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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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seinen Kuß mit flammender Leidenschaft, und ehe er wußte, wie ihm geschah, lag er schon halb mit ihr auf dem Boden.
    Sie war eilig, warm, voller Verlangen — und die Tochter eines der ältesten Freunde seines Vaters.
    »Abby«, sagte er, während er versuchte, sich aus ihrer Umarmung zu lösen. Ihre Frisur hatte sich aufgelöst, und ihre Haare lagen weich auf seiner Wange. »Abby! « Ihr Name kam wie ein Stöhnen aus seiner Kehle.
    »Ich liebe es, meinen Namen aus deinem Mund zu vernehmen. Mein Schwarzer Rebell, mein Geliebter, mein Schatz, « Sie drängte ihre Hüften an die seinen und versuchte ihn wieder zu küssen, doch er löste sich von ihr.
    »Geh heim zu deiner Mutter«, sagte er und fand, daß seine Stimme nicht gerade fest klang. Warum mußte er in seiner eigenen Heimatstadt als maskierter Rebell auftreten? Überall sonst hätte er dieses junge willige Füllen bedenkenlos genommen. »Geh heim, Abby. Bitte, geh heim. «
    Sie warf sich mit erhitztem roten Gesicht gegen einen Baum, und ihre Brüste drohten ihr aus dem Kleid zu hüpfen. »Wie edelmütig Ihr doch seid! « flüsterte sie.
    »Oder wie dumm«, murmelte Alex, sie betrachtend. Wenn er sich nicht schleunigst von dieser Stelle entfernte, würde er seinen Entschluß noch umstoßen. Und während die eine Hälfte seines Verstandes ihn immer noch einen Narren schalt, sprang er zurück in den Sattel seines Rappen. »Leben Sie wohl, Mistress Abigail! « flüsterte er und trieb mit einem Schenkeldruck sein Pferd voran.
    »Zur Hölle mit allen Frauen! « fluchte er. Jessica meinte, er sei überhaupt kein Mann, und Abigail meinte, er habe so viel Manneskraft wie eine ganze Herde von Hengsten. Er rutschte im Sattel hin und her und fühlte sich als Mann nur halb so stark, wie Abby glaubte. Nun mußte er schleunigst auf die Geisterinsel hinüber und betete, daß ihm unterwegs nicht noch eine Frau über den Weg laufen möge.
    Jessica betrachtete den großen, mit Blaubeeren gefüllten Korb und machte ein saures Gesicht. Sie besaß ein Schiff, hatte es eigenhändig sogar schon bis nach New Sussex hinuntergesegelt, doch heute war sie dazu verdonnert, Heidelbeeren zu pflücken wie ein kleines Kind.
    Daran war nur der Schwarze Rebell schuld!
    Als öffentlich bekanntgegeben wurde, daß George Greene ausgepeitscht werden sollte, hatte jeder gesagt, der Schwarze Rebell würde kommen und ihn retten. Sie hatten gesagt, der Schwarze Rebell müsse den Jungen retten, als wäre das eine Ehrensache.
    Als ob sie auch nur die geringste Ahnung von dem Ehrgefühl des Schwarzen Rebellen hätten oder gar wüßten, wer hinter dieser Maske steckte, dachte sie. Jeder in der Stadt schien zu glauben, daß er über magische Kräfte verfügte und über Talente, die kein Sterblicher jemals besessen hatte. Sie erwarteten, daß dieser maskierte Mann jedes Unrecht aus der Welt schaffte und ganz allein gegen die britischen Gesetze kämpfte.
    Doch nicht jeder hatte den Schwarzen Rebellen für einen Ausbund von Tugend gehalten. Jess hatte zwanzig Pfund Schellfisch in das Montgomery-Haus gebracht, und dort sagte man ihr, daß Sayer sie sprechen wolle. Sie hatte ihn seit jenem Abend, als der Schwarze Rebell sie in einen Zuber voll Waschwasser geworfen und sie in Sayers Armen geweint hatte, nicht mehr gesehen. Sie war lächelnd in Sayers Schlafzimmer gekommen, hatte es aber mit betretenem Gesicht wieder verlassen.
    Sayer hatte von ihr verlangt, daß sie sich an dem darauffolgenden Tag nicht in der Stadt sehen lassen sollte. Ihr hatte die Frage auf der Zunge gelegen, was ihm denn das Recht gäbe, ihr das Betreten der Stadt zu verbieten. Doch sie hatte ihre Gedanken für sich behalten. Die Montgomerys waren seit vielen Jahren gut zu ihr und ihrer Familie gewesen, und obendrein konnte sie zu so einem alten und verkrüppelten Mann, der nur ihr Wohl im Auge hatte, nicht respektlos sein. Widerstrebend hatte sie ihm versprochen, sich den ganzen Tag im Wald aufzuhalten. Sayer hatte ihr nicht einmal gestatten wollen, die Mole aufzusuchen oder ihr eigenes Schiff.
    Also mußte sie nun hier hocken und Kinderarbeit verrichten, und das alles nur wegen dieses Mannes, der sich der Schwarze Rebell nannte.
    Unweit der Stelle, wo die Heidelbeerbüsche wuchsen, war ein Bett aus Moos, das sehr einladend aussah. Es würde Eleanor recht geschehen, wenn ihre Schwester sehr spät nach Hause kam und so ein bißchen für Unruhe sorgte. Also streckte sie sich mit einem selbstzufriedenen Grinsen auf dem Moos aus und war in

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