Liebe Ist Furcht
sie fragte; ihre Stimme glich dem Ruf einer Sirene, und er fühlte seinen Körper reagieren.
„Nein. Ich werde nur hier sitzen und mit dir sprechen. Nichts weiter.“
„ Früher bist du mit mir schwimmen gegangen.“
„Ja. Und nachdem wir vereint sind, können wir wieder zusammen schwimmen gehen.“
„Na... warum dann nicht jetzt?“, ihr Bick durchbohrte ihn. So direkt. Sie sah seinen Mantel an als wollte sie ihn berühren. „Warum warten? Ich bin alt genug. Du bist mein Schicksal, Cerdewellyn, ich bin bereit dafür.“
Cer seufzte und rieb sich die Stirn, kniff seine Augen zu, war nicht bereit, sie anzusehen. Sie kam etwas näher, so dass die Hälfte ihres Körpers aus dem Wasser herausragte und das Material ihres dünnen Kleides trug nun nichts mehr dazu bei, sie zu verhüllen: ihre steifen Nippel und die rosa Warzenhöfe, ihr flacher Bauch und sogar die schattige Stelle, wo ihre Schenkel zusammentrafen.
„Virginie“, sagte er, seinen Kosenamen für sie benutzend. „Ich weiß wie es ist, jung zu sein; zu denken, dass du erwachsener bist als du es bist.“
„Nennst du mich ein Kind?“, ihre Stimme hob sich gefährlich.
„Nein. Ich sage, dass ich will, dass alles zwischen uns perfekt ist. Nicht nur für dich und mich, sondern auch für unsere Untertanen. Und dafür müssen wir warten.“
Sie ging auf ihn zu, aus dem Wasser hinaus, Tropfen fielen aus ihrem Haar und von ihren Fingern. „Ich sehe die Art, wie die Königin mich beobachtet“, eine lange Pause. „Die Welt könnte uns gehören. Wir könnten zusammen sein und dennoch zögerst du.“
Virginia fiel neben ihm auf die Knie, brachte ihr kühles Gesicht seinem nahe. „Ich will dich. Ich weiß, dass du mich willst.“ Sie streckte ihre Hand aus, berührte seine vollen Lippen und strich mit ihren Fingern darüber.
Cer lehnte sich von ihr zurück und ergriff ihre Hand, stark genug, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. „Du bist immer noch ein junges Mädchen. Jetzt tust du so, als seist du eine Frau. Was wir machen werden, wird die Welt neu erschaffen. Unsere Wiederkehr ankündigen und eine Abrechnung herbeiführen. Und trotzdem bist du ungeduldig. Ich werde dein Ehemann sein — sogar dein König. Selbst wenn du über alle anderen herrschst, werde ich immer noch dich beherrschen. Und ich sage, wir warten.“
Vielleicht war er etwas zu barsch gewesen. Ihr Mund verzog sich wütend, aber ihre Augen füllten sich mit Tränen „Ich weiß, dass du erwachsen bist, und vielleicht bist du bereit. Aber es schadet uns nicht, dir ein bisschen mehr Zeit zum Vorbereiten zu geben. Wir haben eine Chance, Virginie. Nur eine einzige. Und du musst stark und sicher in der Magie sein, um mir zu helfen, das Portal zu öffnen.“
Ihre Unterlippe zitterte. „Sie wird mich töten, ich weiß es.“
Sein erster Instinkt war zu lachen. „Wer? Die Königin? Nein, das wird sie nicht. Was würde es ihr bringen? Sie kennt ihre Pflicht. Es sind auch ihre Leute. Sie will das Beste für sie.“
„Sie stellt niemanden über sich selbst. Ich fühle es in meinem Herzen, Cerdewellyn. Wenn sie mich töten kann, wird sie es tun, egal welche Folgen es hat.“ Sie schlang ihre Finger stark um seine, als würde sie diesmal ihn zwingen zuzuhören. „Sie verbeugen sich jetzt alle vor mir . Ich bin schon die Königin für alle außer für dich.“
Cerdewellyn machte ein tsts-Geräusch in seinem Rachen, teilweise um sie zu schelten für ihre alberne Furcht und teilweise sich selbst, weil er sie küssen würde. Sie sah zu ihm auf, ein Ausdruck von Vertrauen und Unschuld — Erwartung, die nichts damit zu tun hatte, ein Mädchen zu sein, sondern eine Frau. Er konnte sie mit einem Kuss verwöhnen.
Ihre Lippen waren kalt, aber in dem Augenblick, als er sie berührte, atmete sie aus, warmer Atem, der in Kontrast zur Kälte ihrer Haut stand, traf ihn, und er bewegte sich näher zu ihr, wollte mehr von ihr. Er presste seine Zunge fest an ihre aufeinander treffenden Lippen, leckte daran entlang, und sie öffnete ihren Mund und begegnete ihm gierig. Er wollte erneut lachen, denn sie war so reizend, dass sie dachte, dies sei ihre Chance, die sie ausgiebig nützen würde. Seine Virginia war immer verwegen, immer bereit.
Als ob sie jemals etwas anderes als seine Königin hätte sein können.
Er war erstaunt über die Perfektion des Augenblickes — ihre Lippen und das Leben, das vor ihnen lag. Das Portal öffnen, in die Welt zurückkehren. Und eines Tages, wenn ihre Anzahl gewachsen
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