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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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Blätter auf. Sie nahm etwas Gas weg und blickte zu den Hinterreifen. Etwas glänzte zwischen Steinen und Erde. Nikki erinnerte sich daran, wie sie die Uhr gefunden hatte, zog die Bremse an und kletterte vom Fahrzeug, um sich die Sache genauer anzusehen.
    Es war ein Ring.
    Der feine goldene Ring sah auf ihrer Handfläche unglaublichfiligran aus, aber tatsächlich war er ziemlich schwer und vermutlich von beträchtlichem Wert. War es ein weiterer Gegenstand, den der Tornado vor zehn Jahren hierher getragen hatte? Nikki war traurig und erstaunt zugleich – traurig wegen der Person, die den Ring verloren, und erstaunt, dass sie ihn zufällig gefunden hatte. Suchte der Mensch, der ihn verloren hatte, noch immer danach? In dem Gold waren keine Inschriften zu erkennen, doch der Ring gab vielleicht noch das eine oder andere Geheimnis preis, sobald er gereinigt worden war. Sie steckte ihn in ihre Tasche, stieg dann auf das Quad und fuhr den Berg hinunter. Sie konnte es kaum erwarten, Porter zu sehen, um ihm ihren Fund zu zeigen.
    Und zwar nur aus diesem einen Grund!
    Vorher war die Fahrt bergab immer schneller gewesen als die Fahrt bergauf. Aber Nikki fuhr langsam, und es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie das Dach der Pension durch die Blätter der Bäume hindurch erblickte. Nachdem sie das Geländefahrzeug dort abgestellt hatte, wo auch Porter es für gewöhnlich parkte, legte sie den Helm in das Staufach und eilte ins Gebäude.
    Zuerst ging sie in der provisorischen Praxis vorbei, um sicherzugehen, dass – wie sie vermutete – kein Patient auf sie wartete. Sie ging hinein, um nach den beiden Tieren zu sehen, die ins Badezimmer gebracht worden waren. Das Kitz lag in der gläsernen Duschkabine. Es schlummerte noch immer vor sich hin, benommen von dem Beruhigungsmittel, das es noch mindestens einen Tag lang davon abhalten sollte, sich auf das Gipsbein zu stellen. Sie beobachtete, wie die Ohren zuckten und der Brustkorb sich gleichmäßig hob und senkte. Das Tier hatte das Gröbste noch nicht überstanden, doch so weit, so gut.
    Vor der Dusche lag Nigel in seinem Hundekörbchen, das Rachel gebracht hatte, und schlief. Er lag auf der Seite, und seine kurzen dicken Beinchen zuckten ab und zu. Eigentlichging es ihm gut genug, um wieder in Rachels Zimmer zu wohnen, aber er schien das Kitz nicht alleinlassen zu wollen. Sobald Rachel ihn weglocken wollte, begann er zu jaulen und zurückzuwetzen, um an dem Reh zu schnüffeln. Für den Augenblick hatte sie zugestimmt, dass er noch in der Nähe bleiben konnte.
    Nikki verließ das Büro und ging in das leere Schlafzimmer nebenan, in dem Porter untergebracht war, um wieder zu Kräften zu kommen. Sie zögerte und fragte sich, ob Rachel möglicherweise bei ihm im Zimmer war. Wahrscheinlich. Sie hob die Hand und klopfte. „Porter? Ich bin’s, Nikki. Störe ich?“
    „Komm rein“, rief er.
    Sie drehte den Knauf und öffnete die Tür. Das Bett, an das er die letzten zwei Tage gefesselt gewesen war, war leer. Die Badezimmertür war weit geöffnet. Porter stand mit freiem Oberkörper an das Waschbecken gelehnt und rasierte sich mit einem Einwegrasierer. Seine Haare und seine Haut waren feucht. „Ich habe Kendall gebeten, mir frische Kleidung und einige Toilettenartikel zu bringen, damit ich mich wenigstens einmal gründlich waschen kann.“
    Ihr Herz hämmerte wie wild, als sie seine breiten Schultern und sein dunkles Brusthaar erblickte. „Du hast schon wieder eine ganz gesunde Farbe“, sagte sie, um zu verbergen, dass sie ihn anstarrte. „Trotzdem solltest du dich ausruhen. Wo ist Rachel?“
    „Sie ist gegangen“, entgegnete er knapp und schnappte sich dann ein Handtuch, um sich das Kinn trocken zu reiben. Er wandte sich zu ihr um. „Hör mal, Nikki. Ich wollte mich für das entschuldigen, was neulich in der Praxis passiert ist.“
    Hitze stieg ihr in die Wangen. „Nicht nötig. Ich bin zu weit gegangen.“
    Er runzelte die Stirn. „Eigentlich wollte ich mich für die Unterbrechung entschuldigen.“
    Sie schluckte schwer. Sinnliche Erinnerungen stürmten auf sie ein. „Wie gesagt: Das ist nicht nötig. Wir sollten das Ganze einfach vergessen.“
    „Aber …“
    „Porter“, unterbrach sie ihn und befürchtete, dass ihr Körper auch jetzt wieder auf ihn reagierte. „Lass es, okay?“
    Er wandte den Blick ab. „Okay.“ Er legte das Handtuch auf den Rand des Waschbeckens. „Wie war der Ausflug?“
    „Der war gut“, erwiderte sie freundlich. „Meine ehemalige

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