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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Kleider vom Leib geschält. Und hinterher… «
    Alex warf seinen Striegel in den Schmutz und ging auf Nick los. »Sie ist nicht so eine! Sie ist mutig und großzügig und intelligent und… «
    »Aber der Schwarze Rebell hat ihr das Kleid zerrissen. Vielleicht solltest du ihn zum Duell herausfordern«, sagte Nick mit einem Augenzwinkern.
    Alex stand mit geballten Fäusten über Nick, doch dann wurde er sich seines absurden Verhaltens bewußt. Er drehte sich wieder zu seinem Rappen um. »Ich mag der Schwarze Rebell sein, aber gleichzeitig bin ich auch Alexander. «
    »Ah, das alte Dilemma, ob eine Frau den Mann an sich liebt oder das, wofür sie ihn hält. Vielleicht fühlt die Lady sich hin-und hergerissen zwischen der Seele eines Mannes und seinen Küssen. Für was, meinst du, wird sie sich entscheiden? «
    Alexander gab seinem Freund darauf keine Antwort, weil er sich nicht schlüssig war, welchem der beiden Männer, die er darstellte, sie seiner Meinung nach den Vorzug geben sollte.
    Er lachte laut, während er darüber nachdachte. »Was kümmert es mich, wie Jessica Taggert sich entscheidet? Ich bin ihr dankbar, weil sie dem Schwarzen Rebellen geholfen hat. Daß sie mir geholfen hat, meine ich. Sie ist hübsch und begehrenswert. Doch das gilt für die Hälfte aller unverheirateten Frauen dieser Welt. Mein Vater hat mir gestern abend nahegelegt, möglichst bald zu heiraten und einen Erben oder zwei zu produzieren. Er wünsche nicht ohne Enkelkinder von dieser Welt abzutreten, sagte er. Ich fürchte, er verbringt zuviel Zeit mit dem jungen Nathaniel. «
    »Erwähne nicht den Namen dieses Lümmels in meiner Gegenwart! « schnaubte Nick. »Er weicht Eleanor nicht von der Seite. Gestern, als ich… « Nick hielt inne und lächelte bei einer Erinnerung, die er offenbar nicht mit seinem Freund teilen wollte. »Ich hätte es viel leichter, wenn dieser Fratz mir nicht dauernd im Weg stünde. « Nicks Kopf ruckte in die Höhe. »Warum heiratest du nicht einfach deine Jessica? «
    »Als was? Als der Schwarze Rebell oder als Alexander, den sie für fett und faul hält? Der Schwarze Rebell würde sich ihr Jawort holen müssen, während er von einer Rahe zur anderen hüpft, um den Musketenkugeln der Soldaten zu entgehen, und Alex würde sich niemals entschließen können, welchen Rock er zur Trauung anziehen soll. Ich würde meinen, daß sie keinen der beiden haben möchte. «
    »Ah«, sagte Nick.
    »Und was soll das bedeuten? «
    »Ah. Nicht mehr und nicht weniger. «
    Alex zog seinem Rappen noch einmal die Drahtbürste durchs Fell. »Morgen wird Alexander Montgomery den Brautwerber machen. Es gibt neben Mistress Jessica noch andere Frauen in dieser Stadt. Süße, folgsame, herzige Frauen — Frauen, die einen Mann nach seinen inneren Werten beurteilen. Ich mag zwar nicht so gut aussehen, wenn ich ausgepolstert bin und eine Perücke trage, doch es steckt ein Mann in mir. Jessica wird erleben, daß es Frauen gibt, die weiter blicken als nur bis zum Ende einer Stoffbahn aus Seide. «
    »Dann hast du ein größeres Vertrauen zu den Frauen als ich. «
    »Ich habe nur zu Jessica Vertrauen. Sie hat mehr Verstand als die meisten Frauen. «
    »Das gilt auch für ihre Schwester. Doch zuweilen hakt er bei ihr aus. «
    »Leider auch bei Jessica. Wie kann sie nur so blöde sein, nicht zu erkennen, daß ich… «
    Und die beiden führen fort, das Klagelied aller Männer zu singen.
    Eleanor versuchte, ein Dinner am selben Tisch vorzubereiten, wo Jessica ihre Abrechnungen machte.
    »Würdest du dich bitte etwas mehr vorsehen? « schnaubte Jess, als Eleanor beim Rühren ein wenig Teig auf eines von Jessicas kostbaren Papieren verspritzte. »Ich glaube nicht, daß der alte Clymer die Spalten seines Kontobuchs mit Sauerteig gefüllt haben möchte. «
    »Dem ist es egal, womit du seine Spalten füllst. Er sucht nur einen Vorwand, um dich zu sehen. Daß er seine rechte Hand verletzt habe, war eine faule Ausrede. Gestern sah ich ihn mit einer Axt beim Holzhacken. «
    »Ob er eine verwundete Hand hat oder nicht — jedenfalls können wir das Leder aus seiner Gerberei gut gebrauchen. Die Kinder müssen Schuhe für den Winter haben. «
    Eleanor führ fort, den Teig in der großen hölzernen Schüssel zu rühren. »Jess, hast du Alexander in letzter Zeit gesehen? «
    »Nein, ich habe zuletzt vor einer Woche mit ihm gesprochen. «
    »Ihr habt euch doch hoffentlich nicht gestritten? «
    Jess sah ihre Schwester an, als habe diese den Verstand verloren.

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