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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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denke schon. «
    Es folgte ein längeres Schweigen. Und sie warf einen Seitenblick auf Alexander und bemerkte, daß er lächelte. Er sah gar nicht so übel aus, obwohl sein Gesicht größtenteils von dieser enormen Puderperücke verdeckt war. Zweifellos rasierte dieser vorwitzige Diener, der ihn versorgte, ihm jeden Morgen den Kopf. Natürlich waren die Kleider, die er trug, und dieser Bauch, den er vor sich herschob, unglaublich lächerlich. Selbst Abigail, die fast jeden Mann mochte, zumal einen reichen, ignorierte Alexander.
    Alex entfernte mit einem zufriedenen Lächeln seine seidene Jacke und streckte sich auf dem Baum aus, wobei sein dicker Bauch in die Höhe stand wie ein Stück Walspeck, das auf den Wellen trieb. »Verrate mir mal, was du von dem Schwarzen Rebellen hältst. «
    Jessica sah einen Moment nachdenklich vor sich hin. »Er liebt den Ruhm. Warum würde er sonst mitten durch die Stadt reiten, wo ihn jeder sehen kann? «
    »Vielleicht war das von ihm beabsichtigt. Vielleicht wollte er die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenken, damit Ben inzwischen seinen Tee in Sicherheit bringen konnte. Du hast doch sicherlich davon gehört, daß Ben, seine Frau und seine vier Kinder mitten in der Nacht die Stadt verlassen haben, nicht wahr? Glaubst du nicht, daß der Schwarze Rebell ihnen die Chance geben wollte, sich Pitmans Zugriff zu entziehen? «
    »Sprich in meiner Gegenwart nie mehr den Namen dieses Mannes aus! Du läßt dir doch von ihm Geld geben! «
    Als sie an ihm Vorbeigehen wollte, fing er ihr Handgelenk ein, legte die Finger darum, ohne jedoch fest zuzupacken. »Ist dir noch nie der Gedanke gekommen, daß ich eine Kontrolle über die Einnahmen meines geschätzten Schwagers habe, wenn ich ihm fünfundzwanzig Prozent von seinem Gewinn abnehme? Damit bin ich gewissermaßen sein Geschäftspartner und habe das Recht, seine Bücher einzusehen. Ich könnte sogar, wenn er anfängt, mir sein Vertrauen zu schenken, herausfinden, wessen Schiff er als nächstes beschlagnahmen möchte. « Er ließ ihr Handgelenk wieder los.
    »Nein, dieser Gedanke ist mir nie gekommen«.
    Alex verschränkte die Hände im Nacken. »Dann denk mal jetzt darüber nach. «
    Jess legte die Muscheln in den Korb und sah aus den Augenwinkeln zu ihm hin. Seine fetten Schenkel überdehnten fast den Stoff seiner gelben Beinkleider, und sein Bauch drohte zwei Knöpfe seiner Weste abzusprengen.
    »Was den Schwarzen Rebellen betrifft, lohnt es nicht, über ihn nachzudenken. Er wird nicht den Mut haben, noch einmal zu erscheinen, Pitman sitzt ihm jetzt im Nacken. «
    »Und du bist natürlich überzeugt, daß Pitman gerissener ist als der Schwarze Rebell. «
    Es fiel ihr schwer, ohne Haß an den Schwarzen Rebellen zu denken, der ihr diese Schmach angetan hatte. »Er ist ein Prahlhans. Ich hoffe, ich sehe ihn nie wieder«
    »Du hast keine Ahnung, wer er ist? Schließlich hast du ihn ja aus nächster Nähe betrachten können. «
    »Nicht die geringste Ahnung — aber ich würde ihn bestimmt wiedererkennen, wenn ich ihn noch einmal sehe. Er hat einen sehr grausamen Mund. Oh nein! « jammerte sie jetzt, auf das Meer hinausblickend. Sie hatte eines von ihren zwei kostbaren Fischernetzen auf einem Felsen zum Trocknen ausgebreitet, und nun schleppte eine der vielen Langusten, die von der Flut an den Strand getragen wurden, das Netz mit sich fort. Sie haschte danach, verfehlte es und watete ins Meer hinaus.
    Alex war im Nu auf den Beinen. Doch dann zügelte er sich rasch, als er ihr nachlaufen wollte. Er mußte schließlich seiner Rolle treu bleiben. »Jessica, willst du deinem Netz bis China nachschwimmen? «
    Sie blieb, bis zu den Hüften im eiskalten Wasser, stehen und sah zu, wie das Netz vom Strand wegtrieb. »Ich glaube, ich kann es noch einfangen, wenn ich dort auf die Felsplatte steige. « Sie warf Alex einen abschätzenden Blick zu. »Könntest du meine Füße festhalten, während ich mich von der Platte hinunterhängen lasse? «
    Alex nickte und vermied es, auf ihr durchnäßtes Hemd hinunterzusehen, das an ihren Brüsten klebte. »Ich glaube, das schaffe ich. «
    »Ich bin ziemlich schwer. «
    Er wischte seine verschwitzten Handflächen an seinen ausgestopften Hosenbeinen ab. »Wir wollen es versuchen. «
    Jess streckte sich auf dem Gras aus und benutzte beide Arme, um sich über den Felsrand zu schieben.
    Alex stand über ihr. Die weiten Beinkleider ihres Matrosenanzugs klebten an ihren Schenkeln, und der nasse Stoff zeichnete jede Kurve

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