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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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lassen, eines aus smaragdgrünem Satin, und sie umrahmte den tiefen Ausschnitt mit einer feinen Spitze, die einmal seiner Mutter gehört hatte. Sobald sie allein im Zimmer waren, entfernte Jess den Spitzenbesatz aus ihrem Ausschnitt und beugte sich so oft über ihn, daß ihr der Rücken zu schmerzen begann. Doch zu beobachten, wie er dabei ins Schwitzen kam, war eine mehr als reichliche Entschädigung für ihre Rückenschmerzen.
    Beim Dinner schnitt sie das Fleisch für ihn vor, zwang ihn mit vorwurfsvollem Fingerheben, sein Gemüse aufzuessen, verbot den Kindern, ihm auf den Bauch zu springen, und bemühte sich überhaupt, jedermann kund zu tun, was für ein Schwächling er doch sei.
    Eleanor verfolgte das alles mit wütenden Blicken, während Sophys Augen vor Vergnügen strahlten. Sie erklärte sogar, daß sie ihren Aufenthalt zum zweitenmal um ein paar Tage verlängern werde.
    Weder Marianna noch Pitman schien etwas ungewöhnliches an Jessicas Betragen zu finden.
    Außerdem ließ Jess keine Gelegenheit aus, Alex zu sagen, wie froh sie sei, daß er nicht der Schwarze Rebell war. Im gleichen Atemzug erzählte sie ihm auch wenn er der Schwarze Rebell wäre, würde sie auch sein schwarzes Kostüm ausborgen und mit ihm reiten. Sie bemühte ihre Phantasie, um ihm auszumalen. was für ein herrliches Paar sie doch als »Mr. und Mrs. Schwarzer Rebell« abgeben würden. Und sollte man sie schließlich aufhängen, würden sie in benachbarten Schlingen Seite an Seite pendeln.
    Jedesmal, wenn sie das in den glühendsten Farben schilderte, wurde Alex eine Idee bleicher und Jess eine Idee wütender auf ihn. Wie konnte er sie nur für so dumm halten?
    Am Nachmittag des dritten Tages deutete sie Alex auf eine Weise, die er nicht mißverstehen konnte, an, daß sie sich zur Höhle am Strand begeben würde. Er war so niedergeschlagen, daß sie es ihm dreimal sagen mußte, ehe er zuhörte.
    Sie ging in das Gemeinschaftszimmer, wo sich Eleanor über das Herdfeuer beugte.
    »Du solltest jetzt endlich damit aufhören«, zischelte Eleanor. »Dieser Mann verehrt dich, und du tust ihm furchtbar weh. «
    »Ich habe seinetwegen auch ein paar Tränen vergossen. « Jessica steckte eine Sumach-Wurzel auf einen Spieß und begann diese zu rösten.
    »Was hast du denn jetzt wieder vor? «
    »Ich bereite eine kleine >Medizin< für meinen Gatten vor«, gab Jessica zurück, lächelte ihre Schwester an und warf die verkohlte Wurzel in einen Topf voll kochendem Wasser. Sie schälte die am schlimmsten verkohlten Stellen von der Wurzel und brachte sie dann Alex.
    »Trink das, Liebster«, sagte sie in einem Ton, wie man ihn ältlichen, gebrechlichen Personen gegenüber anschlägt. »Danach wirst du dich gleich besser fühlen. « Sie reichte ihm eine Schüssel mit dem warmen Wurzelsud.
    Alex roch daran und verzog das Gesicht.
    »Aber, aber, du mußt doch deine Medizin einnehmen. Sei ein braves Kind und trink das aus. « Sie drehte ihm so weit den Rücken zu, daß sie ihn gerade noch aus dem Augenwinkel beobachten konnte, und sah, daß er die übelriechende Flüssigkeit aus dem Fenster schüttete.
    Als sie sich ihm wieder zuwandte, lächelte sie und nahm ihm die leere Schüssel ab. »Braver Junge, und nun leg dich hin und schlaf ein bißchen. Mama hat ein paar Dinge zu erledigen. «
    Keine zwei Minuten später war Jessica aus dem Haus und rannte hinunter zu Farriers Cove. Sie überlegte, daß Alex zuerst hinüber zur Geisterinsel rudern, sich dort umziehen mußte und dann erst zu ihr kommen konnte. Sie wußte so sicher wie das Amen in der Kirche, daß der Schwarze Rebell sich am Strand bei der Höhle zeigen würde. Und sie war auf ihn vorbereitet.
    Jess war so froh, ihn wiederzusehen, daß sie nicht wußte, ob sie ihren Plan auch durchzuführen vermochte. Als er auf sie zurannte, sah sie zum erstenmal, wie ähnlich er Alexander war. Ihre Hände waren die gleichen; der Schwarze Rebell hatte den Gang der Montgomerys — leichtfüßig und die Schultern nach hinten gezogen —, auch die Lippen hatten denselben Schnitt.
    Jess öffnete die Arme für den Schwarzen Rebellen. Wie hatte sie nur übersehen können, daß Alexanders Mund mit dem des Schwarzen Rebellen identisch war? Wie hatte sie sich nach dem Mund des einen sehnen und den des ändern verschmähen können?
    Der Schwarze Rebell war mit seinen Händen überall zugleich, und Jess mußte sich zwingen, ihm rasch zu sagen, was sie sich zurechtgelegt hatte, weil sie sonst schwach wurde.
    »Sein Haar ist zwar

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