Liebe Ist Furcht
lassen, ohne mit ihrem Herzen daran beteiligt zu sein.
Es hatte einen Plan gegeben: sie dazu zu bringen, ihn zu lieben, sie zu verführen, sie zu ficken, sie auf jede erdenkliche Weise zu nehmen, bis sie nur noch für ihn atmete, aß und kam. Körperlich war er dabei gewesen, bereit, genauso von ihrem Fleisch verführt zu werden, wie er beabsichtigt hatte, sie mit seinem zu verführen. Hatte sie schmecken und auf jede erdenkliche Weise, wie ein Mann es nur konnte, Besitz von ihr ergreifen wollen.
Es war so einfach gewesen.
Bis sie ihm das Ultimatum gestellt hatte. Ihr Blut zu trinken oder sie würde ihn nicht lieben. Als ob das möglich wäre. Als ob sie fähig wäre, sich der Liebe zu verweigern. Aber ein winziger Teil von ihm hatte befürchtet, dass sie es tun könnte — ihn verlassen, genau so, wie sie Jack verlassen hatte.
Er war immer vorsichtig. Und trotzdem hatte er nachgegeben. Ihre Leidenschaft, ihre Küsse und all ihre Hitze hatten ihn infiziert, ihn gerade genug verändert, dass er eine schlechte Entscheidung gefällt hatte. Es war sein Alter. Jemand Jüngerer, wie Rachel, wäre nicht davon beeinflusst worden, mit einem Empathen Liebe zu machen.
Aber er war davon beeinflusst worden. Valerie hatte ihn von seinem kalten Panzer getrennt, ihn sich panisch, verzweifelt, überwältigt und hungrig fühlen lassen. Sie hatte nichts angeboten, was er nicht wollte. Ihr Blut war etwas, wofür er töten würde. Ein vorübergehender Fehltritt, seine leichte Verwirrung, und sie hatte gewonnen.
Reine, blinde Panik hatte ihn dazu gebracht, ihr zu glauben. Andernfalls hätte er nicht nachgegeben. Ich wollte nicht nein sagen . Denn sie und ihr Blut waren das Einzige in der ganzen Welt, das ihm noch zu wollen geblieben war.
Wie könnte er weiter ,nein‘ sagen, wenn alles, was er mit jeder toten Faser seines Daseins wollte, ,ja‘ zu sagen war? Wenn er tief in ihrem Körper war, ihre Brust eng an seine gepresst, ihre Zunge in seinem Mund, wie könnte er da ,nein‘ sagen?
Was, wenn du sie verletzt ? Die Goldene Gans in deiner Lust tötest ? Er stellte sich vor, sie trocken zu saugen, ihr Blut durch ihn pochen zu fühlen, bis er das Gefühl hatte, dass jede Pore von dem Druck explodieren würde. Jahrelang hatte er nur daran denken müssen, und das hatte ihn steinhart werden lassen.
Und jetzt. Jetzt da er sie kannte, jetzt da er einen mickrigen Tropfen ihres raren Blutes gekostet hatte, fühlte er —
Er hörte einen Schrei im Wald. Jack. Der Valerie rief. Lucas fluchte und raste los, nutzte dabei seine übernatürliche Schnelligkeit, um sie zu finden.
Kapitel 23
Im einen Moment suchte Jack die Bäume nach Val ab, und im nächsten war Lucas vor ihm. Dieser kalte Ficker sah aus, als wäre er gerade aus einem Pub gekommen, so glatt und gelassen war er.
„Wo ist sie?“, fragte Lucas in diesem gelangweilten Tonfall.
Jack betrachtete den anderen Mann von oben bis unten, hatte einen beinahe unersättlichen Drang ihn zu erschießen, konnte es aber nicht. Er würde Lucas tot sehen, aber er würde nur eine Chance bekommen, es zu tun, und er würde es bei Gott nicht verkacken. Aber das bedeutete nicht, dass er so tun würde, als möge er ihn. „Wenn ich wüsste, wo verdammt nochmal sie ist, warum sollte ich sie dann rufen?“, schnauzte Jack.
Lucas verzog keine Miene, sein Blick suchte flüchtig die Umgebung ab, bevor er sich wieder Jack zuwendete; es war so viel Zeit vergangen, dass Jack gerade weggehen wollte, um tiefer im Wald zu suchen, als Lucas endlich in derselben nüchternen Art sprach. „Nun, wo verdammt nochmal hast du sie denn verloren?“, sagte er, indem er Jacks Worte nachahmte. Die seltsame Vortragsweise der Worte, so als habe er noch nie ,verdammt nochmal‘ gesagt, verblüffte Jack.
Wie konnte Valerie irgendetwas für dieses Monster empfinden? Ganz zu schweigen davon, mit ihm schlafen? Jack hatte das Gefühl so hetero wie irgend möglich zu sein, aber er konnte nachvollziehen, dass gewisse Männer anziehend waren, aber dieser Typ war so... falsch .
Lucas unterbrach seine Gedanken: „Wir sind in einem Fey-Wald. Sie könnte in ernsthafter Gefahr sein. Sag mir, was geschehen ist! Jetzt!“
Lucas’ mörderischer Blick ließ es Jack kalt den Rücken hinunterlaufen. „Ich dachte, sie machte eine Pinkelpause. Du hast also entschieden, dass die Fey am Leben sind? Was hat sich geändert?“
„Beantworte die Frage oder ich werde dich dazu zwingen. Ich will sie unverletzt.“ Lucas rief
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