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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Spaten in den steinigen Boden, packte eine Muschel und warf sie in die Richtung, wo ihr Korb stand.
    »Das sind doch nicht deine Feinde. «
    Sie blickte hoch und sah Alexander Montgomery vor sich stehen. Die Sonne spiegelte sich in der gelben Seide seines Rocks.
    »Bist du gekommen, um mich auszulachen? « Sie funkelte ihn böse an. »Hat euch dieser Morgen nicht gereicht? Mußtest du mir nachschleichen, damit du dich noch persönlich über mich lustig machen kannst? « Sie zog wieder eine Muschel aus ihrem Versteck im Sand. Sie hatte sich nach Kräften bemüht, diesen Morgen zu überleben, aber das war nicht einfach gewesen. Kaum hatte sie das Empfangszimmer im Montgomery-Haus betreten, als sich dort alle Versammelten vor Lachen gebogen hatten. Die Männer schienen über einen unerschöpflichen Vorrat an Waschküchen-Witzen zu verfügen, und Mr. Coffin hatte am lautesten gelacht.
    Dann war Alexander mit schlafverklebten Augen in das Zimmer gekommen, und alle hatten sich beeilt, ihm von den fabelhaften Heldentaten dieses großartigen Schwarzen Rebellen zu erzählen. Wenn man den Leuten glauben konnte, war der Schwarze Rebell außerordentlich groß (über eins achtzig), hübsch (»die kleine Abigail Wentworth ist seinetwegen ohnmächtig geworden«), und ein ausgezeichneter Degenfechter. Jessica hätte dazu natürlich schweigen können. Doch sie konnte der Versuchung nicht widerstehen, auf die Tatsache hinzuweisen, daß der Schwarze Rebell gar keinen Degen gezogen, geschweige denn seine Geschicklichkeit mit diesem Instrument bewiesen habe. Das hatte die allgemeine Aufmerksamkeit wieder auf sie gelenkt. Sie hatten gesagt, sie würdige wohl nicht die Tatsache, daß dieser Mann sein Leben riskierte, um anderen zu helfen.
    Jessica hatte den Korb und die Schaufel genommen, die Eleanor zum Muschelgraben benutzte, und war damit zu ihrem privaten Strand gerannt. Nun war ihr Alexander nachgegangen, um ihr auch noch diese Zuflucht zu nehmen.
    »Wenn du gekommen bist, um mich zu verspotten, kann ich auf deine Anwesenheit verzichten«, sagte sie, die Hände in die Hüften gestemmt.
    Alex setzte sich auf einen umgestürzten Baum. »Ich bin nicht gekommen, um dich auszulachen. Ich wollte dir nur sagen, daß du nicht verdient hast, was der Schwarze Rebell gestern mit dir machte. Ich glaube, der Schwarze Rebell hat dir unrecht getan. «
    Jessica funkelte ihn noch eine Weile an, schloß dann den Mund und attackierte wieder ein Muschelversteck. »Du hast riskiert, dir deine hübschen Kleider schmutzig zu machen, nur um mir das zu sagen? Warum? Was willst du von mir? Fünfundzwanzig Prozent Beteiligung an dem, was ich verdiene? «
    Alexanders Stimme war sehr gelassen, als er antwortete: »Ich weiß, wie es ist, wenn die ganze Stadt dich für etwas auslacht, was du nicht zu vertreten hast. «
    Jessica sah ihn an und erinnerte sich nur allzu gut daran, wie sie ihn zum Gespött der ganzen Stadt gemacht hatte, als er nach Warbrooke zurückgekehrt war. Sie bekam feuerrote Wangen und grub noch eine Muschel aus.
    »Es tut mir leid. Vielleicht habe ich mich damals zu sehr ereifert. Aber jeder sagte, daß einer von den Montgomery-Jungs nach Hause käme und alles wieder in Ordnung brächte. Ich dachte, das wäre eine kindische Idee, und als ich dich sah... « Sie hielt inne und sah ihm ins Gesicht. »Es tut mir leid, daß ich dich ausgelacht habe. «
    Sie fuhr fort, nach Muscheln zu graben, doch diesmal ohne großen Zorn.
    »Findest du nicht, daß ich einen guten Schneider habe? « fragte Alex. »Ich könnte ihm sagen, daß er etwas für dich nähen soll. Vielleicht etwas Blaues, das zu deinen Haaren paßt? «
    Jess hatte eine scharfe Erwiderung auf der Zunge, aber als sie in sein lächelndes Gesicht blickte, steckte dieses Lächeln sie an. »Wie viele Muscheln würde ich wohl graben müssen, bis ich ein blaues Seidenkleid bezahlen könnte? «
    »Du könntest es nicht mit Muscheln bezahlen. Es würde dich deine Freundschaft kosten. Du müßtest lediglich damit aufhören, die Stadtleute aufzufordern, ihren Spott über mich auszugießen, und ich kaufe dir das Kleid. «
    »Oh! « Eine Welle von Schuldgefühlen ging über Jessica hinweg. Sie hatte nicht daran gedacht, wie es Alexander zumute sein mußte, wenn er sich dem Spott einer ganzen Stadt ausgeliefert sah — doch nun kannte sie dieses Gefühl nur allzugut. »Bitte, kaufe mir ein Kleid«, sagte sie, auf ihre Schaufel hinunterblickend.
    »Dann können wir also Freunde sein? «
    »Ich... ich

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