sehen. Renne nicht davon, das wird mich nur hungrig machen. Und Lucas würde mich umbringen, wenn dir etwas zustoßen würde. Komm, lass uns plaudern. Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht.“ Sie lächelte Valerie hübsch an.
    Val ging zuerst zum Bett, griff nach dem Pflock unter ihrem Kissen. Risiko des Lebensstils. Sie hatten keine Pistolen mit nach Hawaii gebracht, um nicht festgenommen zu werden und so. Davon abgesehen hatten sie nicht geglaubt, dass sie sie brauchen würden. Hoffentlich stimmte das noch.
    Val ging nach draußen, achtete darauf, dass der Pflock deutlich sichtbar war. Rachel saß mit übereinandergeschlagenen Beinen auf einem Stuhl. Eine Mappe ruhte auf ihrem Schoß. Rachel sah sie aufmerksam an; von Kopf bis Fuß und dann zurück. Es war nicht sexuell oder gar räuberisch, sondern wissbegierig.
    „Was, wird er dich abfragen?“, fragte Val.
    Val dachte, dass Rachel einen Augenblick lang lächelte, aber es war flüchtig. „Er wird alles wissen wollen“, sagte sie dramatisch. „Sieh mal einer an, ein einfacher Mensch schnappt sich den großen Bösewicht. Nun, fast Mensch, hmm?“
    „Er hat es dir gesagt?“, fragte Val schockiert.
    „Oh ja. Allerdings nur mir. Er will nicht, dass es bekannt wird.“
    „Du hast mich erstochen und fast getötet. Du hast ihn auch fast getötet! Warum würde er dir irgendetwas sagen?“, fragte Val ungläubig.
    Rachel sah unbeeindruckt aus, streckte ihr Bein aus und betrachtete ihre Zehen, zweifellos um ihre kürzliche Lackierarbeit zu begutachten. „Ich bin einer von Lucas’ Lieblingen. Nun, wahrscheinlich der einzige Liebling. Er ist wirklich von den Vampiren weg gekommen in den letzten, was, drei- vierhundert Jahren? Aber das ist bloß das, was ich gehört habe. Ich bin nur um die hundert, also ist so ziemlich alles, was ich weiß, Geschichte und Gerüchte.“
    „Um die hundert?“
    „Ja. Ich bin 106, aber wenn Vampire über Zeit reden, runden sie für gewöhnlich zum nächsten Jahrhundert.“
    Das war bizarr. „Du kannst nicht sein Liebling sein“, sagte sie entrüstet.
    Rachel lachte tatsächlich. „Oh oh! Sieh mal einer an, du denkst, du weißt so viel über ihn.“
    Valerie warf ihr einen bist-du-total-verrückt-Blick zu. Obwohl, sie war Marions Freundin, also war sie vielleicht verrückt. „Er hat deine Freundin in eine vertrocknete Mumie verwandelt und in eine Kiste gesteckt, bevor er dich gefoltert hat.“
    „Ja, und er hat mich außerdem super-mächtig gemacht und mich geschickt, um nach seiner Süßen zu sehen.“
    Val fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Es war brüchig und verheddert vom Salz und dem Ozean. Und sie vermutete, es sah wie die Art von Knäuel aus, in dem kleine Nagetiere gerne Urlaub machen würden.
    Oh Mann, sie war so schwach, und trotzdem musste sie fragen: „Warum ist er nicht selbst gekommen?“
    Rachel lachte — schon wieder. Der Klang so aufrichtig und laut, dass einige Vögel aus den Palmen neben ihrem Zimmer aufgescheucht wurden. I st sie nicht einfach die vergnügteste Person .
    „Im Ernst? Du bist auf einer gekünstelten Hochzeitsreise, nachdem du ihm gesagt hast, er soll sich selbst ficken, und du willst, dass er dir nachrennt? Du kannst nicht auf zwei Hochzeiten tanzen.“
    Val ließ sich auf

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