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Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Titel: Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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meiner fehlenden Berufserfahrung, außer Schleimi, der meinte, er brauche noch für samstags ein Mädchen für alles. Zu den Hauptaufgaben zählten Telefondienst, Teekochen und Brötchenholen. Er gab mir einen Monat zur Probe.
    Ich war noch in der Probezeit, als ich meinen Fünfjahresplan entwarf. Wie ihr euch denken könnt, bin ich im Laufe der Jahre immer wieder damit aufgezogen worden. Viele nennen mich »besessen«, aber ich ziehe »ehrgeizig« vor.
    Ich habe meinen Plan an meinem einundzwanzigsten Geburtstag aufgeschrieben, auf den Tag genau vor fünf Jahren. Es war damals herrliches Wetter, und den Himmel trübte keine einzige Wolke. Ich saß hinten in der Ecke unseres geliebten Gartens auf der Hollywoodschaukel mit meinem Lieblingsbuch, Der Fünfjahresplan: Machen Sie das Beste aus Ihrem Leben , und einem Notizheft. Ich lauschte dem Rauschen der Weißbirke, während ich zweieinhalb Stunden lang sorgfältig überlegte und aufschrieb. Oh, und ich summte die Melodie von Mr. Bojangles . An irgendeinem Punkt ließ ich mich so hinreißen, dass meine Mutter aus dem Fenster brüllte, ich solle aufhören, diesen verdammten Song zu singen. Das weiß ich noch.
    Die Worte, die ich an jenem Tag notierte, hängen nun an der Wand in meinem Bad. Sie lauten folgendermaßen:
    Gracie Flowers – Mein Fünfjahresplan
    In einem Jahr von heute an werde ich:
eine Vollzeitstelle haben bei MAKE A MOVE
2500 Pfund gespart haben
    In zwei Jahren von heute an werde ich:
zur Immobilienmaklerin aufgestiegen sein
5000 Pfund gespart haben
    In drei Jahren von heute an werde ich:
die beste Maklerin in der Agentur sein
10 000 Pfund gespart haben
    In vier Jahren von heute an werde ich:
die beste Maklerin aller MAKE-A-MOVE -Filialen sein
mir ein Eigenheim kaufen (selbst wenn es ein
Schuhkarton ohne Deckel ist)
    In fünf Jahren von heute an werde ich:
zur Londoner Bezirksleiterin aufgestiegen sein
in meinem Eigenheim wohnen
    Und heute, am allerletzten Tag dieser fünf Jahre, habe ich das alles erreicht. And I’m feeling good singe ich mit Nina. Dann höre ich mein Handy klingeln, und augenblicklich fühle ich mich nicht mehr so gut. Es ist meine Mutter. Das weiß ich, weil ich ihr als Klingelton Wagners Ritt der Walküren zugewiesen habe. Es ist der perfekte Vorspann, welche ominöse Ankündigung auch immer gleich von ihr kommen wird.
    »Morgen«, sage ich in mein Handy.
    »Grace. Grundgütiger, Grace, stell das bitte ab.«
    Ich stoppe die Musik. Früher liebte meine Mutter Nina Simone. Sie liebte sie bis zu dem Punkt, an dem ich auch begann, Ninas Musik zu lieben, dann wandte sie sich radikal von ihr ab. Sie behauptet, dass meine Nina-Simone-Phase zu einer ihrer größten Herausforderungen als Mutter zählte. Ich wusste, dass sie sich damals sehr geärgert hatte, als sie ihre Cha-cha-cha-Probe sausen lassen musste, weil sie in meine Schule zitiert worden war. Meine Klassenlehrerin machte sich Sorgen um mich.
    »Und, Grace, was möchtest du später einmal werden, wenn du groß bist?«, hatte die Klassenlehrerin mich gefragt, so wie sie all die anderen Jungs und Mädchen gefragt hatte.
    »Eine große schwarze Lady«, hatte ich prompt geantwortet.
    Meine Lehrerin hatte nicht gewusst, was sie darauf sagen sollte, also wandte sie sich an die Direktorin, die daraufhin meine Mutter verständigte. Was völlig unnötig war, wenn ihr mich fragt. Meine Lehrerin hätte es mir ja auch selbst sagen können.
    Meine Nina-Simone-Phase kam direkt nach der Stevie-Wonder-Phase, deshalb ist es kein Wunder, wenn man genauer darüber nachdenkt, dass ich mir mit acht Jahren wünschte, schwarz zu sein. Im Supermarkt klammerte ich mich an schwarze Frauen und fragte sie, ob sie für mich singen könnten. Mittlerweile mache ich solche Sachen nicht mehr, trotzdem hat meine Mutter immer noch etwas gegen Nina.
    »Grace, alles Gute zum Geburtstag.«
    »Danke, Mum.«
    »Dein Vater möchte, dass du heute auf keinen Fall etwas Violettes anziehst, Grace. Er hat ein sehr ungutes Gefühl, was Violett betrifft.«
    »Oh Gott«, seufze ich.
    Violett ist meine Lieblingsfarbe. Meine halbe Garderobe ist violett, und mein violettes Babydoll-Kleid mit dem Blümchenmuster ist das Einzige, was im Moment sauber ist. Ich überlege, ob ich die Bitte ignorieren soll, aber ich gehe später zu Dad, also kann ich sie nicht ignorieren.
    »Na schön«, gebe ich nach. »Aber langsam wird das zu einer Manie bei ihm, Mum. Seine Abneigung gegen Violett ist mehr als seltsam.«
    »Gib nicht mir die

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