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Liebe ist staerker als Rache

Liebe ist staerker als Rache

Titel: Liebe ist staerker als Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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auf Abstand zu halten.
    Maddie nahm die Welt nur durch einen Schleier dumpfer Betäubung wahr. Nur so war es ihr möglich, die Ereignisse der letzten Nacht zu verdrängen.
    Das Haus kam ihr leer vor ohne Maria und Hernan. Sie hatte kurz mit ihm telefoniert und erfahren, dass Maria operiert werden müsse.
    Eine innere Unruhe ergriff sie angesichts des bevorstehenden Besuchs. Sie beschloss, die Vorräte im Keller zu inspizieren. Nic würde sicher erwarten, dass sie würde loslegen können, sobald ihr das Geld zur Verfügung stünde. Schließlich ging es ab jetzt zwischen ihnen nur noch ums Geschäft.
    Nun, da sich ihre Hoffnungen erfüllt und sie einen Investor gefunden hatte, ließ sie alles seltsam gleichgültig.
    Stattdessen schweiften ihre Gedanken zu der vergangenen Nacht. Wie sicher und geborgen sie sich in Nics Armen gefühlt hatte. Das Gefühl der Liebe, das sie erfüllt hatte. Sie versuchte, sich einzureden, dies rühre nur daher, weil es das „erste Mal“ war.
    Entschlossen schob sie diese Gedanken wieder beiseite und konzentrierte sich auf die Inventur. Ihre heimliche Hoffnung, noch ein Fass ihres preisgekrönten Weines zu entdecken, erfüllte sich leider nicht. Steif richtete sie sich auf, als sie eine ungehaltene Stimme hörte, die ihren Namen rief.
    Am liebsten hätte sie sich, wie damals als Kind, hinter den Fässern versteckt. „Hier unten“, rief sie stattdessen.
    Allein beim Geräusch seiner Schritte bekam sie Schmetterlinge im Bauch. Und als sie ihn dann sah – in Jeans, einem legeren Hemd und dem etwas zu langen Haar – überlief sie eine Gänsehaut.
    „Verdammt noch mal! Wie soll man dich denn finden? Hast du kein Handy?“ Er brach ab und betrachtete forschend ihr Gesicht. Zu ihrem Entsetzen spürte Maddie, dass ihr die Tränen in die Augen schossen.
    „Jetzt hast du mich ja gefunden“, stieß sie heiser hervor.
    Nic versuchte, seinen Ton zu mäßigen. „Ich meine ja nur … Ich konnte dich nicht finden. Ich habe überall gesucht. Wenn dir nun etwas passiert wäre, du dir zum Beispiel den Fuß verstaucht hättest …“ Er brach ab. „Ich muss doch wissen, wo du bist!“
    Maddies Herz machte einen kleinen Hüpfer. Sofort rief sie sich jedoch zur Ordnung. Sie trat einen Schritt zurück. „Gib dir keine Mühe. Du brauchst nicht so zu tun, als machtest du dir Sorgen um mich. Du willst doch nur nicht deine Zeit damit verschwenden, mich suchen zu müssen. Hast du den Vertrag dabei?“
    Nic wurde blass, fing sich jedoch sofort wieder. „Er ist oben. Im Büro deines Vaters.“
    Um sich wieder zu sammeln, ließ er ihr den Vortritt. Er war wirklich fast verrückt vor Angst gewesen, als er sie nirgends entdecken konnte. Bei all diesen veralteten Maschinen konnte ja wer weiß was passiert sein! Und als sie dann unbeschadet vor ihm stand, hätte er weinen können vor Erleichterung.
    Er beobachtete sie, als sie den Vertrag durchlas, schluckte und ihr das Blut in die Wangen stieg. Gut, dachte er, so cool, wie sie tut, ist sie also doch nicht.
    „Wir müssen warten, bis Hernan zurück ist. Ich möchte das erst mit ihm durchgehen.“
    Nic fühlte sich plötzlich wie erlöst. Ein Aufschub! Eine Galgenfrist! Er hasste diesen Vertrag plötzlich von ganzem Herzen. Er wollte ihn überhaupt nicht mehr – er wollte nur noch Maddie.
    Misstrauisch sah diese ihn an, als er an den Schreibtisch trat und sich mit beiden Händen darauf abstützte. „Einverstanden. Aber bis dahin, bis der Vertrag unterzeichnet ist, ist unsere Abmachung noch nicht vorbei.“
    „Was ist nicht vorbei?“ Sie wurde leichenblass.
    Nic kam um den Schreibtisch herum, zog sie hoch. „Das hier!“
    Seine Arme schlossen sich um sie, er drückte sie an sich, dass ihre Körper förmlich verschmolzen. Maddie ballte die Hände zu Fäusten und versuchte, nach ihm zu schlagen. Aber gegen seine heißen Küsse hatte sie keine Chance, und ihr Widerstand erlahmte.
    „Nic! Nicht!“ Sie stöhnte auf.
    Als Antwort darauf hob er sie hoch. Sie stieß einen erschreckten Schrei aus. „Wo ist dein Zimmer?“
    Maddie fühlte sich innerlich wie zerrissen. Ihr Körper sehnte sich nach diesem Mann – ihr fielen tausend Gründe ein, warum das absolut unvernünftig war. Und doch – der Moment hatte einen ganz eigenen Zauber. Zum ersten Mal schien so etwas wie die „Leichtigkeit des Seins“ zwischen ihnen zu herrschen.
    „Erster Stock, zweite Tür rechts.“
    Sobald Nic die Tür zu dem karg eingerichteten Zimmer aufstieß, hörte die Zeit auf zu

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