Liebe Ist Furcht
Trinker es tun.
„Einige böse Leute. Monster. San Jose. Bald. Darum.“
Er sah sie voll Abscheu an. Sie konnte es sogar im Dunkeln sehen, hätte es vielleicht gefühlt, selbst ohne ihre geschärften Sinne.
„Warum ich?“, fragte Jack, während er ein Bein ausstreckt und sich auf beide Arme zurücklehnte.
„Ich brauche Verstärkung.“
„Lucas könnte dir helfen.“
„Nein. Ich schulde ihm genug. Ich will ihn da nicht mit hineinziehen.“
„Wahre Freunde würden es nicht später als Druckmittel verwenden“, sagte er abfällig.
Sie lachte in sich hinein. „Lucas ist kein wahrer Freund. Er ist mein Herr und Erschaffer. Großer Unterschied.“
„Herr und Erschaffer. Gruselig. Er ist deine beste Chance auf Erfolg, wenn du Schlagkraft brauchst. Frag ihn!“
Sie sah nieder, trat mit dem Fuß auf dem Boden herum. Ihre Worte waren leise „Er darf es nicht wissen. Es ist zu wichtig, und ich will sie von ihm fernhalten.“
„Sie? Neue Freundin?“, fragte er und konnte sich das freudlose Lachen, das ihm entfuhr, nicht verkneifen.
„Nein. Eigentlich Nichte.“
Er grunzte. „Nichte? Wie ist das möglich?“
„Hexen sind langlebig. Sie ist die Tochter meiner Schwester. Ich will sie aus dem Hexenzirkel herausholen.“
„Warum?“ Er verlagerte sein Gewicht, seine Hände stützten sich dabei auf den Felsen hinter sich.
„Menschen kennen Hexen nicht. Sie sind nicht wie ihr Ruf. Nichts von diesem Müsli-essenden, Weiße-Magie-, Liebe-die-Erde-, Seid-gesegnet-Scheiß. Sie sind böse. Im Sinne von ,die böse Hexe des Westens, nachdem sie Toto zum Frühstück gegessen hatte‘ böse.“
„Hmm“, sagte er mit zusammengezogenen Brauen. „Und du willst eine davon retten? Und du denkst, ich werde dir dabei helfen?“ Er sah sie seltsam an, als könne er nicht glauben, dass er richtig gehört hatte.
„Sie ist noch jung. Ihre Kräfte haben sich noch nicht manifestiert. Aber die Hexen, wenn sie bei ihnen bleibt, werden sie dazu bringen, früh Magie zu benutzen, und versuchen, ihre Kräfte hervorzurufen. Und das würde sie böse machen. Im Sinne von Serienmörder-böse.“
Er schreckte sichtlich zurück. „Wie alt ist sie?“
„Zehn.“
„Und sie würden sie dazu bringen... Leute zu töten?“
Sie nickte, während sie auf den Ozean hinaus und von ihm weg sah. Er antwortete nicht. Sie würde etwas Weiteres sagen müssen. Sie konnte fühlen, wie er sie im Dunkeln anstarrte. Scheiße, sie hatte nichts Weiteres, das ihn überzeugen könnte, zu sagen.
„Ist es das, was du gemacht hast?“, fragte er zu ruhig.
„Eine kurze Zeit lang. Hexen müssen ihre Kräfte benutzen. Und es ist finster. Man kann es nicht machen, ohne eine gewisse Menge Schmerzen zu verursachen. Aber das bedeutet nicht, dass sie eine Mörderin sein muss. Lucas hat mich mit zwölf da rausgeholt, und bis zu dem Zeitpunkt hatte ich schon eine Menge getan.“
„Warum hat er dich gerettet?“
Sie lächelte ihn etwas seltsam an. „Ich bin eine Hexe.“
„Ja, aber... warum hat er nicht jemand anderen genommen oder —“
„Wonach suchst du denn?“, fragte sie und klang ungeduldig.
„Was sagt Lucas darüber, warum er dich gerettet hat und was er von dir will?“
„Ich habe ihn nicht gefragt.“
„Warum?“, platzte er heraus, „Wie kannst du es nicht wissen wollen?”
„Weil es das Netteste war, das jemand jemals für mich getan hat, und ich nicht denke, dass er es aus Herzensgüte gemacht hat. Er ist von der Herz-zwei-Nummern-zu-klein-Sorte. Ich möchte nicht wissen, dass das Beste, was mir jemals passiert ist, nicht gemacht wurde, weil —“, sie schluckte stark, „— okay, weißt du was, ich bin nicht zur Therapie hierhergekommen. Ich werde losziehen und ein paar Schlampen töten. Sie sind mörderisch und verflucht böse. Ich brauche Hilfe, um meine Nichte da rauszuholen, und du kannst das machen.“
Er beugte sich vor. „Was genau ist dein Plan und warum ich?“
„Jeder andere Vampir würde es für Erpressung benutzen. Hexen sind angeblich ausgestorben. Sie ist wertvoll. Ich brauche jemanden, der bereit ist, sie zu beschützen... jemand Guten.“
Er schüttelte den Kopf und stieß einen riesigen Atemzug aus. „Gut. Ich bin der gute Kerl.“ Er lachte.
„Hast du das Pack gesehen, mit dem ich rumrenne? Du bist absolut ein guter Kerl. Wirst es immer sein.“
Er sah sie einen langen Moment lang an, wobei seine Hände sich zu seinem Haar begaben und unruhig hindurch kämmten. „Was wirst du mit ihr
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