Liebe kennt keine Gefahren
fürchtete, der Boden ihres Schiffs könne durchfaulen oder die englischen Soldaten hätten Befehl, es zu beschlagnahmen, Eleanor sagte, Jessica habe eine viel zu hohe Meinung von ihrem Kahn. Nur die Ratten würden sich noch für ihr Boot interessieren.
Jessica verließ das Haus, um draußen einen Trog mit Schmutzwasser auszukippen. Sie stand einen Moment am Waldrand und atmete die kühle Abendluft ein.
Plötzlich legte sich ein Arm um ihre Taille, und eine Hand hielt ihr den Mund zu.
»Beweg dich nicht und gib keinen Laut von dir. « Diesen Akzent hätte sie unter tausend Stimmen herausgehört. Sie bewegte heftig den Kopf, um diese Hand abzuschütteln.
»Ich gebe dir den Mund frei, wenn du versprichst, nicht zu schreien. Sonst kommen die englischen Soldaten und fallen über uns beide her. «
Jessica wollte sich nicht von derlei Behauptungen erpressen lassen, aber die kräftige Hand des Schwarzen Rebellen schnitt ihr die Luft ab. Sie nickte.
Er nahm die Hand von ihrem Mund, und sie holte tief Luft. Doch mit einer raschen Bewegung drehte er sie nun herum, daß sie mit dem Rücken gegen einen Baum stand, klemmte mit einem Bein ihre Beine am Stamm fest und drückte mit der linken Hand ihr Haar gegen die Borke.
»Was wollen Sie von mir? « fragte sie keuchend und blickte ihm in die Augen. »Was suchen Sie hier? Was haben die Engländer jetzt wieder angestellt? «
»Ich bin nur hierhergekommen, um dich zu sehen«, sagte der Schwarze Rebell und kam dabei so dicht heran, daß ihre Körper sich berührten. Seine rechte Hand war an ihrer Taille und liebkoste ihre Rippen. »Ich beobachte dich, Jess. Ich denke an dich. Ich besuche dich. «
»Aber ich denke nicht an Sie«, gab Jessica zurück und versuchte, von ihm abzurücken. Doch der Stamm, an den sie lehnte, vereitelte ihre Absicht.
Er beugte sich vor und küßte ihren Hals unter dem Ohrläppchen. »Du denkst nie an mich? Du erinnerst dich nicht mehr daran, wie wir beide zusammen im Moos lagen? «
»Nein«, log sie und spürte, wie sie gegen den Stamm sank, als sein heißer Mund über ihren Hals glitt.
Er faßte sie im Nacken, und sein Daumen hob ihr Kinn an, während er nun mit langen, nervigen Fingern über ihre Haut unter dem Busentuch tastete, das den tiefen Ausschnitt des Kleides verdeckte.
»Das ist nicht das Kleid, das ich zerrissen habe«, sagte er, während er mit den Fingerspitzen die Wölbung ihrer linken Brust liebkoste.
»Nein«, sagte sie mit heiserer, atemloser Stimme und spürte, wie er mit der linken Hand ihren Nacken massierte.
»Wer hat dir dieses Kleid gegeben? «
»Alexander«, flüsterte sie. Seine Lippen wanderten an ihrem Hals nach unten.
Der Schwarze Rebell hob den Kopf, um sie anzusehen. »Ich habe euch beobachtet. Ihr seid zusammen im Dunklen spazierengegangen. Was ist er für dich? «
»Ein Freund. «
»Lege deine Arme um meinen Hals, Jessica«, befahl er mit leiser Stimme.
Jessica war zu schwach, um sich dieser Aufforderung zu widersetzen. Sie hob die Arme, verschränkte die Hände in seinem Nacken, während er sie noch fester an sich zog, sie nicht länger mit dem Bein am Stamm festklemmen mußte. Sie spürte seinen Körper an dem ihren, so fest und warm. Ihr Atem ging schneller.
»Du gehörst mir, Jessica«, flüsterte der Schwarze Rebell. »Du bist mein. «
Sie konnte die Seide seiner Maske auf der Haut über ihrer Oberlippe spüren. Sie wollte, daß er sie küßte, wollte seine Lippen auf ihrem Mund fühlen, aber er tat ihr diesen Gefallen nicht.
»Ich gehöre keinem Mann«, stammelte sie.
Er faßte wieder in ihr Haar, zog ihren Kopf nach hinten und legte den Mund auf ihre Lippen.
Sie erwiderte seinen Kuß, obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, sich ihm zu verweigern. Dieser Mann hatte kein Recht, sie zu berühren — kein Recht zu der Behauptung, daß sie ihm gehöre. Doch als sein Mund den ihren berührte, dachte sie nicht mehr an Recht oder Unrecht. Seine kräftigen Arme ruhten auf ihren Schultern, und als er sie an sich zog, wollte sie mit ihrem Körper noch näher an den seinen heran.
»Jessie«, flüsterte er und zog ihren Kopf an seine Schulter, bis sie kaum noch Luft bekam. »Ich kann es nicht ertragen, dich in der Begleitung eines anderen Mannes zu sehen. «
»Wer bist du? « flüsterte sie. »Sag es mir. Ich werde dein Geheimnis hüten wie ein Grab. «
»Nein, Liebling. Ich will dein Leben nicht aufs Spiel setzen. «
Sie versuchte, ihn wieder von sich wegzuschieben, doch er stand so fest und
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