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Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Titel: Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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geistesabwesend mit ihren Fingern durch das Blut an seiner Seite. „Wie viele wurden deinetwegen nie geboren? Du verstehst die Bedeutsamkeit deiner Bosheit nicht. Aber ich kann sie dir zeigen. Lass uns am Anfang beginnen, ja?“ Und sie hob ihren Finger an ihren Mund, saugte sein Blut, aktivierte die Verbindung zwischen ihnen und glitt in seine Gedanken.
    Das Verließ verschwand und wurde zur Welt draußen. Eine gefrorene, mit Schnee bedeckte Landschaft. Sie brachte seine Erinnerungen zum Vorschein, und es war, als wären sie real, als passierten sie ihm jetzt. Ein Dorf... er erinnerte sich daran.
    Es war das erste Dorf von Anderen, das er gefunden hatte. Er war seit weniger als fünf Jahren ein Vampir gewesen. Seine Füße stapften durch den Schnee zur ersten Hütte; Rauch stieg aus dem Schornstein auf. Er zog sein Schwert, fühlte die Richtigkeit dessen, was er gleich tun würde, fühlte das Verlangen zu töten. Abzuschlachten. Das war es, was sie ihn sehen lassen wollte, was sie ihn erneut erleben lassen wollte, jedes Gesicht, das er im Laufe der Jahre getötet hatte. Er schnitt tief durch die Schulter eines Mannes und fühlte den Schmerz davon auf seiner eigenen Haut.
    Lucas schrie vor Todesqualen.
    Virginias Worte drangen aus der Ferne zu ihm, als würden sie von dem kalten Wind um ihn herum getragen werden. „Es ist nicht real. Es fühlt sich nur real an. Das Schöne daran ist, dass ich dich quälen kann, aber du nicht schwächer wirst. Es wird keine Spuren geben, keinen Kraftverlust, aber es wird dir trotzdem weh tun . Nicht genug. Niemals genug. Aber es ist ein Anfang“, sagte sie.
    Er sah sie gehen, von ihm weg gehen, und das Verließ entschwand seinem Blick, als er von seiner Vergangenheit weggespült wurde; ein Tod nach dem anderen sickerte in sein Bewusstsein, strömte durch seinen Körper und zermalmte seine Knochen. Und als die Tränen flossen, und er vor Schmerz aufschrie, war alles, was er dachte, dass er es verdiente.

    *****

    Valerie fühlte sich krank.
    Sie schwitzte und ihr war feuchtkalt, und sie hatte das Gefühl, dass gleich etwas Schlimmes passieren würde. Als ob die Welt gleich enden oder sie gleich sterben würde. Sie nahm einen tiefen Atemzug und ging zur Klimaanlage, versuchte, das Klassenzimmer kälter zu machen.
    Ihre Schüler schrieben gerade einen Test und danach konnte sie gehen, nach Hause gehen und was machen? Im stillen Kämmerlein durchdrehen? Einen Panikanfall kriegen oder hysterisch schreien?
    Endlich klingelte es, und sie ging nach Hause; das Gefühl von Angst, Furcht und Schmerz verzehrte sie. Sie legte sich auf das Bett und war froh über die Dunkelheit. Sie erinnerte sich nicht daran, die Vorhänge zugezogen zu haben, aber das musste sie wohl getan haben. Du musst die Vorhänge immer zugezogen halten , dachte sie und stellte es nicht in Frage.
    Sie schloss die Augen, und eine Vision wie ein Lichtblitz flackerte hinter ihren Augenlidern auf. Ein Mann: groß, breitschultrig, golden und schön. Er war ohne Hemd, blutbedeckt; der Körper bäumte sich auf, während er vor Schmerz schrie. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, und Tränen strömten ihm die Wangen hinunter. Ihre Gefühle der Unrichtigkeit und Furcht wurden stärker, sodass sie schreien oder weinen wollte — plötzlich willens alles zu tun, damit es aufhörte.
    Sie richtete sich ruckartig auf und schaltete das Licht an. Er war nicht real. Es ergab keinen Sinn. Sie musste sich verdammt nochmal zusammenreißen. Zum Arzt gehen und Alprazolam besorgen. Sie konnte sich vorstellen, was sie sagen würde — sie fühlte sich panisch, und wenn sie die Augen schloss, sah sie den heißesten Mann aller Zeiten, blutend und halbnackt, wie er gerade gefoltert wurde.
    War sie plötzlich Sadistin geworden? Hatte sie zu viele perverse Sadomaso-Romane gelesen, und war das der Preis dafür?
    Sie stand auf und ging zum Fenster, bereit, die Vorhänge aufzuziehen und etwas Licht hereinzulassen.
    Plötzlich war sie in der Küche. Was mache ich hier? Wonach suche ich? Valerie ging zum Küchenschrank und öffnete ihn mit zitternden Händen. Sie musste heruntergekommen sein, um Wasser zu holen. Das war die einzige Erklärung.
    Sie nahm einen Becher und verspürte den Drang ihn zu werfen, alles aus dem Küchenschrank zu nehmen und zu zerstören, das ganze Haus in Trümmer zu legen. Sie packte den Becher fest, so fest, dass ihre Finger weiß wurden, öffnete dann die Hintertür und lief auf die Terrasse hinaus.
    „Mach das nicht! Es ist

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