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Liebe ist staerker als Rache

Liebe ist staerker als Rache

Titel: Liebe ist staerker als Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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Vergangenheit abgeschlossen hatten.
    „Maddie!“
    Sie drehte sich um.
    „Es tut mir leid …!
    Sie hob die Hand. Sie wollte keine Plattitüden hören. „Nic. Alles okay. Du musst nichts erklären.“
    Dann rannte sie zu ihrem Wagen. Sie wollten mit der Vergangenheit abschließen. Das war geschehen. Und nun war es eben vorbei. Alles andere war Wunschdenken. Aber warum, dachte sie, während sie heimfuhr, tut es so weh?
    Maddie saß am Schreibtisch und las erneut den Vertrag. Letzte Nacht waren sie und Hernan ihn gemeinsam durchgegangen – besser hätten sie es wirklich nicht treffen können. Mit Nics Investition konnten sie alle notwendigen Renovierungen durchführen – und vor allem modernisieren. Etwas, wogegen sich ihr Vater zeit seines Lebens gewehrt hatte – weshalb er letztendlich auch gescheitert war.
    Für Hernan und Maria war gesorgt, zusätzlich würden ein neuer Verwalter und ein neuer Kellermeister eingestellt werden. Und natürlich all die anderen Angestellten und saisonalen Arbeiter, die ein Weingut so benötigte.
    Ich muss diesen Vertrag akzeptieren! So viel war Maddie klar. Nicht nur aus Eigeninteresse, um das Weingut zu retten, sondern auch wegen der sozialen Verantwortung. Die Vasquez waren immer einer der Hauptarbeitgeber gewesen. Außerdem schuldete sie es Hernan und Maria. Sie musste sich eingestehen, dass sie sich von Herzen wünschte, das Weingut wieder zu seinem einstigen Ruhm zu führen. Nur schade, dass sie nicht dabei sein würde, um das zu erleben.
    Schweren Herzens nahm sie den Füller und unterschrieb – und besiegelte damit ihr Schicksal. Sie konnte nicht bleiben, ebenso wenig wie sie einen Rückzieher machen konnte. Aber sie würde nicht ertragen, Nic jeden Tag zu sehen. Jedes Mal aufs Neue zu erleben, wie wenig sie ihm bedeutete. Sie hatte sich ihm mit Leib und Seele verschrieben, sich aber hinter dem Vertrag versteckt.
    Und alles, was jetzt noch übrig war: ein Stück Papier!
    Sie hätte ihm gern noch einen Brief geschrieben, aber letztendlich begnügte sie sich mit ein paar Zeilen:
    Nic, ich erteile Hernan die Vollmacht über das Weingut. Er weiß am besten, was zu tun ist. Deine Maddie
    Sie steckte den Zettel in einen Umschlag und legte ihn – mit einer Nachricht an Hernan – auf den Vertrag. Dann verließ sie ihr Zuhause.
    Nic sah, wie die Morgendämmerung die schneebedeckten Gipfel der Anden in rosarotes Licht tauchte. Er rieb sich das kratzige Kinn. Seine Augen brannten, er hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan.
    Normalerweise erfüllte ihn der Anblick der Weinberge mit tiefer Genugtuung, aber jetzt ließ er ihn kalt. Er konnte sich auf nichts mehr konzentrieren und hatte sogar jegliches Interesse an seiner Arbeit verloren, die bisher seinen Lebensinhalt darstellte.
    Erst gestern hatte Eduardo sich dreimal wiederholen müssen, bevor Nic überhaupt registrierte, dass dieser mit ihm sprach. Und dann hatte er derart barsch geantwortet, dass er sich entschuldigen musste. Es war sonst überhaupt nicht seine Art, die Selbstbeherrschung zu verlieren. Aber offensichtlich hatte sie ihn verlassen.
    Und er wusste auch ganz genau, wann das passiert war. In der Sekunde, als er Maddie in dem Hotel in Mendoza erblickt hatte.
    Unwiderruflich wusste er plötzlich, was er zu tun hatte – seit acht Jahren beherrschte nur eines sein Leben: Maddie.
    Sie hatte ihn Vertrauen gelehrt – und dann sein Herz gebrochen. Und nur sie konnte ihn heilen, ihn wieder lehren, Vertrauen zu haben.
    Seit ihrer Rückkehr war der Eispanzer, der ihn umgab, geschmolzen, obwohl er sich unablässig dagegen gewehrt hatte. Der Schmerz, der folgte, war unerträglich, aber so notwendig wie die Luft zum Atmen.
    Er war schon im Jeep und auf dem Weg zu ihr, bevor er überhaupt realisierte, was er da tat. Daher entging ihm auch das Taxi, das ihm entgegenkam. Als er ihr Haus betrat, fühlte es sich seltsam leer an. Schlagartig wurde ihm bewusst, warum.
    Er ging ins Büro und sah die Umschläge. Er riss den an ihn gerichteten Umschlag auf und las die Notiz. Dann nahm er den Vertrag und blätterte zur letzten Seite: Maddie hatte unterschrieben!
    Mit einem wütenden Aufschrei warf er den Vertrag an die Wand. Die Blätter stoben durch den Raum. Dann rannte er aus dem Haus. Auf seinem Gesicht lag ein wild-entschlossener Ausdruck.
    Maddie stand in der Schlange vor dem Flugschalter und zählte ihr Geld. Es müsste für ein Ticket reichen. Sie hoffte, ihre Tante in Buenos Aires würde sie ein paar Wochen aufnehmen

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