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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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wieder ein wenig gewachsen, aber noch so dünn, daß es einem leid tun kann. Und er riecht so schrecklich aus dem Mund, als würde er innerlich verfaulen. «
    Die Zähne des Schwarzen Rebellen knabberten an ihrem Hals.
    »Was? « murmelte er.
    Sie hatte einige Mühe, ihre Gedanken beisammenzuhalten. »Ich fürchte, mein Mann stirbt. Bitte halt mich fest. Es tut so gut, so starke Arme auf dem Leib zu spüren. Alex ist so schwach, daß ich seine Arme festhalten muß, damit sie nicht abfallen. Oh, bitte, liebe mich. «
    Er ließ die Bänder an der Vorderseite ihres Kleides, die er gerade aufknüpfen wollte, wieder los. »Ich soll mit dir schlafen? Aber du bist doch eine verheiratete Frau — verheiratet mit einem anderen Mann. « Er wich ein wenig vor ihr zurück.
    »Ich glaube, Alex würde das verstehen. « Sie griff mit beiden Händen nach ihm.
    »Er würde verstehen, daß ein anderer Mann mit seiner Frau schläft? Kein Mann hat dafür Verständnis. « Nun wich er sogar einen Schritt zurück.
    »Es ist doch nicht so, als wäre er wirklich ein Mann. Kein gesunder, vollständiger Mann, meine ich. « Sie schlang ihre Arme um seinen Hals.
    Der Schwarze Rebell löste ihre Hände aus seinem Nacken. »Vielleicht kommt er hierher und sucht dich. «
    »Nein. Ich habe ihm einen Schlaftrunk gegeben. Er wird die ganze Nacht hindurch schlummern wie ein Toter. Er wird uns nicht stören. «
    »Du hast ihn vergiftet? « fragte er entsetzt.
    »Nur betäubt. Ich wollte Zeit für unser Zusammensein gewinnen. Ich wußte, daß du heute abend zu mir kommen würdest. Ich spürte es. Komm her zu mir. Wir haben die ganze Nacht für unsere Liebe. «
    »Ich glaubte, du wärest eine ehrenhafte Frau, Jessica Taggert. Aber nun muß ich erkennen, daß du das nicht bist. «
    »Und wer bist du, daß du mir von Ehre sprechen kannst? Du, der du mich ermutigt hast, einen anderen Mann zu heiraten? Du, der in meiner Hochzeitsnacht heimlich in mein Zimmer schlich, während mein armer, gebrochener Ehemann nur wenige Schritte entfernt im Bett lag? «
    »Bei einem Mann ist das anders. «
    »Einen Teufel ist es das! « fauchte sie, ihn noch mehr schockierend. »Geh — verschwinde aus meinen Augen! Da ist mir mein kahlköpfiger, aus dem Mund riechender, erbärmlich küssender Mann doch lieber als du. Er hat wenigstens Verstand. « Damit verließ sie die Höhle.
    Als sie wieder beim Montgomery-Haus anlangte, hatte sie doch einige Gewissensbisse. Schließlich mußte Alex darunter leiden, daß er sie liebte. Er hatte Angst, sich ihr als Schwarzer Rebell zu offenbaren, weil sie ihn dann hassen könnte.
    Doch sogleich fielen ihr wieder die vielen Niederträchtigkeiten ein, die er ihr entweder als Alex oder als Schwarzer Rebell angetan hatte, und ihre Entschlossenheit, ihn das büßen zu lassen, kehrte zurück.
    Am nächsten Morgen lauerte ihr Eleanor im Flur auf.
    »Jessica, was du da mit Alexander treibst, muß so fort aufhören. Er sieht jeden Tag schlechter aus. Und warum haucht er nun ständig in die Hände und riecht daran? Und heute morgen fragte er mich, ob das Tragen einer Perücke einem das Haar verderben könne. «
    Jess lächelte. »Ich tue ihm nichts, was er nicht verdient. Wenn ich bedenke, welches Elend ich seinetwegen ertragen mußte... «
    »Ja, welches Elend ihr euch gegenseitig bereitet habt. Ich denke, du solltest ihm sagen, daß du Bescheid weißt. «
    »Noch nicht. «
    »Jessica, wenn du es ihm nicht bald sagst, wird nicht mehr viel von ihm übrig sein. Er weigert sich, etwas zu essen, was du ihm gekocht hast. «
    Jessica lachte.
    »Hast du etwa dem Schwarzen Rebellen erzählt, du würdest Alex vergiften? «
    »Etwas Ähnliches. «
    Sie ging, immer noch lächelnd, durch den Flur, als John Pitman sie aufhielt. Sie tat in der Regel alles, um ihm aus dem Weg zu gehen, und sie war froh, daß das Haus der Montgomerys groß genug dafür war.
    »Ich möchte die Höhle am Strand kaufen, die Ihnen gehört. «
    »Was? « fragte Jessica, nicht sicher, ob sie richtig gehört hatte. Die Höhle in der Nähe der Taggertschen Hütte war so gut wie nichts wert.
    Pitman wiederholte seine Bitte und bot ihr diesmal eine hübsche Summe Goldes dafür.
    Wenn sie jemals einen Funken Verstand besessen hatte, war es nun Zeit, ihn auch zu gebrauchen, überlegte Jessica. »Verkauft«, sagte sie lächelnd. »Die Höhle gehört Ihnen. « Und ich werde mich nach Kräften bemühen, herauszufinden, warum du die Höhle haben wolltest, dachte sie bei sich.

Kapitel 22
    Jessica

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