Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis
nichts vormachen konnte. Dass Elizabeth sich über diese Nachricht so freute, erleichterte Lily ungemein. „Ich dachte eigentlich, Daniel und ich würden es euch nach der Buchpräsentation mitteilen. Aber er ist gar nicht da. Er hat andere Pläne.“
Elizabeth gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange. „Wo ist er denn?“
„Er will sich außerhalb der Stadt mit einem alten Collegefreund treffen und …“ Tränen stiegen Lily in die Augen. „Es klingt genau wie das, was Daddy dir immer gesagt hat – uns allen gesagt hat.“
Langsam schüttelte ihre Mutter den Kopf. „Lily, du kannst Daniel nicht für die Fehler deines Vaters bezahlen lassen. Das wäre nicht fair, für keinen von euch.“
Tat sie das denn? Hatte sie plötzlich angefangen, Daniel zu verdächtigen? Wegen dem, was ihr Vater ihrer Mutter angetan hatte?
„Das Baby ist der einzige Grund, den er genannt hat, um mich zu heiraten. Und selbst das ist schon wieder eine Weile her.“
„Ich kenne Daniel Addison nicht als Menschen, der alle naselang seine Meinung ändert.“ Ihre Mutter nickte ihr beruhigend zu. „Ich bin mir sicher, er will dich immer noch heiraten. Vielleicht will er dir einfach nur Raum geben, damit du in Ruhe darüber nachdenken kannst, ob du das auch willst.“
„Aber ich will ja!“ Ungeduldig sprang Lily auf, ging zu dem großen Fenster hinüber und blickte in den Garten. „Aber ist es denn zu viel verlangt, dass ich von ihm geliebt werden möchte?“
„Ich bin mir sicher, dass du dich irrst und er dich liebt.“ Ihre Mutter lächelte. „Ich kann mich noch genau an seinen Blick erinnern, als er dich auf dem Herbstball zum allerersten Mal zum Tanzen aufgefordert hat. Ich sage dir, für ihn war es Liebe auf den ersten Blick, Lily.“
„Ich wünschte, ich könnte dir glauben, Momma. Aber ich fürchte, in dem Fall täuschst du dich. Er glaubt nicht an die Liebe, aber weniger als Liebe werde ich nicht von ihm verlangen.“
„Vielleicht weiß er das sogar, Darling“, sagte Elizabeth lächelnd. Sie stand auf und ging zu Lily ans Fenster. „Vertrau mir. Eine Mutter weiß so etwas. Daniel liebt dich von ganzem Herzen.“
„Aber …“
„Gib ihm Zeit.“ Ihre Mutter umarmte sie liebevoll. „Du wirst sehen, ich täusche mich nicht.“
Am Samstagnachmittag lächelte Lily, bis ihr das Gesicht schmerzte, während ein Kind nach dem anderen ein Foto von ihr und der Ente schoss. Nicht einmal der Autor des Buches, der als weiser Zauberer verkleidet war, hatte so viele Fans.
„Sollen wir dann aufbrechen?“, rief Kara ihr zu, nachdem das letzte Kind in der Reihe sein Foto geschossen und wieder zu seiner Mutter zurückgegangen war.
„Liebend gerne.“ Mit den Fingerspitzen massierte Lily sich die Wangen. „Ich glaube, ich habe einen Krampf vom Dauerlächeln.“
„Du gibst eine wirklich gute Prinzessin ab“, sagte Elizabeth, die sich zu ihren Töchtern gesellte.
„Danke, Momma“, sagte Lily und drückte ihre Mutter. „Auch, wenn du vermutlich ein klitzekleines bisschen parteiisch bist.“
„Tante Lily ist eine Prinzessin“, sagte Flynn stolz, der mit Matt zu ihnen kam.
Lily beugte sich hinunter und gab ihrem Neffen einen Kuss. „Und? Hast du Lust auf Kuchen und Eiscreme?“
„Ich weiß nicht, was Flynn dazu sagt, aber ich habe auf jeden Fall große Lust darauf“, sagte Matt grinsend. „RJ und ich haben die Nacht durchgearbeitet, damit wir rechtzeitig hier sein konnten, und jetzt habe ich einen Mordshunger.“
„Habt ihr die Unterlagen für Jack Sinclair zusammenstellen können?“, fragte Lily besorgt. Ihre beiden Brüder sahen mitgenommen aus. Sie wusste, dass die beiden unter Stress standen. Trotzdem hatten sie sich die Zeit genommen, hierherzu-kommen. Anders als Daniel.
„Ein paar Papiere fehlen uns noch“, erklärte Matt. „Und dann können wir nur noch abwarten, was Sinclair sagt.“
„Lasst uns heute bitte nicht übers Geschäft reden“, bat Elizabeth. „An diesem Tag wollen wir Lilys Erfolg feiern.“
Lily konnte die Abneigung ihrer Mutter, über Dinge zu reden, die mit ihrem Vater zu tun hatten, sehr gut nachvollziehen. Die Tatsache, dass er die Mehrheit der Anteile von TKG seinem unehelichen Sohn vererbt hatte, während der Rest unter seinen andern Kindern aufgeteilt wurde, musste ihre Mutter unendlich schmerzen.
„Fährst du mit Kara zum Beauchamp-House?“, fragte Laurel, die mit RJ zu ihnen trat.
Lily nickte. „Kara hat mich hergefahren.“ Lachend fügte sie hinzu: „Und
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