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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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Ton ab.
    »War es von der Konsistenz her … eher wie Knetgummi? Oder wie Softeis?«
    Widerwillig schaltete Juliet den Fernseher aus. Eigentlich hatte sie auch gar nicht mit dem Pärchen mitgefiebert, wenn sie ehrlich war. Bei ihrer Bewertung ging sie nach recht fragwürdigen Kriterien vor, wie etwa, wer am ehesten hübsche altmodische Armaturen verdient hatte oder welche Paare farblich aufeinander abgestimmte Fleecejacken trugen. Diese zwei hier zeigten deutliche Anzeichen von Undankbarkeit und verdienten daher, so Juliets Entscheidung, keinen zusätzlichen Vorratsraum.
    »Keine Ahnung. Ich habe nicht hingesehen.«
    »Oh, könntest du noch einmal nachsehen? Sie hat doch einen so empfindlichen Magen, und ich stelle gerade ihr Futter um. Ich will wirklich sicher sein, dass sie das neue Futter verträgt.«
    Juliets Blick schweifte zum anderen Sofa hinüber, wo Coco lag und ihren großen braunen Kopf auf ein Kissen gebettet hatte. Das Weiße ihrer Augen war zu sehen, und in ihrer Miene war dieser rauschhafte Zustand eines Hundes zu erkennen, der unter normalen Umständen nicht einmal in die Nähe eines Sofas kommen durfte.
    »Soweit ich das beurteilen kann, geht es ihr gut, Mum.«
    »Bist du sicher?« Es folgte eine wehmütige Pause. »Vermisst sie mich denn gar nicht?«
    Coco schnüffelte ein wenig verschlafen, und ihre langsam ergrauende Schnauze runzelte sich bei der Verfolgung eines Hasen in ihrem Traum. Eine ihrer großen Pfoten zuckte, jedoch nicht wild genug, um Minton, der ihre Hüfte als Kissen nutzte, aufzuwecken.
    »Vielleicht ein wenig«, erwiderte Juliet.
    »Ohne ihre Mummy wird sie vollkommen verzweifelt sein, die arme Coco! Ich habe mir etwas überlegt«, fuhr Diane dann heiter fort. »Vielleicht können wir uns zu einem Spaziergang treffen? Ich habe für Toby einen Buggy hier – wir könnten also eine hübsche Runde zusammen durch den Park drehen. So in einer halben Stunde? Dann hast du noch genügend Zeit, dir deine Schuhe anzuziehen.«
    Sofort verspürte Juliet dieses Gefühl in ihrer Brust, gleich zu ersticken. Dies war immer so, wenn jemand irgendeine Aktion vorschlug, bei der sie nicht genügend Zeit hatte, um darüber nachzudenken.
    »Und was ist mit Coco? Geht es bei der ganzen Sache nicht eigentlich genau darum, sie von Toby fernzuhalten?«
    »Ach, sie ist doch an der Leine! Dann könnten wir uns auch über Keith unterhalten«, fuhr Diane unbekümmert fort.
    »Keith?«
    »Über Keith, den Handwerker, den wir engagieren wollten, um die Renovierungsarbeiten bei dir im Haus zu übernehmen. Darüber haben wir doch kürzlich gesprochen. Der Zeitpunkt ist äußerst günstig, da bald der Sommerschlussverkauf beginnt. Dein Dad wird sich heute Nachmittag mal mit Keith unterhalten. Wir können gern die Hälfte der Kosten übernehmen, wenn du …«
    »Mum! Lass das!« Juliet rief so laut, dass Minton mit einem Ruck aufsprang. Coco regte sich kein bisschen, doch Minton sprang vom Sofa und setzte sich erwartungsvoll neben ihre Füße.
    Sie schluckte und strich sich über den Nacken. »Tut mir leid. Es ist nur … Ich weiß nicht, ob ich schon so weit bin.«
    »Jetzt tu nicht so, als würde ich dich zu irgendetwas zwingen«, erwiderte Diane verletzt. »Hat dir dein Therapeut nicht geraten, mit den Renovierungsarbeiten fortzufahren, weil es dir helfen könnte, Bens Tod zu bewältigen?«
    »Unter anderem. Es ist so ruhig bei euch«, stellte Juliet fest und wechselte schnell das Thema. »Schläft Toby?«
    »Nein, er malt gerade etwas. Bei seiner Oma ist er wirklich lieb und still, nicht wahr, Toby? Juliet, wir sollten uns wirklich einmal darüber unterhalten, wie wir dir dabei helfen können, wieder ins Leben hineinzukommen …«
    »Ich wollte gerade mit Coco in den Wald Gassi gehen«, stotterte Juliet.
    Sobald ihr die Worte über die Lippen kamen, wusste sie, dass sie einen absoluten Anfängerfehler begangen hatte: Cocos Ohren zuckten, ihre Augen öffneten sich. Bevor Juliet auch nur die Chance hatte, eine Kehrtwende zu machen, hatte sich Coco auch schon zu Minton gesellt. Beiden stand ein flehentliches »Geh mit mir Gassi!« ins Gesicht geschrieben.
    Juliet versuchte, ihnen per Handzeichen klarzumachen, dass sie auf keinen Fall Gassi gehen würden und dass dies nur ein Vorwand gewesen war. Was jedoch bei den beiden nicht anzukommen schien.
    In der Zwischenzeit erzählte nun auch ihre Mutter irgendetwas von »schnell ins Auto springen«. Verzweifelt versuchte Juliet, dies im letzten Moment zu

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